Regulierung

Circle-CEO optimistisch: "Sehr gute Chancen", dass US-Regierung in diesem Jahr Stablecoin-Gesetze verabschiedet

25.01.24 23:35 Uhr

Circle-CEO optimistisch: "Sehr gute Chancen", dass US-Regierung in diesem Jahr Stablecoin-Gesetze verabschiedet | finanzen.net

In einem Interview mit CNBC erklärte Jeremy Allaire, CEO von Circle, er sehe eine große Chance dafür, dass im Jahr 2024 Gesetze für Stablecoin-Emittenten wie sein Unternehmen in Kraft treten könnten.

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• Bisher kaum Krypto-Gesetze in den USA
• Jeremy Allaire: "Sehr gute Chancen" für Kryptogesetz in 2024
• Stablecoins weiterhin die Schlüsselanwendung für die Blockchain-Technologie

USA bisher ohne Kryptoregulierung

Bei Stablecoins handelt es sich laut CNBC um einen 135,3 Milliarden-Dollar-Markt, der jedoch größtenteils noch unreguliert sei. In den USA steht eine föderale Kryptoregulierung noch aus, auch wenn in vielen anderen Teilen der Welt bereits entsprechende neue Krypto-Gesetze verabschiedet wurden.

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Die EU-Staaten stimmten beispielsweise im Sommer 2023 einem neuen Rechtsrahmen für Kryptowerte, Emittenten von Kryptowerten und Anbieter von Krypto-Dienstleistungen (MiCA) zu. Damit wurde erstmals auf EU-Ebene ein rechtlicher Rahmen für diesen Sektor etabliert. Während auch andernorts auf Regulierung gesetzt wird, setzt die USA eher auf eine harte Durchsetzung von rechtlichen Schritten und Strafen: Im Jahr 2023 erwiesen sich die Vereinigten Staaten als eine der aktivsten Instanzen bei der Verfolgung von Sanktionen und rechtlichen Schritten gegen Krypto-Unternehmen. Ein auf die Branche zugeschnittenes Gesetz gibt es jedoch nach wie vor nicht. "Andere Länder haben umfassende Regulierungsrahmen. Das trifft auf uns nicht zu. Daher werden Angelegenheiten verhandelt, die durch Gesetze oder Verordnungen geregelt werden sollten", zitiert CNBC Renato Mariotti, der ehemals als Staatsanwalt in der Abteilung für Wertpapier- und Rohstoffbetrug des US-Justizministeriums tätig war.

Gute Chancen für Krypto-Regulierung in 2024

Circle-CEO Jeremy Allaire hofft jedoch, dass sich dieser Umstand noch in diesem Jahr ändern wird. So erklärte er gegenüber CNBC, dass es eine "sehr gute Chance" gebe, dass der US-Gesetzgeber einem Stablecoin-Gesetz zustimmen werde. Die regulatorische Entwicklung rund um die Kryptobranche würde weltweit bereits an Fahrt gewinnen, und dass die USA Gesetze für Stablecoins verabschieden werde, sei wahrscheinlicher als je zuvor, erklärt er in dem Gespräch mit CNBC, das am Rande des Weltwirtschaftsforums im schweizerischen Davos geführt wurde. "Digitale Dollar gibt es auf der ganzen Welt, andere Regierungen regulieren digitale Dollar-Währungen vor den Vereinigten Staaten. Daher glaube ich, dass es einen sehr starken Wunsch gibt, zu handeln und die Führungsrolle der USA zu behaupten und den richtigen Verbraucherschutz einzubeziehen", betonte er.

Im Zuge des Interviews wurde Allaire auch zum "Clarity for Payment Stablecoins Act" befragt, einem Gesetz, das darauf abzielt, Stablecoins unter denselben regulatorischen Rahmen zu bringen wie traditionelle Finanzdienstleistungsunternehmen. Das Gesetz wurde vom Finanzdienstleistungsausschuss des Repräsentantenhauses im Jahr 2023 verabschiedet und zur Prüfung dem gesamten Repräsentantenhaus vorgelegt. Die endgültige Genehmigung durch die Gesetzgeber im Repräsentantenhaus steht jedoch noch aus.

Hoffnungen für 2024

Kürzlich reichte Circle zudem vertraulich seine S-1-Registrierung bei der US-amerikanischen Börsenaufsichtsbehörde Securities and Exchange Commission (SEC) ein, um seine Absicht zu bekräftigen, an die Börse zu gehen. Das Unternehmen machte im Rahmen des IPO-Antrages - der in der gleichen Woche einging, in der die SEC die ersten US-Spot-Bitcoin-ETFs genehmigte - jedoch keine Angaben zum geplanten IPO-Zeitpunkt. Auf die Frage, ob der Zeitpunkt des Antrags eine Reaktion auf die Genehmigung der ETFs durch die SEC sei, erklärte Allaire, dass er sich aufgrund regulatorischer Beschränkungen nicht zu dieser Entwicklung äußern könne.

Allaire äußerte gegenüber CNBC außerdem die Ansicht, dass Stablecoins weiterhin die Schlüsselanwendung für die Blockchain-Technologie seien, mit einer zunehmenden globalen Nutzung. "Wir glauben, dass 2024 mit Dingen wie dem Spot-ETF und weltweiter regulatorischer Klarheit dies noch weiter öffnen wird", erklärte Allaire.

Auch Dante Disparte, Chief Strategy Officer und Global Head of Public Policy von Circle, teilt Allaires Einschätzung, dass 2024 das Jahr sein werde, in dem in den USA Regeln für Stablecoins eingeführt würden. Er äußerte sich optimistisch darüber, dass eine Zahlungspolitik für Stablecoins zu Beginn des neuen Jahres möglich sei, und betonte, dass es sich dabei zunehmend um eine überparteiliche Realität handle. Disparte führte außerdem Bedenken hinsichtlich der illegalen Verwendung einiger Kryptowährungen an und argumentierte, dass Stablecoins einen legitimen Anwendungsfall für alltägliche Einkäufe und den Handel bieten und dabei weniger mit kriminellen Aktivitäten in Verbindung stehen würden als andere Kryptowährungen. "Wenn das nicht angegangen wird, wäre das gegen das Interesse des Landes [und] der Wirtschaft. Daher bleibe ich optimistisch, dass dies ein Jahr sein wird, in dem die politischen Entscheidungsträger tatsächlich dazu kommen, positive Maßnahmen in Bezug auf Stablecoins zu ergreifen, und nicht nur durch die Durchsetzung", betonte er.

Wie sich das regulatorische Umfeld in Sachen Kryptowährungen in den Vereinigten Staaten in Zukunft entwickeln wird und ob in diesem Jahr tatsächlich entsprechende Gesetze verabschiedet werden, bleibt abzuwarten.

Redaktion finanzen.net

Bildquellen: Wit Olszewski / Shutterstock.com

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