Online-Umfrage

"Bitcoin Investor Study 2021": So hat sich die Wahrnehmung von Bitcoin seit 2019 verändert

17.12.21 22:54 Uhr

"Bitcoin Investor Study 2021": So hat sich die Wahrnehmung von Bitcoin seit 2019 verändert | finanzen.net

2021 befragte Grayscale das dritte Jahr in Folge die Investorengemeinde, um deren Einstellung zu Bitcoin zu erkunden und um zu beurteilen, wie sich die Wahrnehmung von Bitcoin seit 2019 verändert hat.

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59,5580 JPY 2,0685 JPY 3,60%

0,3853 USD 0,0133 USD 3,58%

0,6444 CHF -0,0053 CHF -0,81%

0,6890 EUR -0,0051 EUR -0,73%

0,5758 GBP -0,0044 GBP -0,76%

112,8521 JPY -0,8433 JPY -0,74%

• Interesse an Bitcoin-Anlageprodukten wächst
• Anleger nutzen Bitcoin zunehmend als Wertaufbewahrungsmittel
• Bitcoin längst kein "Millennial-Phänomen" mehr

Mit seiner im Dezember erschienenen "Bitcoin Investor Study 2021" wollte Grayscale eigenen Angaben zufolge vor allem herausfinden, wie sich die Wahrnehmung von Bitcoin in Hinblick auf Vertrautheit mit und Interesse an Bitcoin (und anderen Kryptowährungen), das Profil von Investoren mit Interesse an Bitcoin, Aspekte von Bitcoin, die das Interesse der Anleger wecken, Hindernisse für Investitionen in Bitcoin, die Rolle, die Bitcoin im eigenen Portfolio spielt und die Auswirkungen eines Bitcoin-ETF verändert hat.

Um dies herauszufinden, ließ Grayscale zwischen dem 12. August 2021 und dem 20. August 2021 eine Online-Umfrage unter 1.000 US-Verbrauchern von dem Finanzmarktforschungsunternehmen 8 Acre Perspective durchführen. Alle Befragten waren zwischen 25 und 64 Jahre alt und hatten laut Grayscale die primäre oder gemeinsame Verantwortung, finanzielle Entscheidungen im Haushalt zu treffen. Zudem waren alle Teilnehmer an irgendeiner Form von persönlichen Investitionen beteiligt, mit investierbaren Vermögenswerten (ohne betriebliche Altersvorsorge oder Immobilien) in Höhe von mindestens 10.000 US-Dollar je Haushalt und mindestens 50.000 US-Dollar Haushaltseinkommen.

Hierhin geht der Trend

Wie Grayscales "Bitcoin Investor Study 2021" zeigt, wächst das Interesse an Bitcoin-Anlageprodukten. Während 2019 nur 36 Prozent der Befragten angaben, vermutlich oder definitiv in Bitcoin-Anlageprodukte zu investieren, waren es 2020 bereits 55 Prozent und 2021 sogar 59 Prozent. Wie an dieser Entwicklung zu erkennen ist, hat sich das Wachstumstempo jedoch etwas verlangsamt. Allerdings wird Bitcoin heutzutage deutlich positiver wahrgenommen. So hat Grayscales Umfrage ergeben, dass von den Investoren, die ihre Ansicht gegenüber Bitcoin in den vergangenen zwölf Monaten geändert haben, knapp ein Drittel ein etwas positiveres Bild hat, während 15 Prozent Bitcoin deutlich positiver wahrnehmen. Die Befragung ergab außerdem, dass 26 Prozent der befragten Investoren bereits Bitcoin besitzen, während es im Vorjahr noch 23 Prozent waren. Auch der Kanal, über den Anleger am liebsten Bitcoin kaufen, hat sich verändert. Während im Jahr 2020 mehr als drei Viertel der Anleger den Direktkauf über eine Bitcoin-Börse bevorzugten, präferierten im Jahr 2021 59 Prozent der Befragten den Kauf von Bitcoin über Handelsapps wie eToro oder Coinbase, während nur noch 35 Prozent der Anleger Bitcoin lieber direkt über eine Börse kaufen.

Bitcoin - Investment oder Währung?

Die Befragung ergab, dass die beiden zentralen Anwendungsfälle von Bitcoin - als Wertaufbewahrungsmittel oder als Zahlungsmethode - die gleichen blieben. Innerhalb dieser Hauptanwendungsfälle gab es jedoch eine Verschiebung: Während Investoren 2020 Bitcoin noch hauptsächlich als Zahlungsmittel wahrnahmen, gibt es inzwischen ganz klar eine Präferenz für Bitcoin als ein Investment, mit dem Anleger langfristige Renditen erzielen können. So betrachteten 2021 dreimal so viele Investoren Bitcoin eher als Anlage zur Wertaufbewahrung (77 Prozent), statt als Währung (26 Prozent). Unter den Anlegern, die Bitcoin als Wertaufbewahrung betrachten, nehmen wiederum 37 Prozent Bitcoin als kurzfristige Investition (für weniger als ein Jahr) wahr, die ihnen "schnelles Geld" verschaffen könnte. Von den Befragten, die Bitcoin als Währung wahrnehmen, betrachten es 20 Prozent als Zahlungsmittel für Waren und Dienstleistungen, 14 Prozent sehen Bitcoin als Währung für Peer-to-Peer Geldüberweisungen.

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Ein weiteres Zeichen dafür, dass Investoren Bitcoin zunehmend als Wertaufbewahrungsmittel betrachten, ist laut Grayscale die Tatsache, dass viele sich dafür entscheiden, ihre Positionen nicht zu verkaufen. 55 Prozent der Befragten haben in den letzten zwölf Monaten zum ersten Mal in Bitcoin investiert - von diesen halten die meisten Anleger ihre Bitcoins auch noch, was die Theorie untermauere, dass Bitcoin als langfristiges Investment angesehen werde.

Während der Bitcoinpreis weiter steigt und die meisten Investoren Bitcoin derzeit halten, haben manche Anleger jedoch auch verkauft. Dabei haben die meisten laut Grayscale einen Gewinn gemacht. So gaben sechs von zehn Bitcoin-Investoren an, zumindest einen Teil ihres digitalen Assets verkauft zu haben, wobei 91 Prozent von ihnen dies mit Gewinn taten.

Bitcoin und andere Kryptowährungen

Die "Bitcoin Investor Study 2021" ergab zudem, dass Bitcoin nach wie vor die beliebteste Kryptowährung ist - auch wenn es laut Grayscale ein erhebliches Bewusstsein für andere Krypto-Assets gebe. Der Kryptowährungsmarkt sei größtenteils mit neuen Token überschwemmt worden, angeheizt durch den Aufstieg der dezentralisierten Finanzierung (DeFi). Doch auch wenn Bitcoin nach wie vor die beliebteste Kryptowährung ist - 99 Prozent der Befragten kennen Bitcoin - kennen Anleger auch andere Kryptowährungen. Anleger seien sich der anderen digitalen Vermögenswerte, die auf dem Vormarsch sind, sehr bewusst, darunter auch der ursprünglich als Spaßwährung gedachte Dogecoin. So haben laut Grayscales Befragung mehr als 56 Prozent der Anleger schon einmal von Ethereum und 74 Prozent der Anleger von Dogecoin gehört. Litecoin, Cardano und Tether seien mit einem Bekanntheitsgrad von über 25 Prozent ebenfalls auf dem Radar der Anleger.

Daneben hat sich herausgestellt, dass Bitcoin-Anleger oftmals nicht nur diese eine Kryptowährung besitzen. Die meisten Anleger, die eigene Bitcoin besitzen, haben laut Grayscale auch ein Engagement in einem oder mehreren Altcoins. Zu den beliebtesten Altcoins gehörten Ethereum und Dogecoin.

Wer investiert in Bitcoin?

Die Vorstellung, dass Bitcoin ausschließlich ein "Millennial-Phänomen" ist, entspreche laut den Umfrageergebnissen nicht mehr der Realität. In der Tat habe es unter den Anlegern, die Interesse an Bitcoin-Anlageprodukten zeigten, bei älteren Investoren im Jahr 2021 den größten Anstieg gegeben. Das Segment der Anleger zwischen 55 und 64 Jahren habe im Jahr 2021 einen Anstieg von 16 Prozent bei denjenigen, die Bitcoin-Anlageprodukte definitiv oder wahrscheinlich in Betracht ziehen würden, verzeichnet. Jedoch sei das Interesse an Bitcoin-Produkten unter jüngeren, männlichen und "risikotoleranten" Anlegern nach wie vor am robustesten.

Während die Befragung ergab, dass 2021 mehr weibliche Anleger ein Investment in Bitcoin in Betracht ziehen würden - sechs Prozent mehr als 2020 - blieb die Zahl der männlichen Anleger relativ stabil. Außerdem spiele das Bildungsniveau Grayscale zufolge eine geringere Rolle: Die Umfrage ergab, dass die Gruppe der Investoren ohne Hochschulabschluss gegenüber dem Vorjahr um 15 Prozent gewachsen ist.

Motivation und Wünsche

Wenn es um das Interesse der Anleger an Bitcoin geht, sind die Investoren laut Ergebnissen der "Bitcoin Investor Study 2021" am meisten über die "Leistungsbilanz" des Bitcoin besorgt, was Grayscale zufolge mit der Betrachtung von Bitcoin als langfristige Investition im Einklang stehe. Derweil legten die Befragten 2021 etwas weniger Wert auf die Wertaufbewahrungsfunktion (42 Prozent) als im Vorjahr (46 Prozent) oder 2019 (54 Prozent). Auch der Wunsch, mehr über die älteste Kryptowährung zu lernen, ging von 2019 (49 Prozent) über 2020 (47 Prozent) bis 2021 (42 Prozent) leicht aber stetig zurück. Dies spiegele die wachsende Bekanntheit von Bitcoin wider. Da der Wunsch, mehr über Bitcoin zu lernen, dennoch der zweitgrößte Wunsch der Anleger sei, sollten Berater und andere Gatekeeper laut Grayscale überlegen, wie sie die Anforderungen der Investoren, die neue Anlageklasse besser zu verstehen, besser erfüllen könnten. Denn die Umfrageergebnisse demonstrierten, dass ein erhöhtes Bewusstsein und Verständnis für Bitcoin stark mit einer größeren Wahrscheinlichkeit eines Investments in Bitcoin korreliere.

Grayscales Befragung ergab außerdem, dass Anleger mehr denn je daran interessiert sind, in Bitcoin-Anlageprodukte zu investieren, wenn sie die Möglichkeit hätten, mit einem sehr geringen Betrag zu starten und ihre Position im Laufe der Zeit zu erhöhen. So haben 70 Prozent der Befragten 2021 angegeben, dass dies eine Motivation sei, in Bitcoin-Produkte zu investieren, während es 2020 noch 65 Prozent und 2019 59 Prozent waren. Daneben motiviere auch die Möglichkeit des Handels an Börsen Anleger zu einem Bitcoin-Investment, da Anleger so im Handumdrehen auf ihr Geld zugreifen könnten. Dieser Trend habe in den letzten Jahren an Bedeutung gewonnen.

Risiken spielen eine wichtige Rolle

Für viele Investoren spiele außerdem das Risiko, das mit einer Investition in Bitcoin verbunden ist, eine wichtige Rolle. So gaben in der Online-Umfrage 58 Prozent der Teilnehmer an, dass das Risiko für sie ein Thema ist, das für sie von Interesse ist. Dabei seien ältere Anleger besonders daran interessiert, die Risiken von Bitcoin zu verstehen. So gaben 69 Prozent der Befragten im Alter zwischen 55 und 64 Jahren an, dies sei für sie wichtig, während es bei der Altersgruppe von 25 und 34 Jahren nur 46 Prozent waren. 2020 gaben 21 Prozent der befragten Anleger das Risiko als Hauptgrund an, Bitcoin als Investition ganz zu vermeiden.

Positivere Wahrnehmung

Die "Bitcoin Investor Study 2021" ergab, dass Investoren Bitcoin besser annehmen und sich weniger Sorgen über Risiken, wie Cyberangriffe, Volatilität und Regulierung, als in den Vorjahren machen. Die Anleger, die sich nicht für Bitcoin interessieren, nannten laut Grayscale die Anfälligkeit des digitalen Vermögenswerts gegenüber Cyberangriffen als Hauptgrund für ihr Desinteresse, 53 Prozent der Anleger machen die Volatilität von Bitcoin verantwortlich und bei 51 Prozent liegt es an Bedenken bezüglich der Regulierung.

Bitcoin-ETF

In seiner "Bitcoin Investor Study 2021" beschäftigte sich Grayscale auch mit den möglichen Auswirkungen eines Bitcoin-ETFs. In den USA ist inzwischen bereits der erste Bitcoin-ETF an die Börse gegangen - ein wichtiger Meilenstein für den Kryptosektor. Das bestätigt auch Grayscales Befragung aus dem August. Hier hatten 77 Prozent der Befragten angegeben, dass sie eher in Bitcoin investieren würden, wenn ein ETF existieren würde. Die Ankunft eines Bitcoin-Futures-ETF sei laut Grayscale psychologisch eine positive Entwicklung gewesen und habe den Bitcoinpreis auf sein Rekordhoch geschickt. Dennoch sei die Kryptowährungs-Community im Allgemeinen nicht zufrieden mit einem Futures-ETF und sei fokussiert auf einen ein Spot-basierten Bitcoin-ETF, der weitere Gewinne bringen könnte.

Zusammenfassend lässt sich sagen, dass 2021 ein wichtiges Jahr für die älteste und beliebteste Kryptowährung und deren Akzeptanz und Annahme war. Grayscale führt auch die Einführung des Bitcoin als gesetzliches Zahlungsmittel in El Salvador als einen wichtigen Katalysator an. Zudem rücke Bitcoin vor dem Hintergrund der steigenden Inflation immer mehr als Wertaufbewahrung und Inflationsabsicherung in den Fokus der Anleger. Bitcoin habe es trotz einiger Hindernisse geschafft, seine Nachfrage aufrechtzuerhalten und inzwischen ziehen sogar manche großen Investoren das "digitale Gold" seinem physischen Gegenstück, dem Gold, vor. Investoren haben, wie Grayscale in seiner Studie schreibt, "nicht nur die Bereitschaft, sondern auch den Wunsch bewiesen, in ihren Portfolios Platz für Bitcoin zu schaffen". Darüber hinaus sei die Akzeptanz von Bitcoin zu einem generationenübergreifenden Phänomen geworden.

Redaktion finanzen.net

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