Skepsis gegen Bitcoin und Co

Russische Zentralbank fordert umfassendes Verbot für Kryptowährungen

04.02.22 23:37 Uhr

Russische Zentralbank fordert umfassendes Verbot für Kryptowährungen | finanzen.net

Regierungen und Notenbanken stehen Kryptowährungen überwiegend skeptisch gegenüber. Nun hat sich die russische Zentralbank klar positioniert und vorgeschlagen, sowohl die Verwendung als auch die Erzeugung von Cyberdevisen auf russischem Territorium zu verbieten.

Werte in diesem Artikel
Devisen

86.110,7305 CHF -3.252,7585 CHF -3,64%

92.034,4750 EUR -3.503,8690 EUR -3,67%

76.373,6293 GBP -2.829,5963 GBP -3,57%

15.066.031,3196 JPY -551.655,8436 JPY -3,53%

95.683,1610 USD -3.656,5150 USD -3,68%

3.036,9994 CHF -108,9457 CHF -3,46%

3.245,9212 EUR -117,4030 EUR -3,49%

2.693,5861 GBP -94,6779 GBP -3,40%

531.356,8639 JPY -18.446,9457 JPY -3,36%

3.374,6050 USD -122,5410 USD -3,50%

1,9708 CHF -0,0940 CHF -4,55%

2,1064 EUR -0,1011 EUR -4,58%

1,7480 GBP -0,0821 GBP -4,49%

344,8174 JPY -16,0482 JPY -4,45%

2,1899 USD -0,1055 USD -4,59%

0,0000 BTC 0,0000 BTC 3,78%

0,0003 ETH 0,0000 ETH 3,59%

0,5074 XRP 0,0231 XRP 4,77%

0,0000 BTC 0,0000 BTC 3,78%

0,0003 ETH 0,0000 ETH 3,62%

0,4747 XRP 0,0217 XRP 4,80%

0,0000 BTC 0,0000 BTC 3,67%

0,0004 ETH 0,0000 ETH 3,51%

0,5721 XRP 0,0257 XRP 4,70%

• Russlands Zentralbank fordert Verbot für Kryptohandel und Mining
• Hoher Stromverbrauch des Minings rückt zunehmend in den Fokus
• Telegram-Gründer sieht mehr Vorteile als Nachteile der Kryptobranche

Am 20. Januar veröffentlichte die russische Zentralbank einen Bericht, in dem sie dafür plädierte, Finanzinstitutionen zu verbieten, Transaktionen mit Kryptowährungen auszuführen, d.h. Kryptowährungen für herkömmliches Fiat-Geld zu kaufen oder zu verkaufen. Außerdem sollten nach Ansicht der Währungshüter auch Kryptobörsen verboten werden. Ob die Regierung in Moskau diesem Antrag folgen wird, ist bisher ungewiss.

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Zahlreiche Bedenken

Die russischen Währungshüter führten vielfältige Gründe für das geforderte Verbot an: Demnach dienten Kryptowährungen nur zu Spekulationszwecken und trügen zudem alle Merkmale eines Schneeballsystems. Ferner würden sie häufig für Geldwäsche, Drogenhandel oder Erpressungen genutzt, hieß es in dem Bericht.

Schwerwiegender dürfte aber wohl sein, dass Kryptowährungen nach Meinung der Zentralbank die Finanzstabilität, das Wohlergehens der Bürger und die geldpolitische Souveränität des Staates gefährden. Potenzielle Risiken für die Finanzstabilität, die mit Kryptowährungen einhergehen sind, "für Schwellenländer, einschließlich Russland, viel höher", so die Währungshüter.

Daneben wird angeführt, dass das Krypto-Mining Energieprobleme verursache. Denn die Coins werden erzeugt durch die Lösung kryptographischer Aufgaben auf einer Blockchain. Im Gegenzug für das Bereitstellen ihrer Rechenleistung erhalten die sogenannten "Miner" für jeden erzeugten Block eine bestimmte Menge an ebenfalls neu generierten Bitcoins. Inzwischen sind die Rechenaufgaben beim Minig so komplex geworden, dass dazu riesige, leistungsfähige Serverfarmen eingesetzt werden, die viel Elektrizität benötigen. Dieser enorme Stromverbrauch lässt aber auch die umweltschädlichen CO2-Emissionen steigen, insbesondere dann, wenn fossile Brennstoffe wie Kohle zur Stromerzeugung verwendet werden. Angesichts dessen argumentiert die russische Zentralbank, dass das Mining der grünen Agenda Russlands schade und die Energieversorgung gefährde. Laut "Reuters" ist Russland der weltweit drittgrößte Akteur im Bitcoin-Mining, hinter den USA und Kasachstan.

Krypto-Ablehnung auch in anderen Ländern

Russland ist nicht das einzige Land, in dem Bitcoin und Co aufgrund ihrer Energieintensität auf Gegenwind stoßen. So hat beispielsweise China bereits Ende September 2021 Krypto-Transaktionen verboten. Auch dem Reich der Mitte ist der hohen Energieverbrauch des Minings ein Dorn im Auge, weshalb die Behörden unzählige Bitcoin-Mining-Farmen vom Netz nahmen.

Auch der Kosovo, der unter einer Stromkrise leidet, hat das Schürfen von Kryptowährungen auf seinem Staatsgebiet untersagt. Und in Russlands Nachbarstaat Georgien wurden im Januar die Bürger dazu gebracht, einen heiligen Eid zu leisten, dass sie keine Kryptowährung mehr schürfen werden. Solche Versprechen gelten dort traditionell als unzerbrechliche Bindungen. Hintergrund ist, dass das Land derzeit mit schweren Unterbrechungen der Stromversorgung zu kämpfen hat, die dem Bitcoin-Mining angelastet werden.

Telegram-Gründer lehnt Krypto-Verbot ab

In Russland haben Kryptowährungen schon seit Jahren mit staatlichem Widerstand zu kämpfen. So hat Moskau beispielsweise ihre Verwendung als Zahlungsmittel verboten. Trotzdem erfreuen sie sich einer großen Beliebtheit unter den Nutzern. So gab die Zentralbank das jährliche Transaktionsvolumen mit rund fünf Milliarden US-Dollar an.

Das von der Zentralbank geforderte generelle Verbot des inländischen Kryptohandels und -Minings stieß somit wenig überraschend auf teils heftige Kritik. So sagte laut "BTC ECHO" beispielsweise Telegram-Gründer Pavel Durov: "Ein solches Verbot wird skrupellose Akteure kaum aufhalten, aber es wird den legalen russischen Projekten in diesem Bereich ein Ende setzen". Die Folge wäre somit eine Verlangsamung bei der Entwicklung von Blockchain-Technologien im Allgemeinen, auf die Russland aber angewiesen sei.

Redaktion finanzen.net

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