Vermögensverwalter-Kolumne

Kryptos: die Sache mit der Volatilität

08.12.21 09:04 Uhr

Kryptos: die Sache mit der Volatilität | finanzen.net

Bitcoin, Ether & Co. sind in den vergangenen Wochen Achterbahn gefahren. Mal wieder. Die Schwankungen sind stark in den Kryptowährungen. Trotzdem wollen viele Investoren nicht mehr länger an der Seitenlinie stehen. Die Kurseinbrüche sind also vor allem: Kaufgelegenheiten.

Es muss weh tun, wenn man über Jahre beobachtet, wie andere Geld mit einer Anlageklasse verdienen, die man für sich selbst nicht ernst genommen hat. Viele Asset Manager stehen gerade vor diesem Dilemma: Sie haben über Jahre die Kryptowährungen wahlweise als vorübergehende Spielerei, als unseriöses Zocken oder als eine Nerdblase bezeichnet. Gekauft haben sie nicht. Und so mussten sie dabei zusehen, wie sich die Kurse der Coins und Token vervielfacht haben. Aua.

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Nun sind immer mehr dabei zu beobachten, wie sie langsam, aber sicher ihre Position räumen, ihre Meinung verändern. Das ist gut, uneingeschränkt. Denn natürlich war es nicht absehbar, welche Rolle den Kryptos einmal zukommen würde. Und natürlich schwanken die virtuellen Währungen stärker. Doch daran haben sich Kryptoinvestoren bereits gewöhnt. Und für diejenigen, die jetzt einsteigen wollen, ergeben sich so immer wieder gute Chancen.

Immer mehr werden Kryptos jetzt auch über ETFs oder andere Vehikel angeboten, die eine neue Anlageklasse auch für diejenigen investierbar machen, deren Regeln noch aus dem vergangenen Jahrhundert stammen. Stiftungen, Pensionskassen, Versicherungen und andere institutionelle Anleger müssen sich oft noch mit einem Regelwerk herumschlagen, das neue Dinge gar nicht vorsieht. Kryptowährungen sind neu, werden gerade erst unter die Regulierung genommen. Aber sind eben eine tatsächliche neue Anlageklasse, die nicht nur Erträge schaffen kann, sondern auch Portfolios diverser, risikoärmer machen kann.

Starke Schwankungen und Risikominderung? Ja, das passt schon zusammen. Denn auch wenn die Kryptos oft nicht ganz so unabhängig in ihrer Bewegung waren, wie das fundamental zu vermuten wäre: Sie sind nicht abhängig von Unternehmensleistungen, der Bonität von Staaten, dem Lauf der Konjunktur. Sie sind eine aus sich heraus arbeitende Anlageform. Und damit gut geeignet, Werte auch in schwierigeren Zeiten zu erhalten.

So ist die Inflation ein Thema, das zumindest an Bitcoin und anderen in ihrer Zahl begrenzten Kryptowährungen mehr oder weniger spurlos vorüberzieht. Eine Wallet mit Kryptos mag verglichen mit Gold sogar der bessere Inflationsschutz sein - schließlich ist die Verwahrungen sehr unaufwändig und ein Verkauf ohne große Kosten jederzeit möglich. Insofern lohnt es sich wahrscheinlich in Zeiten steigender Inflationsraten in Krypto zu investieren. Kurseinbruch = Kaufgelegenheit, Nachfrage wegen Diversifikation und als Inflationsschutz heißt im Ergebnis: die Zeit war selten besser für Kryptos.

von Uwe Zimmer, Geschäftsführer z-invest GmbH, Köln

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