Nur Spekulationsobjekt?

Studie deckt auf: Bitcoin wird kaum genutzt

04.06.19 14:45 Uhr

Studie deckt auf: Bitcoin wird kaum genutzt | finanzen.net

Wie eine neue Studie herausfand, wird die weltweit größte Kryptowährung kaum zu Zahlungszwecken benutzt. Vielmehr stelle der Bitcoin nach wie vor ein Spekulationsobjekt dar.

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In der jüngsten Vergangenheit hat der Bitcoin wieder an Fahrt aufgenommen, es ging rasant nach oben. Zwischenzeitlich wurde sogar die 9.000 US-Dollar-Marke übersprungen. Aktuell wird ein Coin bei rund 8.565 US-Dollar gehandelt.

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Spekulationen bleiben Hauptanwendung

Das Ergebnis einer jüngst veröffentlichten Studie ist jedoch überraschend: Kaum jemand nutzt Bitcoin zu Zahlungszwecken, der überwältigende Anteil aller Bitcoin-Aktivitäten geht auf das Börsengeschehen zurück. Zu diesem Fazit kam das New Yorker Blockchain-Forschungsunternehmen Chainalysis Inc., wie Bloomberg kürzlich berichtete. Demnach sollen in den ersten vier Monaten dieses Jahres lediglich 1,3 Prozent der wirtschaftlichen Transaktionen von Händlern gestammt haben. Fast 90 Prozent hingegen seien auf das Handelsgeschehen an der Börse zurückzuführen.

Dem ursprünglichen Konzept nach ist Bitcoin eigentlich als Alltagswährung gedacht. Stattdessen ist aber die "HODL"-Mentalität deutlich beliebter. Diese geht auf die Investment-Philosophie "buy and hold" zurück: Anleger kaufen Bitcoin, warten auf eine Wertsteigerung und verkaufen schließlich zu einem höheren Preis.

Nur sehr wenige Menschen wollen die weltweit größte Kryptowährung zu Zahlungszwecken verwenden. Ein Grund dafür sei auch die enorme Volatilität, heißt es bei Bloomberg.

"Die Bitcoin-Wirtschaftstätigkeit wird nach wie vor vom Börsenhandel dominiert. Das deutet darauf hin, dass Bitcoins Top-Use-Case weiterhin spekulativ ist und die Mainstream-Nutzung von Bitcoin für den täglichen Einkauf noch nicht Realität ist", schrieb Kim Grauer, Senior Economist bei Chainalysis, in einer Mail.

Sehr geringe Handelsaktivitäten

Insgesamt fiel die Handelsaktivität in diesem Jahr bislang sogar geringer aus als Ende 2017 - damals war ein Bitcoin rund 20.000 US-Dollar wert gewesen. Zu dieser Zeit entfielen 1,5 Prozent der gesamten Bitcoin-Aktivitäten auf Zahlungen für Produkte und Dienstleistungen. Nachdem der Anteil im vergangenen Jahr gar bis auf 0,9 Prozent gesunken war, hat er sich mittlerweile wieder etwas erholt.

"Ich erwarte nicht, dass Bitcoin in naher Zukunft in irgendeinem Handel verwendet wird", glaubt Kyle Samani, Mitbegründer des texanischen Krypto-Hedgefonds Multicoin Capital Management. Er fügte noch hinzu, "dass der Wertspeicher (AKA digitales Gold) wahrscheinlich nicht der ultimative Gewinner auf der Zeitskala von über zehn Jahren sein wird". Samani vertritt jedoch weiterhin eine bullishe Einstellung, wie er selber ergänzte.

"Bitcoin ist heute der Marktführer und kann auch weiterhin der Marktführer sein, da es den größten Netzwerkeffekt und die größte Marke hat, aber ich glaube nicht, dass Bitcoin selbst jemals Geld sein wird", sagte Jeff Dorman, CIO bei Arca. "Bitcoin muss kein Geld sein, um ein Erfolg zu sein. Viele großartige Technologien sind letztendlich strategisch wichtig, ohne ihrer ursprünglichen Roadmap gerecht zu werden".

Redaktion finanzen.net

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