Mögliche Folgen

Ethereum-Merge rückt näher: Diese Vorteile und Risiken entstehen dabei für den NFT-Markt

26.08.22 22:04 Uhr

Ethereum-Merge rückt näher: Diese Vorteile und Risiken entstehen dabei für den NFT-Markt | finanzen.net

Der lang erwartete Merge, bei dem das Ethereum-Netzwerk von Proof-of-Work zu Proof-of-Stake übergehen soll, rückt immer näher. Da auch die meisten NFTs auf der Ethereum-Blockchain erzeugt und verwaltet werden, hat der Meilenstein auch Auswirkungen auf die Non-fungible Token.

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• Ethereum-Merge wohl am 15. September
• NFTs könnten von reduziertem Energieverbrauch profitieren
• Warnung vor Replay-Angriffen

Am 15. September soll es soweit sein: Die Ethereum-Blockchain soll von der "Proof of Work"-Technologie (PoW) zum "Proof of Stake"-Verfahren (PoS) wechseln. Dafür sollen die PoW-Kette und die PoS-Kette, die derzeit parallel laufen, zusammengeschlossen werden. Da sich durch den Merge die grundlegende Struktur der Funktionsweise des Ethereum-Netzwerks ändert und nicht mehr Rechenleistung, sondern die Menge der gehaltenen Coins bei der Fortschreibung der Blockchain im Mittelpunkt stehen, sollen Transaktionen in ETH nach dem Merge deutlich schneller, günstiger und weit weniger energieintensiv sein. "BTC-ECHO" gibt an, dass der gesamte Energieverbrauch des Ethereum-Netzwerks nach dem Merge um mehr als 99 Prozent fallen soll.

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Da auch die meisten NFTs auf der Ethereum-Blockchain erstellt werden, wird sich der Wechsel hin zu Proof-of-Stake auch auf den NFT-Markt auswirken. Dieser könnte durch den vollzogenen Merge weiter an Popularität gewinnen. Ein Experte sieht aber auch ein bedeutendes Risiko auf NFT-Besitzer zukommen.

Auch NFTs werden durch Merge "grüner"

Analysten sagen laut "Crypto News Flash" voraus, dass das PoS-Verfahren das Prägen und die Pflege von NFTs erleichtern wird. Dies könnte dem Markt für Non-fungible Token neuen Schub verleihen, da beispielsweise bei der Erstellung von NFTs - wie auch sonst im Ethereum-Netzwerk - geringere Kosten anfallen werden als bisher. Dies wiederum könnte - zusammen mit der größeren Nachhaltigkeit aufgrund des geringeren Energiebedarfs - laut "Cryptopolitan" zu einer höheren Akzeptanz führen.

Laut "BTC-ECHO" stehe das NFT-Ökosystem momentan aufgrund des hohen Energieverbrauchs als Klimakiller in der Kritik. Dies dürfte sich nach dem Merge jedoch ändern, so dass das Krypto-Magazin für NFTs in Zukunft sogar die Chance sieht, eine Alternative zum traditionellen Finanzsystem zu bilden. NFTs könnten dann beispielsweise dazu genutzt werden, Vermögenswerte energieeffizienter zu versenden oder physische Kunstwerke zu verwahren, so "BTC-ECHO".

NFT-Experte warnt vor Gefahren einer Fork

Doch es besteht auch ein Risiko für den NFT-Markt - falls sich eine Fork im Ethereum-Netzwerk bildet. Unter einer Fork versteht man die Spaltung einer Blockchain in zwei Stränge. Dass dieses Risiko durchaus besteht, zeigt die Ankündigung eines Miners aus China: Ethereum-Schürfer Chandler Guo plant bereits, die Blockchain der zweitgrößten Kryptowährung zu forken, um das alte PoW-Verfahren beizubehalten. Dann gebe es neben der gemergten Währung ETH auch die neue Kryptowährung ETHPoW. Auch weitere Teile der Ethereum-Community könnten laut Einschätzung von "BTC ECHO" zu einer alternativen Blockhain abwandern, die weiter mit Proof-of-Work läuft.

Warum eine Fork ein Problem für NFT-Benutzer darstellen könnte, erklärte NFT-Experte Adam McBride auf Twitter. "Der Ethereum Merge könnte eure NFTs in Gefahr bringen", schreibt er zu Beginn eines ausführlichen Threads. Es sei allerdings noch genug Zeit, Schutzmaßnahmen zu ergreifen.

"Wenn der Merge stattfindet, wird mindestens eine Proof-of-Work-Fork von Ethereum weiterleben", so McBride. Dadurch würden zwei Versionen der bestehenden NFTs geschaffen - eine auf der PoW-Kette und eine auf der PoS-Kette. Es würden also mehrere "Original"-NFTs gleichzeitig existieren. Dabei hat der Experte nicht unbedingt ein Problem damit, dass Nutzer quasi einen NFT "gratis" erhalten. Er warnt stattdessen vor sogenannten "Replay-Angriffen". "Dies ist der Fall, wenn eine Transaktion auf einer Blockchain stattfindet und auf einer anderen wiederholt werden kann", so McBride. Nutzer könnten also beispielsweise einen ihrer NFTs auf der PoW-Kette für ETHPoW verkaufen, ein Fremder könnte dadurch dann jedoch möglicherweise in der Lage sein, die gleiche Transaktion auf der PoS-Kette zu wiederholen und den Token dort für die gleiche Anzahl ETH losschlagen. Laut Adam McBride sei zwar nicht garantiert, dass dieses Szenario eintrete, es habe allerdings eine "ziemlich hohe Wahrscheinlichkeit".

Der NFT-Experte hat allerdings auch einen Rat, wie sich NFT-Besitzer vor dieser Gefahr schützen können. Zum einen sei das Problem ohnehin nur relevant, wenn man plane, seine ETHPoW-Assets kurz nach dem Merge zu verkaufen, so McBride. Wer nie wieder mit der PoW-Kette interagieren wolle, müsse sich keine Sorgen machen. Allen anderen empfiehlt er, all ihre NFTs, die gerade zum Verkauf angeboten werden, bis nach dem Merge vom Markt zu nehmen. Dann sollten sie die NFT zunächst in ein neues Wallet auf der PoW-Kette transferieren, bevor sie das Angebot wieder einstellen. Das würde die Verbindung zwischen den PoW-NFTs und den PoS-NFTs sicher kappen, so McBride.

Redaktion finanzen.net

Bildquellen: Sergei Elagin / Shutterstock.com, archy13 / Shutterstock.com