Erste Stadt verbietet es Bitcoin und Co. zu schürfen
Dass die Erstellung neuer Bitcoin mit enormen Mengen Strom verbunden ist, ist kein Geheimnis und Kritikern schon lange ein Dorn im Auge. Eine Stadt im US-Bundestaat New York greift als erste zu einem Verbot, um das Mining einzuschränken - zum Schutze seiner Einwohner.
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Die Vereinigten Staaten von Amerika liegen im weltweiten Ländervergleich bezüglich der Kosten für Bitcoin-Mining mit 4.758 US-Dollar pro Münze im oberen Mittelfeld, wie EliteFixtures in einer Studie erfasste. In manchen Situationen wird diese Aktivität allerdings nicht nur für diejenigen teuer, die die Münzen minen, sondern teilweise auch für Dritte - so beispielsweise in Plattsburgh. Aus diesem Grund entschloss die Stadt im Bundestaat New York kommerzielles Mining jeglicher Kryptowährung zu verbieten.
Günstiger Strom lockt Unternehmen
Dank des örtlichen Wasserkraftwerkes, das Energie über den St. Lawrence River bezieht, kann Plattsburgh günstige Stromtarife in einem Rahmen von 4,5 Cents pro Kilowattstunde bieten - dies diente vor allem dem Zweck, Unternehmen anzulocken, welche Arbeitsplätze mit sich bringen, verkündete Bürgermeister Colin Read. Offenbar ist das auch bei Startups angekommen, die in der Krypto-Branche tätig sind. So ließen sich einige Mining-Konzerne in der überschaubaren Stadt nieder. Allerdings mit dem negativen Nebeneffekt, viel mehr Strom zu verbrauchen als andere Unternehmen und dabei relativ wenig Arbeitsplätze zu schaffen, verlautet die Webseite "wired".
Teure Nachzahlungen dank Mining
Zum Ärger der Anwohner: Da der Stadt nur eine begrenzte Menge des günstigen Stroms in Höhe von 104 Megawattstunden zu Verfügung steht, aber allein die größte, ortsansässige Mining-Höhle bereits in den ersten beiden Monaten des Jahres zehn Prozent von dieser Menge verbraucht hat, mussten die Bürger mit einer höheren Stromkostenrechnung konfrontiert werden: Bis zu 200 US-Dollar durften die Einwohner draufzahlen. Das hat nun Konsequenzen, die Stadt richtet sich gegen Unternehmen dieser Art. Zwar müssen die bereits bestehenden Mining-Konzerne der Stadt nicht den Rücken kehren, aber in der Pressemitteilung wird gefordert, einvernehmliche Vorschriften bezüglich der weiteren Stromnutzung zu finden. Beispielsweise könnte es dazu kommen, dass entsprechende Firmen für Stromüberschüsse, die vorzugsweise im Winter anfallen, aufkommen müssen - nicht wie zuletzt die Einwohner, die nicht einmal von den geschürften Bitcoins profitieren.
Neues Gesetz leitet Stopp ein
Um das Wohlergehen der Bürger und das Stadtbild zu wahren, entschied die Gemeinde Plattsburgh, einen 18-monatigen "Stopp" über die Genehmigung neuer Mining-Geschäfte zu verhängen. In diesem Rahmen wurde außerdem beschlossen, dass sich die Verantwortlichen vorbehalten, die Nutzungsregelungen der städtischen Energiewerke anzupassen, um "irreversible Veränderungen des Charakters der Stadt" zu verhindern und die "natürlichen, historischen, kulturellen und elektrischen Ressourcen der Stadt zu schützen und zu verbessern", heißt es in der Pressemitteilung. Startups oder bestehende Konzerne werden sich also Bemühungen um einen Standort oder Nutzungserlaubnissen in Plattsburgh in naher Zukunft erstmal sparen können.
Mit der vorübergehenden Mining-Einschränkung zeigt sich Plattsburgh als erste Stadt konsequent gegenüber der stromfressenden Krypto-Branche.
Redaktion finanzen.net
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