Leitzinsen im Blick

Darum schießt der Euro nach oben

06.03.20 17:10 Uhr

Darum schießt der Euro nach oben | finanzen.net

Der Euro hat am Freitag seinen Höhenflug vom Vortag fortgesetzt.

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Am Nachmittag stieg der Kurs der Gemeinschaftswährung Euro bis auf 1,1355 US-Dollar und damit auf den höchsten Stand seit vergangenen Juli. Der Euro profitiert derzeit stark vom schrumpfenden Zinsvorsprung der USA zur Eurozone. Die Europäische Zentralbank (EZB) setzte den Referenzkurs auf 1,1336 (Donnerstag: 1,1187) Dollar fest. Der Dollar kostete damit 0,8821 (0,8939) Euro.

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Am Markt für amerikanische Staatsanleihen kam es kurz vor dem Wochenende zu einem herben Einbruch der Renditen. Der Rückgang fiel deutlich stärker aus als bei deutschen Bundesanleihen. Vor allem die Aussicht auf eine weitere kräftige Zinssenkung durch die US-Notenbank belastete die Zinsen für amerikanische Anleihen. In der Laufzeit von 30 Jahren steuerten die Anleihen auf den stärksten Rückgang der Rendite seit der Wirtschaftskrise 2009 zu. Bereits am Dienstag hatte die US-Notenbank ihren Leitzins zur Eindämmung der Corona-Folgen überraschend und deutlich um einen halben Prozentpunkt gesenkt.

Fachleute rechnen mittlerweile fest mit weiteren Reduzierungen in den USA. Anlagen in Dollar werden damit weniger lukrativ, was auf der US-Währung lastet. Vor dem Hintergrund der teilweise panikartigen Kursbewegungen an den Finanzmärkten spielten Konjunkturdaten kaum eine Rolle. Der US-Arbeitsmarktbericht für Februar war unerwartet stark ausgefallen. "Die Daten spiegeln ein Bild eines sehr robusten US-Arbeitsmarktes wider", kommentierte Experte Bernd Krampen von der NordLB. "Das Haar in der Suppe: Angesichts des Coronavirus wird das so nicht bleiben", sagte der Analyst.

Zu anderen wichtigen Währungen legte die EZB die Referenzkurse für einen Euro auf 0,87165 (0,86670) britische Pfund, 119,08 (119,63) japanische Yen und 1,0589 (1,0663) Schweizer Franken fest. Die Feinunze Gold (31,1 Gramm) wurde am Nachmittag in London mit 1650 Dollar gehandelt. Das waren 21 Dollar weniger als am Vortag.

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FRANKFURT (dpa-AFX)

Bildquellen: PHILIPPE HUGUEN/AFP/Getty Images, Sailom / Shutterstock.com