Welchen Einfluss hat die US-Wahl auf den Devisenmarkt?
Die US-Präsidentschaftswahl rückt immer näher. An den Aktienmärkten bevorzugen die Investoren klar die Demokratin Hillary Clinton vor dem Republikaner Donald Trump. Doch wie reagiert der Devisenmarkt?
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Die Börsen halten Donald Trump, den Kandidaten der Republikaner, grundsätzlich für unberechenbarer. Er gilt außen-, sicherheits- und wirtschaftspolitisch als Risiko. Und da Unsicherheit Gift für die Börsen ist, bevorzugen die Finanzmärkte seine Konkurrentin Hillary Clinton als künftiges Staatsoberhaupt.
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Wie reagiert der US-Dollar auf das Wahlergebnis?
Sollte Trump Präsident werden, ist mit einem Kapitalabfluss aus den USA zu rechnen und der US-Dollar dürfte verlieren. Seine bisher präsentierten wirtschaftspolitischen Pläne könnten die Märkte nämlich vor große Probleme stellen.
Gewinnt hingegen Clinton die Wahl, werden langfristig keine Auswirkungen auf den Dollarkurs erwartet. Die erfahrene Politikerin steht mehr oder weniger für den Status quo, also für die Fortsetzung der aktuellen US-Politik. Immerhin war sie während der Amtszeit von Barack Obama jahrelang Außenministerin.
Allerdings ist es durchaus möglich, dass die US-Währung bei einem Wahlsieg Clintons kurzfristig zulegt. Dies wäre dann Ausdruck der Erleichterung, dass Trump nicht gesiegt hat.
Mexikanischer Peso - Das "Trump-o-meter"
Die USA und ihr südlicher Nachbar Mexiko sind auf vielfältige Weise verbunden. Wie eng die Beziehung ist, lässt sich gerade in der Zeit des aktuellen Wahlkampfs am Devisenmarkt ablesen.
"Der Peso ist derzeit ein guter Indikator für die Wahlchancen von Trump", erklärt zum Beispiel Stephan Rieke, Devisenexperte bei der BHF-Bank. Und mit dieser Ansicht steht er aus gutem Grund nicht allein: Das Wahlprogramm Trumps enthält nämlich mehrere Pläne, die wirtschaftlich negative Folgen für den kleineren Nachbarstaat hätten.
Bisher zeigt sich: Steigen die Umfragewerte von Hillary Clinton, so kann sich der Mexikanische Peso erholen. Steigen hingegen die Chancen ihres republikanischen Konkurrenten, so gerät der Mexikanische Peso unter Druck. Einige Fachleute bezeichnen den Peso deshalb auch als "Trump-o-meter".
Trump hat sich bei Wahlkampfveranstaltungen mehrfach für eine harte Abgrenzungspolitik bis hin zum Bau einer Grenzmauer gegenüber dem südlichen Nachbarstaat ausgesprochen. Diese Mauer, deren Baukosten Trump übrigens Mexiko in Rechnung stellen will, soll mexikanische Migranten fernhalten.
Außerdem will er im Falle eines Wahlsiegs das Nordamerikanische Freihandelsabkommen (Nafta) neu verhandeln. Investoren befürchten, dass hierdurch die Handelbeziehungen zwischen den USA und Mexiko und damit die Wirtschaft südlich des Rio Bravo leidet.
Die mexikanische Wirtschaft hängt stark vom Norden ab, immerhin sind die USA der größte Abnehmer von in Mexiko hergestellten Gütern. Grundsätzlich profitiert das Land also von seiner Nähe zu den USA. Zum Beispiel haben sich zahlreiche Autobauer in dem lateinamerikanischen Land angesiedelt, um ihre Produkte zollfrei in die USA importieren zu können.
Bei einem Wahlsieg Trumps dürfte sich diese Abhängigkeit jedoch zu einer kleinen Katastrophe entwickeln. Ganz überraschend ist das aber auch nicht: Bereits zu Beginn des 20. Jahrhunderts sagte der damalige mexikanische Diktator Porfirio Díaz: "Armes Mexiko, so fern von Gott und den Vereinigten Staaten so nah."
Auch Kanada stark betroffen
Ähnlich wie Mexiko ist auch das im Norden angrenzende Kanada stark vom Ausgang der US-Präsidentschaftswahl am 08. November 2016 betroffen. Entsprechend reagiert auch der Kanadische Dollar (CA-Dollar) verschnupft auf einen möglichen US-Präsidenten Donald Trump.
Auch zwischen Kanada und den USA bestehen enge Handelsbeziehungen, vor allem über das Freihandelsabkommen Nafta, das Trump neu verhandeln will. Sollte der republikanische Präsidentschaftsbewerber das Rennen machen, so dürfte also neben dem Mexikanischen Peso vor allem auch der Kanadische Dollar auf Talfahrt gehen.
Die Stimmung ist entscheidend
Währungen wie der Australische Dollar und der Neuseeländische Dollar sind sehr abhängig von der Risikoneigung an den Märkten. Hintergrund sind die relativ hohen Zinsen, die Investitionen in der jeweiligen Währung abwerfen, was sie wiederum anfällig für Stimmungsschwankungen an den Börsen macht. Ein Wahlsieg Trumps dürfte solche Währungen unter Druck setzen.
Die Devisenkurs-Gewinner unter einem Präsident Trump
Aber nicht alle Währungen müssten unter einem Sieg Donald Trumps leiden. Der Schweizer Franken und der Japanische Yen etwa werden als "sichere Häfen" betrachtet. Sollte der Republikaner, der von den Märkten als großer Risikofaktor betrachtet wird, demnächst ins Weiße Haus einziehen, so ist abzusehen, dass sich viele Anleger in Yen- und Franken-Anlagen flüchten.
Redaktion finanzen.net
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