Das erste Krypto-Kreuzfahrtschiff: Wie die MS Satoshi scheiterte
Die MS Satoshi, das erste Krypto-Kreuzfahrtschiff der Welt, und der Traum vom Seasteading waren schon gescheitert, noch bevor das Projekt richtig begonnen hatte.
Werte in diesem Artikel
• Patri Friedman sieht im Seasteading die Zukunft der Menschheit
• Ocean Builders will einen freien Lebensraum auf dem Meer schaffen
• Die MS Satoshi scheitert aufgrund von vielen Schwierigkeiten
Homesteading the high seas
Vor mehr als zehn Jahren, am 7. Dezember 2010, stellte der ehemalige Google-Ingenieur Patri Friedman in einem Auditorium in San Francisco eine Skizze der Zukunft der Menschheit vor. Ins Leben gerufen wurde die Veranstaltung durch die Thiel-Foundation, die erst vier Jahre zuvor vom PayPal-Gründer gegründet wurde, um "die Freiheit in all ihren Dimensionen zu verteidigen und zu fördern", wie The Guardian berichtet. Friedman erklärte, wie er die Art und Weise und wie und wo die Menschen leben, verändern wolle. Die Regierungssysteme seien seiner Meinung nach veraltet und benötigten ein Update.
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Das Problem beim Aufbau einer neuen Regierung sei jedoch der Platzmangel. Da auf der Erde das gesamte Land bereits besiedelt oder zumindest beansprucht ist, brauche es neue Grenzen - das Meer. Deshalb wollte er eine Stadt auf dem Meer gründen. "Seasteading" (Homesteading the high seas) nannte Friedman seine Idee in Anlehnung an Wayne Gramlich, einen Software-Ingenieur, mit dem er 2008 das Seasteading Institute gegründet hatte. Und das Besondere am Seasteading sollte sein, dass es seinen Bewohnern völlige Freiheit und Wahlmöglichkeiten bot.
Ocean Builders will das Meer besiedeln
Innerhalb der nächsten zehn Jahre scheiterten verschiedene Versuche, Friedmans Vision zu verwirklichen. Doch im Oktober 2020 schien seine Vision in greifbare Nähe gerückt. Zuvor gründeten Grant Romundt, Rüdiger Koch und Chad Elwartowski das Unternehmen Ocean Builders um den Traum vom Leben auf dem Meer zu verwirklichen. Die drei von der Seasteading-Idee begeisterten Unternehmer Romundt, Koch und Elwartowski kauften im Jahr 2020 schließlich ein 245 Meter langes Kreuzfahrtschiff für 9,5 Millionen US-Dollar und tauften es "MS Satoshi".
Der Plan war es, das Schiff nach Panama zu fahren und es dort vor der Küste zu "parken", da die Unternehmer dort ansässig waren. Die MS Satoshi sollte "als Herzstück einer neuen Gesellschaft [dienen], die nur mit Kryptowährungen handelt." Deshalb auch die Namensgebung des Schiffs als Hommage an Satoshi Nakamoto, das Pseudonym des mysteriösen Erfinders des Bitcoin. Das Kreuzfahrtschiff sollte ein Zuhause für digitale Nomaden, Startup-Gründer und frühe Bitcoin-Anwender werden.
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Seasteading war damit nicht länger ein futuristisches Ideal, sondern, wie Romundt erklärt, "ein tatsächliches Schiff", so The Guardian. Außerdem vereinte die Satoshi zwei verschiedene Bewegungen, die Krypto-Anhänger und die Seasteader, die vor allem den Wunsch nach Freiheit teilen. Freiheit von Konventionen, Vorschriften und Steuern, vom Staat in jeglichen Formen. Schon im November 2020 sollten die 777 Kabinen des Kreuzfahrtschiffes für Preise zwischen 570 US-Dollar und 719 US-Dollar versteigert werden.
Darum scheiterte die MS Satoshi
Im Laufe der Planung zeigten sich jedoch immer mehr Schwierigkeiten. Zum Beispiel waren die einzigen Kochmöglichkeiten auf dem Schiff im Restaurant zu finden und Mikrowellen in den Kabinen seien aus Sicherheitsgründen nicht möglich. Die versprochene Freiheit konnte aufgrund des engen Zusammenlebens ebenfalls nicht gewährleistet werden und so hätte es verschiedene strenge Regeln an Bord gegeben.
Der Kapitän der Satoshi erklärte gegenüber The Guardian, dass er schon nach nur einer Woche darüber nachdachte, den Dienst zu quittieren. Die Pläne der Unternehmer seien naiv gewesen und sie hätten versucht das Kreuzfahrtschiff wie eine Yacht zu behandeln. Wie sich zeigte, war das Seetauglichkeitszeugnis des Schiffs direkt nach dem Kauf abgelaufen und die Satoshi musste in Gibraltar aus dem Wasser genommen werden, um wichtige Reparaturen durchzuführen und die Zertifikate zu erneuern.
Bei der Überfahrt nach Panama im Dezember 2020 kamen weitere Fragen auf, wie das Projekt tatsächlich funktionieren sollte. Geplant war, das Schiff als schwimmende Residenz anzumelden und damit in den panamaischen Gewässern zu bleiben. Damit sollte vor allem das strenge Seerecht umgangen werden. Die Regierung Panamas stimmte diesem Vorhaben jedoch nicht zu, was zu einer neuen Schwierigkeit führte. Zwar verfügte das Schiff über ein fortschrittliches Abwassermanagementsystem, mit dem Abwasser in Trinkwasserqualität umgewandelt werden konnte, jedoch war es nicht erlaubt, dieses Abwasser in panamaische Gewässer einzuleiten. Deshalb hätte das Schiff etwa alle 20 Tage zwölf Meilen hinausfahren müssen, um die Abwassertanks in internationale Gewässer zu entleeren. Außerdem zeigte sich, dass keine Versicherung bereit war, die MS Satoshi zu versichern.
In Panama angekommen sei den Unternehmern klar geworden, dass das Projekt gescheitert sei, berichtet The Guardian weiter. Die verschiedenen Hindernisse, die hohen Unterhaltskosten (etwa eine Million US-Dollar im Monat) sowie die mangelnde Freiheit in der Kreuzfahrtbranche hätten es unmöglich gemacht, das Projekt erfolgreich über die Bühne zu bringen, erklärt The Guardian. Am 19. Dezember 2020 gab Elwartowski schließlich offiziell bekannt, dass die Reise der Satoshi ein Ende genommen hatte, noch bevor das Projekt richtig begonnen hat.
E. Schmal/Redaktion finanzen.net
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