Mit Ether Zinsen verdienen: Darum sieht die Bernstein Bank Ether Yields als die Zugpferde des nächsten Krypto-Zyklus
Trotz der Zinswende gibt es bei den meisten herkömmlichen Konten einschlägiger Banken Zinszahlungen in nur mickriger Höhe. Ein Grund mehr, sich mit Ether Yields zu beschäftigen. Laut Bernstein könnten die Erträge rund um das Staken der versatil einsetzbaren Kryptowährung ein Mega-Trend des neuen Krypto-Zyklus werden.
Werte in diesem Artikel
• Bernstein-Analysten: Statt auf Sparkonten oder Anleihen sollten Anleger auf Ether-Erträge setzen
• Ether Yields sei weniger von Konjunktur- und Zinsentwicklung abhängig
• Abhängigkeit der Ether Yields von der Entwicklung des Kryptomarktes stellt großes Risiko dar
Das Verleihen von Kryptowährungen, um damit Zinsen zu verdienen, gilt angesichts des spektakulären Kollaps der Kryptolending-Plattform Celsius im vergangenen Juli keineswegs als eine sichere Geldanlage. Im Gegenteil, der Zusammenbruch von Celsius zeigt, dass die zeitweise fulminanten Zinsverdienste mit dem Verleih von Kryptowährungen auf tönernen Füßen stand.
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Doch geht es nach Experten der Bernstein Bank, darf man nicht dem Fehlschluss anheimfallen, Zinserträge bei Kryptowährungen allgemein zu verteufeln. Im Gegenteil: Im neuen Krypto-Zyklus, der demnach in den Startlöchern stünde, werde Ether Yields eine immer größere Rolle spielen, meint Bernstein. Ether Yields (ETHY) bezeichnet ein dezentralisiertes Finanz-Rendite-Farming-Protokoll und Token, das auf der Ethereum-Blockchain aufbaut. Der nicht-inflationäre ETHY, ein ERC-20-Token, kann eingesetzt werden, um Erträge zu generieren. Ether Yields ist somit nicht direkt mit der ehemaligen Kryptolending-Plattform Celsius vergleichbar und könnte langfristig an Bedeutung gewinnen. Warum sehen die Bernstein-Kryptoexperten bei Ether Yields ein derart hohes Potenzial?
Bernstein: Ether Yields werden zunehmend zur attraktiven Sparkonto-Alternative
Wie Bankkunden vermehrt mit Groll feststellen müssen, spiegeln sich die deutlich gestiegenen Leitzinsen in den USA sowie auch im Euro-Raum kaum bis gar nicht in höheren Zinsen bei den Sparkonten wider. Die Folge: Immer mehr Anleger transferieren ihr Geld von den Sparkonten in diejenigen Staatsanleihen, die als sicher gelten und dennoch inzwischen Zinsen abwerfen. Beispielsweise beträgt die Rendite bei den zehnjährigen US-Treasuries derzeit 3,819 Prozent, bei den zehn Jahre laufenden deutschen Bundesanleihe können Anleger aktuell 2,530 Prozent (Stand ist jeweils der 25. Mai 2023) jährlich einheimsen.
Neben den Staatsanleihen gibt es aber noch einige alternative Vermögenswerte, mit denen geduldige Anleger langfristig beachtliche Zinsen verdienen können. Die Münchner Privatbank Bernstein empfiehlt einen genaueren Blick auf Ether (ETH). Weil die Ether-Renditewirtschaft zunehmend an Bedeutung gewinne, "ist es schwer, keine größere Nachfrage nach ETH-Einlagen und ETH-Renditen zu sehen", schreiben die Bernstein-Analysten Gautam Chhugani und Manas Agrawal in einer von CoinDesk zitierten Studie.
Warum die Ether-Zinserträge sicherer als Anleiherenditen sein könnten
Bernstein merkt an, dass in der "Hierarchie der Renditen" die Geldmarktrenditen zu Höchstsätzen die offensichtliche Wahl für Investoren sind, aber diese sind in US-Dollar, einer Fiat-Währung, denominiert und unterliegen deshalb einem hohen Konjunktur- und Wechselkursrisiko. "Jede harte Landung der US-Konjunktur, die zu einem Kursrückgang und einer Abwertung des US-Dollar führt, würde die ETH-Renditen in ETH sofort extrem attraktiv machen", heißt es in der Notiz. Die Ether-Rendite ist in ETH denominiert, und die Kryptowährung bleibt weiterhin deflationär, fügte die Notiz hinzu. Anders als der US-Dollar sei Ether weniger konjunkturabhängig und könne sich in stürmischen Zeiten als optimale Absicherung erweisen.
Doch wovon hängt die Höhe der Ether Yields ab? Wie Chhugani und Agrawal erklären, stehen diese Renditen in direktem Zusammenhang mit der Aktivität des Ethereum-Ökosystems, das sowohl von Privatanlegern als auch von institutionellen Anlegern zunehmend angenommen wird, schreiben die Analysten. "Der neue Krypto-Zyklus wird sich dieses Mal um die Rendite drehen", so der Bericht. Die beiden Analysten kritisieren, dass Banken Geld verdienen, indem sie die Renditen nicht mit den Sparern teilen. Dies sei bei der Ethereum-Infrastruktur anders gelagert: "Ethereum teilt alles, was es verdient, mit den Anlegern und verwässert seine Geldpolitik nicht", fügte der Bericht hinzu. Bei einer guten Entwicklung der zweitgrößten Kryptowährung der Welt dürften auch die Ether Yields, die beim Staken eines ETH anfallen, ansteigen. So habe die Entwicklung des Ether-Einsatzes nach dem Shanghai-Upgrade die Erwartungen übertroffen, betonen die beiden Krypto-Analysten. Der Anteil der gestakten Ethers an der Gesamtzahl der ETH ist der Bernstein-Studie zufolge seit dem Upgrade um zwei Prozent auf rund 15 Prozent gestiegen. Dadurch hätten sich die Bedenken, es werde zu einem Angebotsüberhang kommen, zerstreut.
Das große Risiko bei Ether Yields
Jedoch darf nicht unerwähnt bleiben, dass auch Ether Yields - wie alle Krypto-Vermögenswerte und -anlageprodukte - durchaus mit einem hohen Risiko verbunden sind. Zwar hängt der Wert des Ethers tatsächlich weniger direkt von der US-Konjunktur oder der Zinspolitik ab als der Greenback. Allerdings ist der Stückpreis eines Ethers eine sehr entscheidende Variable für die jeweils entstehenden Erträge des Ether-Stakings - und der Ether-Preis unterliegt bekanntlich äußerst starken Schwankungen. Aktuell ist der Ether mit einer Marktkapitalisierung von 217,67 Milliarden US-Dollar (Stand: 25. Mai 2023) nach dem Bitcoin die zweitgrößte Kryptowährung der Welt. Jedoch überstieg der Wert aller gehandelten Ethers im November 2021 noch die 500 Milliarden US-Dollar. Damit einhergehend ist auch bei den Ether Yields eine enorme Volatilität festzustellen und empfiehlt sich somit hauptsächlich für risikofreudigere Anleger, die von einer positiven Entwicklung am Krypto-Markt ausgehen.
Redaktion finanzen.net
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