Krypto-Börse Mt.Gox: Insolvenzverwalter bestreitet Schuld am Bitcoin-Crash
Nobuaki Kobayashi, Insolvenzverwalter der einst größten Krypto-Börse der Welt, soll laut Insiderinformationen schuld am Kursverfall der beliebten Digitalwährung Bitcoin gewesen sein.
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Lange war die japanische Handelsplattform Mt. Gox eine der wichtigsten Bitcoin-Börsen der Welt. 60 Prozent des weltweiten Bitcoin-Handelsvolumens wurden über die Plattform abgewickelt. 2014 meldete die Börse dann jedoch Insolvenz an. Der Grund: ein spektakulärer Bitcoin-Raub. Hacker stahlen der Plattform 850.000 Bitcoins - ein Schaden von rund 500 Millionen US-Dollar. Hier kommt auch Nobuaki Kobayashi ins Spiel. Er soll als Insolvenzverwalter der Krypto-Börse laut "Bloomberg" seit September vergangenen Jahres Bitcoin und Bitcoin Cash im Wert von 400 Millionen US-Dollar veräußert haben, um Gläubiger zu bezahlen, und somit zum drastischen Kurssturz im Januar 2018 geführt haben.
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Big Player besitzen große Macht
Da der Krypto-Markt im Vergleich zum Aktien- oder auch Anleihemarkt trotz des Hypes noch verhältnismäßig klein ist, können Nutzer, die erhebliche Anteile an Digitalwährungen halten, durchaus durch Kauf oder Verkauf der Token für starke Kursschwanklungen sorgen. So sollen beispielsweise allein zwei Investoren Ende des vergangenen Jahres zwischen 100.000 und einer Million Bitcoins gehalten haben. Dass Kobayashis Verkauf der Kryptotaler im Wert von 400 Millionen US-Dollar also zu Kursschwankungen geführt haben könnte, ist durchaus plausibel.
Keine genauen Transaktionszeiträume bekannt
Im vergangenen Winter habe Kobyashi Bitcoin sowie Bitcoin Cash für durchschnittlich 10.500 US-Dollar pro Token verkauft, um die Gläubiger der insolventen Plattform auszuzahlen, heißt es. Trotz der hohen Anzahl an verkauften Coins schätzen Experten, dass Kobyashi ein weiteres Bitcoinvermögen von 1,9 Milliarden US-Dollar verwaltet.
Dass er durch den Verkauf der Kryptotaler jedoch den großen Verfall des Bitcoin ausgelöst habe, bestreitet der Mt. Gox-Insolvenzverwalter nun in einer Erklärung. In dem Dokument bestätigte er den Verkauf der Coins in einem Zeitraum von Dezember 2017 bis Februar 2018. Das Timing der Verkäufe habe er nach Rücksprache mit dem Gericht bestimmt. Genaue Angeben zu Zeitpunkt und Ort der Transaktionen macht der japanische Insolvenzverwalter jedoch nicht, da er zukünftige Bitcoin-Verkäufe seinerseits nicht gefährden wolle.
Dennoch gibt er an, die Bitcoins nicht auf "normalem Wege über die Exchange" verkauft zu haben. Er habe eine Weise des Verkaufs gewählt, die weder den Marktpreis beeinflusst, noch die Sicherheit der Transaktionen gefährdet habe. Zudem distanziere er sich von jeglicher Beeinflussung des Kryptomarktes durch die Veräußerung.
Experten sehen dennoch deutlichen Zusammenhang
Dennoch sind sich zahlreiche Krypto-Experten sicher, dass die Kursschwankungen beim Bitcoin auf die Verkaufsorders des japanischen Insolvenzverwalters zurückgehen. Die Liquidierung von insgesamt 35.841 Bitcoins sowie 34.008 Bitcoin Cash habe für ein Überangebot am Markt gesorgt und so zum Kurssturz der Digitalwährung zu Beginn des Jahres geführt.
Redaktion finanzen.net
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