Passwort ins Grab genommen?

Zweifel kommen auf: Hat Kryptounternehmer seinen Tod nur vorgetäuscht? - Kryptos im Millionenwert bleiben verschwunden

12.02.19 19:49 Uhr

Zweifel kommen auf: Hat Kryptounternehmer seinen Tod nur vorgetäuscht? - Kryptos im Millionenwert bleiben verschwunden | finanzen.net

In Kanada ist der CEO der Kryptobörse QuadrigaCX gestorben. Um den Kryptobestand in Millionenhöhe zu schützen, sicherte er ihn mittels eines Passworts. Dieses kannte allerdings nur er. Nun haben mehr als 100.000 Kunden keinen Zugriff mehr auf ihr Geld.

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In der Kryptobranche ist es nicht selten, dass Börsen größere Summen in Form von Kryptoschlüsseln in Cold Wallets ablegen, um das Guthaben vor Hackerangriffen zu schützen. Diese Speicherbausteine werden mit Passwörtern versehen, die allerdings in vielen Fällen nur einer Person bekannt sind. Gehen sie verloren, ist auch der Zugriff auf das Geld blockiert, was derzeit der Fall bei der kanadischen Kryptobörse QuadrigaCX ist.

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Tod von CEO macht Zugang zu Kryptogeld unmöglich

Da CEO und Krypto-Investor Gerald Cotten infolge einer Krankheit bei einer Auslandsreise unerwartet verstarb, haben 115.000 Kunden seiner Kryptobörse keinen Zugang zu ihrem Geld. Laut Aussagen des Unternehmens war Cotten der einzige, der die Passwörter und Zugang zu dem Kryptobestand hatte, dessen Wert sich auf 125 bis 150 Millionen Kanadische Dollar beläuft. Seine Witwe Jennifer Robertson bestätigte in einer eidesstattlichen Erklärung, dass Cotten der einzige gewesen sei, der Zugang zu den Guthaben gehabt habe. Jegliche E-Mails, Messaging-Systeme sowie der Laptop sollen verschlüsselt gewesen sein, um die sichere Verwaltung des Kryptogeldes zu gewährleisten.

Sicherheitsexperten hätten versucht, den Laptop sowie andere Geräte des CEOs zu hacken, sind jedoch darin gescheitert. Die Unternehmer haben nun vor dem Supreme Court in Nova Scotia Gläubigerschutz beantragt. Buchprüfer von Ernst & Young untersuchen nun, ob sich das Geld tatsächlich in den Cold Wallets befindet oder ob es an einem anderen Ort gelagert ist.

Zweifel an Cottens Tod

Der Tod des Krypto-CEOs ließ erste Zweifel aufkommen. Laut einem Bericht der CNN beschreibt der Geschäftsführer der amerikanischen Kryptowährungsbörse Kraken, Jesse Powell, den Fall als "bizarr und [...] unglaubwürdig". Zudem sollen dem Bericht zufolge laut einem Reddit-User, Geldtransfers aus dem "Hot-Wallet" von QuadrigaCX getätigt worden sein, nachdem der Fall bekannt gemacht wurde. Schließlich sorgte auch die Tatsache für große Skepsis, dass Cottens Witwe die einzige ist, die im Testament als begünstigte Person genannt ist. Dieses soll der Unternehmer zwölf Tage vor seinem Tod aufgesetzt haben.

In jedem Fall hat die Aktienaufsichtsbehörde OSC der kanadischen Provinz Ontario einem Bericht von Reuters zufolge erste Ermittlungen zu dem Fall eingeleitet. Grund hierfür sei der "potenzielle Schaden, den Anleger aus Ontario im Rahmen des Falles genommen haben", so eine Sprecherin gegenüber der Nachrichtenagentur. Die Aktienaufsicht hat sich mit dem vom Gericht bestellten Kontrolleur in Verbindung gesetzt.

Redaktion finanzen.net

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