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Nächste Krypto-Pleite nach FTX- und Gemini-Debakel: Krypto-Lender Genesis reicht Insolvenzantrag ein

20.01.23 22:42 Uhr

Nächste Krypto-Pleite nach FTX- und Gemini-Debakel: Krypto-Lender Genesis reicht Insolvenzantrag ein | finanzen.net

Die Pleite der Kryptobörse FTX zieht weiter ihre Kreise. Nun rutscht mit dem Lendingdienst Genesis der nächste Wackelkandidat in die Insolvenz ab.

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• Genesis stoppt Auszahlungen nach FTX-Crash
• Auch Gemini von Zahlungsstopp betroffen
• SEC will gegen Genesis vorgehen

Das Kryptobeben geht weiter. Nachdem das vergangene Jahr bereits von dramatischen Kursverlusten bei Bitcoin, Ethereum & Co. sowie Pleiten der Unternehmen Celsius, Voyager Digital und schließlich FTX geprägt war, fällt mit Genesis, der Lending-Tochter der Digital Currency Group (DCG), nun die nächste Firma dem Krypto-Winter zum Opfer.

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Auszahlungen nach FTX-Debakel pausiert

Nach dem Crash von FTX im November, bei dem Genesis einige Gelder lagerte, geriet auch der Krypto-Finanzdienstleister selbst in Schieflage. Daraufhin setzte das Unternehmen sämtliche Auszahlungen von Kundengeldern aus und stoppte die Vergabe von neuen Krediten. "FTX hat zu einer noch nie dagewesenen Marktturbulenz geführt, die zu ungewöhnlichen Abhebungsanträgen führte, die unsere derzeitige Liquidität überstiegen", so Genesis im Herbst via Twitter. "Wir arbeiten unermüdlich daran, die besten Lösungen für das Kreditgeschäft zu finden, wozu unter anderem die Beschaffung neuer Liquidität gehört."

SEC geht gegen Genesis und Gemini vor

Erst vor wenigen Tagen rückte die Kryptobank dann - gemeinsam mit der Handelsplattform Gemini, gegründet von den beiden Winklevoss-Brüdern - in den Fokus der US-Börsenaufsicht Securities and Exchange Commission (SEC). Im Rahmen einer Kooperation zwischen den beiden Unternehmen können Gemini-Kunden ihre Kryptobestände seit 2020 gegen Zinsen an Genesis verleihen. Das Programm "Gemini Earn" verstoße aber gegen das Wertpapiergesetz, so die Behörde laut "Reuters".

Die Zahlungsausfälle von Genesis hatten auch Auswirkungen auf das Geschäft von Gemini: Das Earn-Programm pausierte ebenfalls Rückzahlungen an seine Nutzer.

Insolvenz vorbereitet

Der Ärger mit der SEC hat das Schicksal des angeschlagenen Unternehmens nun aber besiegelt. Wie die Nachrichtenagentur "Bloomberg" berichtet, bereitete Genesis in den vergangenen Tagen einen Insolvenzantrag vor. Dies habe man von mit der Angelegenheit vertrauten Personen erfahren. Im Austausch zwischen Gläubigern, Genesis und der Digital Currency Group sei es bislang noch nicht zu einem gemeinsamen Konsens gekommen. Zwar könne die Anmeldung der Insolvenz jederzeit erfolgen, es sei jedoch auch möglich, dass Genesis das Ruder in letzter Sekunde herumreißt und der Firmenpleite knapp entgeht, so die anonymen Quellen laut Bloomberg. Eine Stellungnahme von Seiten Genesis und der DCG stand zunächst aus.

Insolvenzantrag eingegangen

Nun meldete sich das Unternehmen selbst zu Wort. Wie es in einer Pressemitteilung vom Donnerstag heißt, habe man nun Insolvenz nach Chapter 11 beantragt. Auf diesem Weg will Genesis alle Forderungen durch die Einrichtung eines Trusts, der die Vermögenswerte an die Gläubiger verteilt, begleichen. "Wir haben zwar erhebliche Fortschritte bei der Verfeinerung unserer Geschäftspläne gemacht, um Liquiditätsprobleme zu beheben, die durch die jüngsten außergewöhnlichen Herausforderungen in unserer Branche, einschließlich des Ausfalls von Three Arrows Capital und des Konkurses von FTX, verursacht wurden, aber eine gerichtliche Umstrukturierung stellt den effektivsten Weg dar, um Vermögenswerte zu erhalten und das bestmögliche Ergebnis für alle Genesis-Stakeholder zu erzielen", so Interim-CEO Derar Islim laut der Ankündigung. "Wir schätzen die anhaltende Geduld und Partnerschaft unserer Kunden sehr, während wir auf eine gerechte Lösung hinarbeiten." Derzeit verfüge das Unternehme über Barmittel in Höhe von mehr als 150 Millionen US-Dollar, wodurch das Tagesgeschäft sowie der Restrukturierungsprozess zeitgleich betrieben werden könne.

Genesis-Mutter DCG streicht Dividende

Unabhängig von der Genesis-Pleite sind die Folgen der Krypto-Krise bereits beim Mutterkonzern spürbar. So wolle die DCG auf die vierteljährliche Dividendenzahlung verzichten, wie es in einem Aktionärsbrief vom 17. Januar heißt, der der Agentur vorliegt. Mit diesem Schritt soll die "Stärkung unserer Bilanz durch die Reduzierung der Betriebskosten und die Erhaltung der Liquidität" erreicht werden, so das Unternehmen in der Mitteilung.

Die Gesellschaft ist im Kryptosektor breit vertreten: Neben dem Aushängeschild Genesis zählen unter anderem auch der Vermögensverwalter Grayscale, das Newsportal CoinDesk sowie der Trading- und Wallet-Anbieter Luno zum Kryptoangebot der DCG.

Redaktion finanzen.net

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