Nach historischem Hack

Mt.Gox-Drama erneut vor Gericht: Bekommen geprellte Bitcoin-Anleger jetzt ihr Geld zurück?

24.06.20 20:02 Uhr

Mt.Gox-Drama erneut vor Gericht: Bekommen geprellte Bitcoin-Anleger jetzt ihr Geld zurück? | finanzen.net

Einer der größten vermeintlichen Betrugsskandale der jüngeren Finanzgeschichte wird neu aufgerollt: Der ehemalige Chef der Bitcoin-Börse Mt.Gox muss nach seiner rechtskräftigen Verurteilung 2019 nun erneut vor Gericht.

Werte in diesem Artikel
Devisen

69.283,0515 CHF 909,6628 CHF 1,33%

74.546,9148 EUR 828,4804 EUR 1,12%

64.069,3395 GBP 583,7263 GBP 0,92%

12.088.333,0845 JPY 169.763,4220 JPY 1,42%

84.715,1949 USD 673,5946 USD 0,80%

275,9685 CHF 13,7090 CHF 5,23%

296,9355 EUR 14,1741 EUR 5,01%

255,2012 GBP 11,6898 GBP 4,80%

48.150,2833 JPY 2.434,2963 JPY 5,32%

337,4378 USD 15,0799 USD 4,68%

23,0367 CHF 0,7060 CHF 3,16%

24,7869 EUR 0,7105 EUR 2,95%

21,3031 GBP 0,5688 GBP 2,74%

4.019,3856 JPY 126,7843 JPY 3,26%

28,1679 USD 0,7199 USD 2,62%

16,0996 CHF -0,0133 CHF -0,08%

14,1249 EUR -0,0015 EUR -0,01%

12,3499 GBP -0,0530 GBP -0,43%

1.833,7203 JPY -3,6182 JPY -0,20%

16,2341 USD 0,0000 USD 0,00%

0,5991 USD 0,0000 USD 0,00%

0,0036 BCH -0,0002 BCH -4,97%

0,0434 BSV -0,0014 BSV -3,06%

0,0000 BTC -0,0000 BTC -1,34%

• Mt.Gox war einer der vermeintlich größten Betrugsfälle der jüngeren Finanzgeschichte
• Ex-CEO Karpeles kam mit Bewährungsstrafe davon
• Gericht lässt Klage gegen den Manager erneut zu

Rund sechs Jahre ist es her, dass die Kryptowelt von einem großen Skandal erschüttert wurde: Der damals führenden Bitcoin-Börse Mt.Gox kamen nach einem vermeintlichen Hack über Nacht 850.000 Bitcoins abhanden, ein großer Teil davon ist bis heute verschwunden. Zahlreiche Kunden waren ihre Einlagen los, als die Bitcoin-Börse Insolvenz anmelden musste. Erst fünf Jahre später, im März 2019, wurde einer der Hauptakteure, Mt.Gox-CEO Mark Karpeles, rechtskräftig verurteilt. Ein Gericht sah es als erwiesen an, dass der gebürtige Franzose Bilanzfälschung betrieben habe, indem Daten der Börse manipuliert wurden. Die Hauptvorwürfe der Staatsanwaltschaft, die Karpeles neben Unterschlagung auch Betrug vorwarf, ließen sich aber nicht nachweisen, so dass der Ex-Chef der Börse zu einer Bewährungsstrafe von 30 Monaten verurteilt wurde.

Sie möchten in Kryptowährungen investieren? Unsere Ratgeber erklären, wie es innerhalb von 15 Minuten geht:
» Bitcoin kaufen, Ripple kaufen, IOTA kaufen, Litecoin kaufen, Ethereum kaufen, Monero kaufen.

Karpeles beteuerte stets, keine Kundengelder beiseite geschafft zu haben.

Mt.Gox-Fall wird neu aufgerollt

Doch trotz der Verurteilung des Ex-Managers blieb eine Sache in der Vergangenheit offen und die könnte Karpeles nun nachträglich doch noch in größere Schwierigkeiten bringen. Wie aus Gerichtsdokumenten von Mitte Juni hervorgeht, hat das Gericht in Illinois eine Betrugsklage gegen ihn zugelassen. Konkret geht es dabei um Vorwürfe von Gregory Greene, dem letzten verbliebenen Kläger einer Sammelklage. Greene war ab 2012 Kunde von Mt.Gox gewesen und verlor im Zusammenhang mit der Insolvenz der Bitcoin-Börse BTC im heutigen Gegenwert von rund 403.000 US-Dollar.

Der Kläger wirft Karpeles vor, Anleger mit falschen Versprechungen in den Nutzungsbedingungen der Börse getäuscht zu haben. Die Börse habe den Nutzern nicht das Sicherheitsniveau bieten können, für das jene bezahlt hätten, argumentierte Greene. Karpeles hatte in der Vergangenheit seinerseits argumentiert, Greene habe Änderungen in seiner Klage vorgenommen, so dass er auf ein "summary judgement" bestand, also ein unvollständiges Verfahren ohne Jury. Diesen Antrag lehnte ein Richter nun mit der Begründung ab, der Kläger habe lediglich Details hinzugeführt, die er später entdeckt habe, er ließ die Klage gegen Karpeles daraufhin zu.

Das könnte Sie auch interessieren: JETZT NEU - Bitcoin & Co. über die finanzen.net App handeln - oder für Profis über die Börse Stuttgart Digital Exchange

Bekommen Mt.Gox-Anleger nun ihre Bitcoins zurück?

Dass die Geschädigten der Mt.Gox-Insolvenz, die ehemaligen Kunden der Bitcoin-Börse, ihre Einlagen nun zurückbekommen, scheint aber eher wenig wahrscheinlich, denn 650.000 der ursprünglich 850.000 BTC sind bis heute spurlos verschwunden, die Ansprüche der Anleger nach der Börseninsolvenz wohl nicht mehr vorhanden. Doch Karpeles könnte auf Grundlage der Vorwürfe von Greene möglicherweise zu einer höheren Strafe verurteilt werden.



Redaktion finanzen.net

Bildquellen: Grindi / Shutterstock.com, Bad Man Production / Shutterstock.com