Keine Short-Verkäufe von Bitcoin mehr? Kanada will Kryptowährungen stärker regulieren
Kryptowährungen stehen häufig dafür in der Kritik, mit kriminellen Machenschaften zu tun zu haben. Das Handeln der digitalen Devisen auf unregulierten Börsen kann riskant sein. Kanada reagiert nun und möchte die Krypto-Geschäfte stärker regulieren.
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Für Krypto-Enthusiasten, die Nutzer der kanadischen Kryptobörse Quadriga CX sind, ist es ein Schock: 115.000 von ihnen kommen derzeit nicht mehr an ihr digitales Vermögen und müssen bangen, ob sie ihre Coins überhaupt irgendwann wiedersehen. Denn die Keys für ihre Wallets hat der verstorbene Chef der Börse, Gerald Cotton, im wahrsten Sinne des Wortes mit ins Grab genommen. Um Bitcoins, Litecoins, Ethereums & Co. besonders gut zu schützen, war er angeblich der einzige, der die Zugangsschlüssel kannte. Über den Fall wird wild spekuliert, einige meinen, Cotton sei gar nicht gestorben, sondern habe seinen Tod nur vorgetäuscht, um sich mit den 190 Millionen Kanadischen Dollar seiner Nutzer abzusetzen. Grund genug gibt der Vorfall, um auch in Kanada wieder einmal eine Diskussion darüber anzuregen, wie man das Handeln von Kryptowährungen durch Regulierung sicherer und für Anleger transparenter machen kann.
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CSA und IIROC erörtern Risiken von Kryptowährungen
So hat die kanadische Wertpapieraufsicht CSA zusammen mit der Organisation für Investment-Regulierung IIROC kürzlich ein Konsultationspapier veröffentlicht, in dem Vorschläge für eine Rahmenstruktur für Krypto-Börsen gesammelt sind.
Das Paper schildert die größten Probleme und Risiken, die beim Handel mit Kryptowährungen auf Online-Börsen auftreten. Die digitalen Assets könnten nicht sicher genug aufbewahrt sein - wobei es hier wie im Fall von Quadriga CX augenscheinlich auch ein "zu sicher" geben könnte -, es könne zu Manipulationen oder Betrug kommen und Investoren könnten im Falle einer Insolvenz der Börse den Kürzeren ziehen. Außerdem seien Krypto-Anleger oft nicht informiert genug darüber, welche Krypto-Assets am besten zu ihnen passen und wüssten auch oft nicht genug über die Verfahren der jeweiligen Krypto-Börsen.
Leerverkäufe nicht mehr erlaubt?
Nebenbei bietet das Konsultationspapier erste Lösungsansätze, wie genau die Regulierung aussehen könnte. Besonders ins Auge sticht hierbei ein Vorstoß, der möglicherweise Leerverkäufe von Kryptowährungen verbieten könnte. "Um das Risiko von potenziellen manipulativen oder betrügerischen Aktivitäten in naher Zukunft zu verringern, schlagen wir vor, dass Plattformen keine Dark-Trading- oder Short-Selling-Aktivitäten erlauben oder die Marge auf ihre Teilnehmer ausweiten", heißt es im Konsultationspapier.
Leerverkäufe von Kryptowährungen seien demnach ziemlich riskant. Allerdings behalten sich die beiden Behörden im Papier vor, das vorgeschlagene Verbot irgendwann aufzuheben, wenn sie das Marktrisiko beim Handel mit Kryptowährungen besser einschätzen können.
Input von Marktteilnehmern für Regulierung erwünscht
Die CSA und IIROC erhoffen sich, dass möglichst viele FinTech-Unternehmen, Marktteilnehmer, Investoren und andere Krypto-Affine weiteren Input zu den Regulierungsvorschlägen bringen. Bis Mitte Mai können Interessierte Rückmeldung zum Konsultationspapier geben.
Eine verstärkte Regulierung wird weltweit von vielen Skeptikern gefordert. So möchte beispielsweise die europäische Bankenaufsicht die Einführung von einheitlichen EU-weiten Vorschriften zur Regulierung von Kryptowährungen vorantreiben.
Redaktion finanzen.net
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