NFT-Apps auf dem iPhone

Neue App Store-Richtlinien: NASDAQ-Unternehmen Apple will 30-prozentige Provision von NFT-Apps

09.11.22 23:23 Uhr

Neue App Store-Richtlinien: NASDAQ-Unternehmen Apple will 30-prozentige Provision von NFT-Apps | finanzen.net

In der neuesten Version seiner App Store-Richtlinien weist Apple zu Regelungen von In-App-Käufen in Apps von NFT-Anbietern hin. In der Branche stoßen die Maßnahmen jedoch mehrheitlich auf Kritik.

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• Apple regelt NFT-Verwendung in iOS-Apps
• Provision bei In-App-Käufen
• Fluch oder Segen für NFT-Branche?

Apple stellt neue App Store-Richtlinien vor

Erst kürzlich aktualisierte der iPhone-Hersteller Apple die Richtlinien für den eigenen App-Marktplatz, den App Store. Können auf Geräten, auf denen Googles Android-Betriebssystem läuft, auch Apps aus anderen Quellen installiert werden, müssen iPhone- und iPad-Nutzer den Weg über Apples App Store gehen. Damit hat der Konzern eine große Macht, was die Bedingungen für App-Entwickler angeht. So steht der Konzern schon seit längerem aufgrund der geforderten Provision in Höhe von 30 Prozent in der Kritik, die beim Kauf von Apps und In-App-Käufen anfällt und die das Unternehmen von den Entwicklern abzieht. Mit der aktuellen Version des App-Regelwerks sichert sich Apple nun auch einen Anteil an der Buchung von sogenannten Werbe-"Boosts" - sehr zum Missfallen des Internet-Konzerns Meta Platforms, der hinter dem sozialen Netzwerk Facebook steht.

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Apple will ein Stück vom NFT-Kuchen abhaben

Im Rahmen des jüngsten Updates der App Store-Richtlinien äußerte sich der Konzern auch erstmals darüber, wie der Kauf von NFTs über Apps von entsprechenden Handelsbörsen wie OpenSea geregelt ist. "Apps können In-App-Käufe nutzen, um Dienstleistungen im Zusammenhang mit nicht-fungiblen Token (NFTs) zu verkaufen und zu veräußern, z. B. das Prägen, Auflisten und Übertragen", heißt es dazu in der Vorgabe. In diesem Fall behält Apple aber ebenfalls 30 Prozent des in der App getätigten Kaufpreises ein. Sollte man die Sammelobjekte aber bereits mit einem Zugang auf den NFT-Marktplätzen gekauft haben, lassen sich diese in den entsprechenden Apps anzeigen, wie Apple versichert. "Apps können es Nutzern erlauben, ihre eigenen NFTs anzusehen, vorausgesetzt, dass der Besitz von NFTs keine Funktionen innerhalb der App freischaltet."

Keine Verweise auf externe Kaufmechanismen erlaubt

Oftmals verweisen Anbieter von Apps mit Links oder Buttons auf externe Möglichkeiten zum Kauf oder Freischalten von Features. Dies will Apple jedoch auch im NFT-Bereich unterbinden. "Apps können es Nutzern ermöglichen, NFT-Sammlungen zu durchsuchen, die anderen gehören, vorausgesetzt, dass die Apps keine Schaltflächen, externe Links oder andere Handlungsaufforderungen enthalten, die Kunden zu anderen Kaufmechanismen als In-App-Käufen führen", legt der Konzern fest. Damit will Apple sicherstellen, dass die NFT-Käufe über auch tatsächlich als In-App-Käufe umgesetzt werden - inklusive der Provision in Höhe von 30 Prozent.

Ablehnhaltung unter NFT-Anbietern

Für Kritik sorgen die neuen Bestimmungen vor allem unter den Betreibern der NFT-Marktplätze. So erklärte Sidney Zhang, Mitgründer der NFT-Handelsplattform Magic Eden, gegenüber "The Information", dass solche Regelungen eher dazu führen, dass Startups Innovationen zurückschrauben. So kam es für Magic Eden nie in Frage, den Kauf von NFTs via AS-App anzubieten, weil die Provision zu hoch und unverhältnismäßig sei. Zwar habe Apple einen Kompromiss finden und die Höhe der Zahlungen für Unternehmen, die im Jahr weniger als eine Million US-Dollar verdienen, auf 15 Prozent senken wollen, der NFT-Händler habe aber dennoch abgelehnt.

"Es fühlt sich so an, als ob Apple nicht wirklich möchte, dass Benutzer NFTs kaufen oder verkaufen können", kritisiert auch Alexei Falin, CEO des NFT-Handelsplatzes Rarible, gegenüber dem Medium. Dem Kauf über die Apps stehe entgegen, dass "feste Abonnements oder feste Preise" verlangt werden.

Größte Bedrohung für Web3

Auch Jason L. Baptiste, CEO der Web3-Fitness-Platform YDY, sieht Apples neueste Richtlinien kritisch, wie er via Twitter erklärte.

"Täuschen Sie sich nicht - Apple ist jetzt die größte Bedrohung für Web3 mit ihren neuesten App Store-Richtlinien, die sie heute veröffentlicht haben", warnte der Unternehmer. "Das Wichtigste dabei ist, dass dies Apples größte und vielleicht erste offizielle Stellungnahme zu Krypto, NFTs und Web3 ist: Apple begrüßt sie nicht, sondern sieht Web3 als Bedrohung an. Dies ist ein Schritt in die falsche Richtung, sowohl aus politischer als auch aus technologischer Sicht." Nach Baptistes Ansicht dürften unter dem neuen Regelwerk vor allem Spieleentwickler leiden, die ihren Fokus auf Web3, NFTs und Kryptowährungen gelegt haben. Apples Maßnahmen seien als direkter Angriff auf den Sektor zu verstehen, da das Unternehmen einen Großteil seiner App Store-Einnahmen mit Handyspielen mache und Web3-Anwendungen diese bedrohen.

Positives Signal für Web3-Branche?

Anders sieht dies jedoch Mattias Tengblad. Der CEO der Web3-Platform Corite gab gegenüber "BeInCrypto" an, dass es sich bei Apples neuen NFT-Regeln um ein positives Signal handle. "Viele Marktplatz-Apps werden wahrscheinlich Begleit-Apps für iOS erstellen, die es Benutzern ermöglichen, ihre NFTs zu organisieren, anzuzeigen und anderweitig mit ihnen zu interagieren, während sie eine browserbasierte Schnittstelle für den eigentlichen Kauf- und Verkaufsteil verwenden", so Tengblad. "Es gibt definitiv Möglichkeiten, wie diese restriktiven Gebühren umgangen werden können." Vielmehr wertet er es aber als gutes Zeichen, dass Apple NFT-Apps nicht aus dem App Store verbannt hat, sondern deren Verwendung reguliert.

"CoinGeek" weist hingegen darauf hin, dass die App Store-Richtlinien derzeit nicht für Trading-Apps wie Binance gelten. So können in der Anwendung Kryptowährungen gekauft werden, ohne dass eine Provision in Höhe von 30 Prozent an Apple fällig wird.

Redaktion finanzen.net

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Bildquellen: Sergei Elagin / Shutterstock.com, Vytautas Kielaitis / Shutterstock.com

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