Regulierung gefordert

Großer Schaden für Gesellschaft: EZB-Direktor Panetta fordert harte Regulierung von Bitcoin & Co.

25.04.22 17:00 Uhr

Großer Schaden für Gesellschaft: EZB-Direktor Panetta fordert harte Regulierung von Bitcoin & Co. | finanzen.net

EZB-Direktor Fabio Panetta hat eine harte und international abgestimmte Regulierung von Krypto-Assets wie Bitcoin oder Etherium gefordert.

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Im Text einer Rede, die Panetta am Abend an der Columbia University halten wollte, heißt es: "Krypto-Assets sind Spekulationsobjekte, die der Gesellschaft großen Schaden zufügen können. Derzeit beziehen sie ihren Wert hauptsächlich aus Gier, sie verlassen sich auf die Gier anderer und die Hoffnung, dass das System ungehindert weiterläuft. Bis dieses Kartenhaus in sich zusammenfällt und die Menschen unter ihren Verlusten begraben werden."

Panetta, der bei der Europäischen Zentralbank (EZB) gewissermaßen für das offizielle Konkurrenzprodukt - das Projekt eines digitalen Euro - zuständig ist, verglich Bitcoin & Co mit den minderwertigen US-Hypothekenpapieren, die die Große Finanzkrise ausgelöst hätten. "Tatsächlich ist der Krypto-Markt heute größer als der Markt für Subprime-Hypotheken, der mit einem Volumen von 1,3 Billionen US-Dollar die globale Finanzkrise auslöste", heißt es in dem Text.

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Auch weise er eine auffallend ähnliche Dynamik auf. Da es keine angemessenen Kontrollen gebe, trieben Krypto-Assets die Spekulation an, indem sie schnelle und hohe Renditen versprächen und Regulierungslücken ausnutzten, die die Anleger ungeschützt ließen. "Begrenztes Risikoverständnis, Angst, etwas zu verpassen, und intensive Lobbyarbeit bei den Gesetzgebern treiben die Risiken in die Höhe und verlangsamen die Regulierung, um Krypto-Assets in den Geltungsbereich der Regulierung einzubeziehen.

"Wir müssen sicherstellen, dass für sie Standards gelten, die denen des Finanzsystems entsprechen. Dabei müssen wir komplexe Kompromisse eingehen und die Ziele der Innovationsförderung, der Wahrung der Finanzstabilität und des Verbraucherschutzes gegeneinander abwägen", so Panetta.

Besonders genau müssten die Regulierer Panetta zufolge bei ungedeckten und bei solchen Krypto-Assets hinschauen, die ohne einen Intermediär ihren Besitzer wechseln. Panetta regte zudem an, den Energieverbrauch von Krypto-Assets zu besteuern, die auf Verifizierungsprozessen beruhten.

Von Hans Bentzien

FRANKFURT (Dow Jones)

Bildquellen: Michael Gottschalk/Photothek via Getty Images, Jorg Hackemann / Shutterstock.com