US-Ableger schließt

Kryptobörse Bittrex zieht sich aus den USA zurück

10.04.23 14:49 Uhr

Kryptobörse Bittrex zieht sich aus den USA zurück | finanzen.net

Seit der Pleite der Kryptobörse FTX und den Betrugsvorwürfen gegen deren Gründer Sam Bankman-Fried ziehen die US-Regulierer bei zahlreichen in den USA tätigen Krypto-Handelsplattformen die Daumenschrauben an. Dieses regulatoriche Umfeld führt nun dazu, dass sich mit Bittrex eine der bekanntesten Kryptobörsen aus den USA zurückzieht.

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• Bittrex stellt Betrieb in den USA zum 30. April ein
• Bittrex Global wird weitergeführt
• "Regulatorische Unsicherheit" als Begründung für US-Rückzug

Die US-Regulierungsbehörden greifen aktuell bei Kryptobörsen streng durch. Gegen die weltgrößte Kryptobörse Binance wurde in den USA etwa von der Aufsichtsbehörde CFTC eine Klage eingereicht, da sie sich nicht an die Regeln auf dem US-Finanzmarkt gehalten und bestimmte Geschäfte und Dienstleistungen ohne nötige Zulassung betrieben habe. Die US-Börsenaufsicht SEC schickte zudem kürzlich Coinbase eine "Wells Notice" aufgrund der Staking-Aktivitäten der börsennotierten Handelsplattform.

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Auch die Kryptobörse Bittrex geriet laut "Bitcoin-Kurier" schon in einen Konflikt mit den US-Aufsehern und wurde im Oktober 2022 zu einer Strafe in Höhe von 24 Millionen US-Dollar verdonnert, da sie Kunden aus Ländern wie Kuba, Syrien und dem Iran bedient und somit geltende Sanktionen verletzt hatte. Nun hat Bittrex genug vom aktuellen regulatorischen Umfeld in den USA und stellt die Geschäfte mit US-Kunden zum 30. April ein.

Bittrex verlässt die USA wegen regulatorischem Umfeld

Die Kryptobörse Bittrex wurde 2014 in den USA gegründet und gehört wohl zu den bekanntesten Kryptobörsen weltweit, auch wenn ihre Bedeutung in den vergangenen Jahren nachgelassen hat. Im Ranking der größten Kryptobörsen nach Handelsvolumen von "CoinMarketCap" befindet sich Bittrex aktuell nicht einmal mehr annähernd in den Top 50. Nachdem Bittrex 2019, ähnlich wie auch Binance, das Geschäft aufgrund regulatorischer Vorgaben in ein globales Portal - Bittrex Global - und ein Portal für den US-Markt - Bittrex bzw. Bittrex U.S. - aufspaltete, gibt die Kryptobörse das Geschäft in den USA nun bereits zum Monatsende vollständig auf.

"Aufgrund der anhaltenden regulatorischen Unsicherheit haben wir die schwierige Entscheidung getroffen, unser US-Geschäft mit Wirkung zum 30. April 2023 einzustellen", schrieb Bittrex am 31. März auf Twitter. Dabei betonte die Handelsplattform, dass der Schritt nicht aufgrund von Liquiditätsproblemen unternommen werde. Alle Kundengelder seien sicher und könnten sofort vollständig abgehoben werden, heißt es in dem Tweet.

Die US-Kunden können noch bis zum 14. April bei Bittrex handeln und haben bis zum 30. April Zeit, um ihre Gelder abzuheben. "Nach Ablauf der Frist werden Benutzerkonten deaktiviert und verbleibende Guthaben können für einen längeren Zeitraum nicht verfügbar sein", heißt es in den FAQ von Bittrex. Das globale Geschäft außerhalb der USA ist von der Schließung nicht betroffen. Kunden von Bittrex Global, das seinen Sitz in Liechtenstein hat, können die Handelsplattform ganz normal weiterbenutzen, so das Unternehmen.

Bittrex-Mitgründer spricht von "bittersüßem Tag"

In einem teils emotionalen Brief auf der Unternehmenswebseite richtete sich auch Bittrex-Mitgründer und CEO Richie Lai an die Kunden des US-Ablegers. "Heute beginnt Bittrex mit der Abwicklung seiner US-Geschäfte", schrieb Lai und bezeichnete den Tag als "bittersüß", da Bittrex erst vor kurzem seinen neunten Geburtstag gefeiert habe. Er sei aufgeregt und stolz, dass man so weit gekommen sei, aber eben auch traurig, so Lai. In den Anfangstagen habe Bittrex "Technologien gebaut, die damals allen voraus waren" und bis heute habe man "noch nie Geld verloren oder wurde gehackt". Eine Fortführung des Betriebs in den USA sei nun jedoch nicht mehr möglich, so der Gründer. "Es ist für uns wirtschaftlich einfach nicht tragbar, im aktuellen regulatorischen und wirtschaftlichen Umfeld der USA weiter zu operieren", so Lai. Er begründete den Rückzug damit, dass sich das Krypto-Ökosystem in den letzten neun Jahren völlig verändert habe. "Regulatorische Anforderungen sind oft unklar und werden ohne angemessene Diskussion oder Vorgaben durchgesetzt, was zu einer ungleichen Wettbewerbslandschaft führt", beklagte der Bittrex-Gründer.

Doch auch nach dem Ende von Bittrex U.S. wolle Richie Lai weiter im Krypto-Universum aktiv bleiben. Zusammen mit seinen Mitgründern Bill Shihara und Rami Kawach werde er sich nun darauf konzentrieren, Bittrex Global zum Erfolg außerhalb der USA zu verhelfen.

Redaktion finanzen.net

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