Kryptomarkt im Blick

Bitcoin & Co: Ist das der Boden?

17.07.22 14:02 Uhr

Bitcoin & Co: Ist das der Boden? | finanzen.net

Die Talfahrt am Kryptomarkt hat inzwischen historische Ausmaße. Ein paar Hartgesottene kaufen jetzt aber trotzdem wieder.

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von Nikolas Kessler, €uro am Sonntag

Fast 38 Prozent hat der Bitcoin allein im Juni an Wert verloren - und damit die schwächste Monatsperformance seit mindestens elf Jahren, womöglich sogar seiner Geschichte erlitten. Die gute Nachricht: Nach diesem Crash dürften so gut wie alle Verkaufswilligen endgültig die Segel gestrichen haben. "Das Bitcoin-Netzwerk nähert sich einem Punkt, an dem fast alle Spekulanten und Markttouristen vollständig aus der Assetklasse entfernt wurden", heißt es in einer aktuellen Studie der Analysefirma Glassnode.

Zudem haben die Analysten herausgefunden, dass die Zahl der Wallets mit Bitcoin-Beständen größer null nicht etwa wie bei früheren Crashs gesunken, sondern ungeachtet des scharfen Rücksetzers seit dem Allzeithoch im November 2021 weiter gestiegen ist. Mit 42,3 Millionen Wallets, in denen zumindest eine kleine Menge Bitcoin gespeichert ist, wurde zu Wochenbeginn sogar ein neuer Höchststand markiert. Vor allem zwei Gruppen von Investoren stechen dabei laut Glassnode besonders hervor und kaufen auf dem aktuellen Niveau bereits wieder nach: Sogenannte "Shrimps", das sind Investoren mit Beständen von weniger als einem Bitcoin, und die sogenannten "Wale", groß investierte Anleger mit 1000 bis 5000 Bitcoin in der Wallet.

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Bislang genügt das aber noch nicht, um den Bitcoin wieder spürbar nach oben zu hieven. Zwar sieht es derzeit nach einer Stabilisierung im Bereich der wichtigen 20 000-Dollar-Marke aus, doch in einem von Inflation, steigenden Zinsen und Rezessionsangst geprägten Marktumfeld dürften riskante Assets wie Kryptowährungen es kurz- und mittelfristig weiterhin schwer haben.

INVESTOR-INFO

MicroStrategy

Neue Bitcoin-Offensive

MicroStrategy hat die Korrektur der vergangenen Monate genutzt, um weitere Bitcoin einzusammeln. Im Mai und Juni hat der Softwarekonzern insgesamt 480 Einheiten der Digitalwährung im Gesamtwert von rund zehn Millionen Dollar zugekauft. Damit stehen inzwischen 129 699 Bitcoin in der Bilanz, die zu Kursen um 20 000 Dollar knapp 2,59 Milliarden Dollar wert sind. Das ist jedoch deutlich weniger als noch Ende des ersten Quartals, weshalb MicroStrategy nach geltendem US-Recht im kommenden Bericht über das zweite Quartal selbst auf die nicht realisierten Verluste eine Wertberichtigung in Milliardenhöhe droht. Derzeit eine Watchlist-Position.

VanEck Bitcoin ETN

Mit Mut und Geduld

Nach dem tiefen Fall der letzten Wochen und Monate stabilisiert sich der Bitcoin aktuell im Bereich der 20 000-Dollar-Marke. Zwar ist es für Entwarnung noch zu früh, doch die ersten Schnäppchenjäger strecken schon wieder ihre Fühler aus. Wer von den Zukunftsaussichten der digitalen Leitwährung überzeugt ist, keine Angst vor der hohen Volatilität hat und viel Geduld mitbringt, kann auf dem aktuellen Niveau einen Fuß in die Tür stellen oder den Einstand verbilligen. Alternativ zum Direktkauf an einer Kryptobörse eignet sich dafür der VanEck Bitcoin ETN, der eine vergleichsweise günstige Gesamtkostenquote von 1,0 Prozent pro Jahr aufweist.










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