US-Dollar als Reservewährung

Marktexperte fürchtet FedNow: Es ist ein "rutschiger Abhang" zu einer "bösen" CBDC

24.07.23 22:17 Uhr

Marktexperte fürchtet FedNow: Es ist ein "rutschiger Abhang" zu einer "bösen" CBDC | finanzen.net

Die Fed steht kurz vor dem Launch ihres FedNow-Services. Marktexperte Rich Checkan steht dieser Entwicklung allerdings kritisch gegenüber, sei dies doch ein erster Schritt in Richtung CBDC. Solch ein digitaler Dollar sei schließlich notwendig, um den US-Dollar als Reservewährung zu erhalten.

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• Launch des FedNow-Services wohl Ende Juli
• Marktexperte Rich Checkan befürchtet, dass FedNow zu einer "bösen" CBDC führen könnte
• Checkan: Die USA brauchen den digitalen Dollar, um den US-Dollar als Reservewährung zu erhalten

Ende Juli dürfte wohl der neue FedNow-Service durch die US-Notenbank Federal Reserve eingeführt werden. Dies wird die erste von der Regierung geschaffene Plattform sein, die es Banken ermöglicht, Geld in Echtzeit zu überweisen, wie die Fed auf ihrer Website herausstellt.

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Checkan: FedNow ebnet Weg zu "böser" CBDC

Rich Checkan, Präsident und Mitgründer von Assets Strategies International, befürchtet, dass man mit diesem neuen Service der Fed einer "bösen" digitalen Zentralbankwährung (Central Bank Digital Currency, kurz CBDC) einen Schritt näher kommen könnte, wie er im Interview mit Michelle Makori von Kitco News erklärte. Zwar bestreitet die Fed dies - FedNow habe nichts mit einer CBDC zu tun und es sei auch nichts dergleichen geplant - Checkan hat diesbezüglich allerdings Bedenken. "Ich bin ein großer Fan von FedNow. Aber mir gefällt nicht, dass es ein rutschiger Abhang ist, der zu dem Übel einer CBDC führt", warnte Checkan im Gespräch mit Makori. "Das passiert nicht morgen, aber der Grundstein wird gelegt, und jetzt ist es an der Zeit zu prüfen, ob wir sie freiheitsgerechter gestalten können."

Druck auf den US-Dollar wächst

Der Druck auf den Greenback wächst zunehmend, weshalb eine CBDC unvermeidlich sein könnte, damit der US-Dollar die dominierende Reservewährung bleiben kann. "Aus Sicht der USA geht es um die globale Führung bei diesen Bemühungen", stellte Checkan im Kitco-Interview klar. "Es hat große Auswirkungen auf unseren Lebensstandard. Und wenn es verschwindet, wird unser Lebensstandard darunter leiden", erklärte der Marktexperte weiter mit Verweis auf die Tatsache, dass die USA davon profitiert hätten, die Reservewährung der Welt zu sein, während der Rest der Welt amerikanische Schulden gekauft habe.

"Es gibt zwei Dinge, die wir tun, die die Menschen vom Dollar abhalten. Wir verwalten den Dollar schlecht. Und wir haben ihn zu einer Waffe gemacht", so Checkan weiter. Viele Länder seien auf der Suche nach einer Alternative zum US-Dollar, betont er. Zentralbanken weltweit hielten mittlerweile weniger Reserven in US-Dollar und bevorzugten stattdessen Gold und andere Währungen.

Die "böse" CBDC

Es gebe durchaus positive Aspekte einer CBDC, das sehe Checkan, er sei dem gegenüber nicht blind, wie er im Interview betont. Eine CBDC könne dabei helfen, das Geld wieder in Umlauf zu bringen oder eine schnellere Steuerrückerstattung zu gewährleisten. Es gebe somit durchaus Positives und das sei auch "die Art und Weise, wie es an uns verkauft wird. Wie sie uns dazu bringen werden, es anzunehmen".

Nichtsdestotrotz überwiegen für Checkan die negativen Aspekte solch eines digitalen Dollars. So hatte er eine CBDC in einem früheren Interview gar als "Brut Satans" bezeichnet, wie Makori im Gespräch herausstellt. Ein kritischer Punkt sei die Kontrolle der Bevölkerung durch die Regierung. CBDCs seien programmierbar und könnten somit steuern, wie das Geld ausgegeben wird, befürchtet Checkan. "Wenn man das Geld kontrolliert, kontrolliert man die Menschen. Und ich habe keine Zweifel daran, dass viele Zentralbanken auf der ganzen Welt dies als Mittel zur Kontrolle der Bevölkerung betrachten." Durch die CBDC sei die Privatsphäre der Menschen in Gefahr, warnt Checkan weiter: "Das größte Problem für mich ist einfach der völlige Verlust der Privatsphäre des Einzelnen. Beim CBDC gibt es keine finanzielle Privatsphäre".

Krypto, Gold und Silber könnten wieder an Bedeutung gewinnen

Sollten CBDCs weltweit eingeführt werden, dürften Bitcoin & Co., Gold und auch Silber eine entscheidende Rolle spielen, erwartet Checkan. "Wissen Sie, wenn die digitalen Währungen der Zentralbanken auftauchen, dann werden Kryptowährungen, wenn Sie so wollen, zur Schwarzmarktwährung. Das wird weder von der Regierung verwaltet noch schlecht verwaltet. Und ich glaube, dass unser neues 'Bargeld' in dieser bargeldlosen Gesellschaft Gold und Silber wird, das einzige echte Geld der Welt für 5.000 Jahre", prognostiziert der Marktexperte.

"Die Menschen müssen jetzt damit beginnen, sich darüber zu informieren, was möglicherweise kommen könnte." Checkan fordert die Menschen im Interview geradezu dazu auf, sich Gedanken zu machen und zu handeln, nicht einfach nur da zu sitzen und alles um sich herum geschehen zu lassen, wie er es ausdrückt. "Ich denke, die Zeit des Schweigens ist vorbei."

Redaktion finanzen.net

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