Von Mining bis Nutzer

Erkenntnisse zur weltweiten Entwicklung der Kryptobranche - die Cambridge-Benchmark-Studie

09.10.24 06:03 Uhr

Kryptobranche: Ein Blick auf die weltweite Entwicklung | finanzen.net

Spätestens seit der sagenhaften Bitcoin-Rally Ende 2017 sind Kryptowährungen der Masse mehr oder weniger ein Begriff. Immer mehr digitale Coins wurden aufgrund des großen Interesses geschaffen. Eine Studie der Cambridge University analysierte die Nutzungsentwicklung von Internetwährungen in den Jahren 2018 und 2019.

Werte in diesem Artikel
Devisen

69.731,7965 CHF 734,7351 CHF 1,06%

75.308,9113 EUR 754,7684 EUR 1,01%

64.397,7581 GBP 224,4124 GBP 0,35%

12.174.067,4502 JPY 65.123,5647 JPY 0,54%

85.260,0364 USD 741,6872 USD 0,88%

1.329,8257 CHF 5,9300 CHF 0,45%

1.436,1846 EUR 5,6612 EUR 0,40%

1.228,1025 GBP -3,2371 GBP -0,26%

232.166,5173 JPY -176,4058 JPY -0,08%

1.625,9583 USD 4,2446 USD 0,26%

1,7560 CHF 0,0198 CHF 1,14%

1,8964 EUR 0,0205 EUR 1,09%

1,6217 GBP 0,0069 GBP 0,43%

306,5651 JPY 1,8745 JPY 0,62%

2,1470 USD 0,0203 USD 0,96%

62,6239 CHF -0,3154 CHF -0,50%

67,6326 EUR -0,3760 EUR -0,55%

57,8336 GBP -0,7055 GBP -1,21%

10.933,1460 JPY -112,6686 JPY -1,02%

76,5693 USD -0,5285 USD -0,69%

267,1882 CHF 2,9237 CHF 1,11%

288,5578 EUR 3,0092 EUR 1,05%

246,7500 GBP 0,9607 GBP 0,39%

46.646,8244 JPY 268,5569 JPY 0,58%

• Studie untersucht weltweite Entwicklung von Kryptowährungen
• Mining, Beschäftigungszahlen und Nutzergruppen im Blick
• Mehr verifizierte Kundenkonten

Im September veröffentlichte die Cambridge University die dritte "Global Cryptoasset Benchmarking Study", in der die Jahre 2018 und 2019 betrachtet wurden. Im Zentrum stand dabei die Entwicklung der globalen Kryptoassets. Dabei weisen die Experten auf die veränderten Rahmenbedingungen hin, die sich seit der letzten Benchmark-Studie aus dem Jahr 2018 ergeben haben: Nach der ICO-Blase kam es zu erhöhten Regulierungsmaßnahmen, professionelle Infrastrukturen wurden geschaffen und das Interesse von institutionellen Anlegern geweckt.

Daten aus 59 Ländern von Mining-Unternehmen, privaten Minern und Dienstleistungsanbietern flossen in die Studie ein. Die wichtigsten Erkenntnisse zu den Punkten Beschäftigungszahlen, Transaktionen und Nutzer werden im Folgenden zusammengefasst.

Krypto-Branche: Wie sich die Zahl der Beschäftigten entwickelt

Der Krypto-Hype schuf viele Arbeitsplätze. Wie aus der Studie hervorgeht, konnte jedoch im Jahr nach dem "erheblichen Rausch" Ende 2017 zunächst ein verlangsamtes Wachstum bei der Vollzeitbeschäftigung in allen angegebenen Marktsegmenten beobachtet werden. Die Befragten gaben an, dass sich das Wachstum im Jahr 2019 von 57 Prozent im Jahr zuvor auf 21 Prozent zurückentwickelt hat. Dabei richteten die Forscher auch gezielt den Blick auf zwei Ebenen: Industrieweit ergab sich zwischen 2017 und 2019 ein Rückgang in Höhe von 36 Prozent, der Medianwert beim Rückgang der Beschäftigungen auf Unternehmensebene belief sich dagegen auf 75 Prozent. Aus der Diskrepanz dieser Zahlen schließt die Studie, dass "einige wenige große Akteure die Branche dominieren."

Mining unter der Lupe - Stromverbrauch und Kosten

Als zentrale Frage beim Punkt Mining betrachteten die Cambridge-Forscher insbesondere die Herkunft des notwendigen Stroms, von dem bekanntermaßen große Mengen benötigt werden, sowie die Kosten, die als einer der größten Faktoren bei den sogenannten Hashern zu sehen seien.

Anhand der Angaben wird geschätzt, dass 39 Prozent der Mining-Unternehmen Strom aus erneuerbaren Energiequellen beziehen - allen voran sei das Wasserkraft. Abhängig sei die Höhe der Kosten für den Strom vom Standort in der Welt. In der Studie heißt es außerdem, dass in der Branche "seit langem um den Zugang zur billigsten Energiequelle" konkurriert würde. Interessant dabei: 23 Prozent der Befragten gaben an, von Regierungen durch beispielsweise lokale Stromsubventionen Unterstützung zu erhalten.

Einen gesonderten Blick in Sachen Kosten warfen die Forscher auf den Vergleich zwischen den USA und China: Die anteiligen Investitionsausgaben für Mining-Equipment betrügen in den USA 57 Prozent, lägen in China dagegen mit 31 Prozent deutlich niedriger. Die Forscher schlossen daraus, dass chinesische Wettbewerber dementsprechend einen Vorteil hätten, der aus der Vernetzung der Hardwarehersteller in China resultiere.

So steht es um die Nutzer der digitalen Assets

Die größte Erkenntnis der Krypto-Studie in diesem Punkt: Es kam zu einem signifikanten Anstieg von identitätsgeprüften Kryptoasset-Nutzern. Im Jahr 2018 schätzte die zweite Studie diese Zahl auf 35 Millionen. Die aktuelle Studie stellte fest: Im vergangenen Jahr soll die Zahl der Unique Kryptoasset-Nutzer auf 101 Millionen hochgesprungen sein. Im dritten Quartal 2020 habe sich die Zahl der eröffneten Kundenkonten dann auf 191 Millionen belaufen - die Studie vermeldet damit einen Anstieg um 189 Prozent. Die Entwicklung erklären die Forscher damit, dass auf der einen Seite ein Anstieg von Konten an sich zu verzeichnen gewesen sei. Aber auf der anderen Seite stieg auch die Zahl an systematisch einem Individuum zugeordneten Konten.

Während viele Nutzer sich oft auf Anbieter aus ihrer Region verlassen, ist insbesondere bei nordamerikanischen, nahöstlichen und afrikanischen Krypto-Unternehmen ein global diversifizierter Kundenstamm festzustellen. Je nach Region sei es dabei unterschiedlich, wie stark institutionelle Investoren vertreten sind, grundsätzlich sei das Interesse institutioneller Anleger aber gestiegen. Dienstleistungsanbieter aus dem Nahen Osten und Afrika konzentrierten sich auf Online-Händler, demgegenüber bedienten amerikanische und europäische Firmen zu einem Großteil Kryptoasset-Hedgefonds und traditionelle Investoren, so die Studie.

Insgesamt hat sich viel bewegt im Kryptoversum. Einige neue Kryptowährungen sind entstanden, viele davon wieder verschwunden - am harten Kern der beliebtesten Währungen scheint sich dabei jedoch nicht viel geändert zu haben. Und dank der zunehmenden Regularien erlangt dieses moderne Anlagevehikel immer mehr Aufmerksamkeit auch von institutioneller Seite, aber auch in der breiten Masse, was nicht zuletzt der nennenswerte Anstieg der Nutzerkonten, die identitätsgeprüft sind, aufzeigt.

Redaktion finanzen.net

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