Ethereum-Gründer: "Es gibt keine Chance mehr für ein weiteres 1000-faches Krypto-Wachstum"
Die nach dem Bitcoin wohl wichtigste Digitalwährung Ethereum leidet zunehmend an der immer schwächer werdenden Nachfrage. Nun warnt sogar der Ether-Mitgründer selbst vor Spekulationen am Kryptowährungsmarkt.
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Mit einer aktuellen Marktkapitalisierung von knapp 20 Milliarden US-Dollar ist Ethereum die größte Kryptowährung nach dem Bitcoin, welcher es gegenwärtig auf eine Marktkapitalisierung von rund 109 Milliarden US-Dollar bringt. Während es dem Bitcoin gelungen ist, sich in den vergangenen drei Monaten auf einem Niveau zwischen 6.000 und 8.000 US-Dollar einzupendeln, kennt der Ethereumkurs nur noch eine Richtung - nach unten.
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Maximum Drawdown bei über 85 Prozent
Das Ethereum-Allzeithoch, welches am 13. Januar 2018 bei 1.420 US-Dollar markiert wurde, ist nun schon mehr als 85 Prozent entfernt. Allein in den vergangenen drei Monaten brach der Ethereumkurs um rund 63 Prozent ein. Der Bitcoin verlor in diesem Zeitraum im Vergleich dazu jedoch nur knapp 8 Prozent an Wert.
Kleiner Hoffnungsschimmer in der Chartanalyse
Auch die chartanalytische Betrachtung des Ethereumkurses gibt wenig Hoffnung auf einen schnellen Turnaround. Seit dem erreichten Allzeithoch vom Januar befindet sich der Kurs in einem lehrbuchartigen Abwärtstrend. Auf den Durchbruch von wichtigen Unterstützungen im Bereich von 390 und 360 US-Dollar folgte nun sogar der Sturz unter die wichtige Marke von 200 US-Dollar. Mit dem aktuellen Kurs von rund 194 US-Dollar pendelt Ethereum nun aber auf der vorerst letzten Unterstützungslinie. Denn das gegenwärtige Kursniveau erwies sich im vergangenen Jahr als zuverlässige Unterstützungslinie, an welcher genügend Kaufinteresse bestand, um den Ethereumpreis wieder steigen zu lassen. Sollte der Ethereumkurs jedoch selbst auf diesem niedrigen Niveau nicht in eine Konsolidierungsphase überlaufen, könnte der Preis sogar bis auf 130 US-Dollar fallen.
Ethereum-Gründer zeigt sich skeptisch
Die grauenvolle Kursentwicklung der einstigen Vorzeige-Kryptowährung lässt dabei auch den Ethereum-Mitgründer Vitalik Buterin nicht kalt. Am Rande einer Blockchain-Konferenz in Hongkong dämpfte der Digitalwährungs-Entwickler die persönlichen Aussichten zum Kryptowähurngsmarkt. "Wenn Sie an dieser Stelle mit einer durchschnittlich gebildeten Person sprechen, hat diese wahrscheinlich schon einmal von Blockchain gehört. Es gibt keine Chance mehr für ein weiteres 1.000-faches Wachstum in dem Raum. Diese Strategie ist kurz davor, in eine Sackgasse zu geraten", so Buterin in Bezug auf das Kurspotenzial von Ethereum und Co.
ICO-Markt sorgt für Verunsicherung
Solch pessimistischen Aussagen sorgten dann auch dafür, dass der Ethereumkurs am vergangenen Sonntag die Marke von 200 US-Dollar mit einem Gap durchbrochen hat. Ein weiterer Belastungsfaktor für den Coin ist der stark abgekühlte ICO-Markt. Krypto-Entwickler, die ihre eigene Digitalwährung auf den Markt bringen möchten, verkaufen diese im Regelfall nämlich nur gegen Bitcoin oder Ethereum. Des Weiteren besteht die berechtigte Sorge, dass größere Ether-Vermögen, welche mit vergangenen ICO-Projekten erzielt wurden, nun wieder liquidiert werden könnten.
Der Krypto-Hype ist zu Ende
Buterin geht davon aus, dass der hohe Bekanntheitsgrad der Blockchain-Technologie einen gewissen Sättigungspunkt erreicht hat, welcher die Möglichkeit auf einen erneuten Hype praktisch ausschließt. Und mit dieser Einschätzung liegt der Ethereum-Entwickler goldrichtig, wie eine Studie des American Institute of Certified Public Accountants (AICPA) beweist. Die Untersuchung des Instituts zeigt nämlich, dass schon mehr als die Hälfte aller Amerikaner Digitalwährungen kennen.
Was bleibt ist die Blockchain-Technologie
Auch wenn die herkömmlichen Digitalwährungen wie Bitcoin und Ethererum derzeit nicht in der Lage sind, eine breite Nutzerbasis aufzubauen, setzen sich die Forschungen zur zukunftsträchtigeren Blockchain-Technologie unaufhörlich fort. Weitere Marketingmaßnahmen für Digitalwährungen sollten somit das Interesse an den realen Anwendungen und wirtschaftlichen Vorteilen der Blockchain-Technologie wecken und nicht die Gier nach schnellem Reichtum.
Pierre Bonnet / finanzen.net
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