Krypto-Winter

Krypto-Mining-Gigant trennt sich von 80 Prozent seiner Bitcoin-Bestände

15.07.22 23:54 Uhr

Krypto-Mining-Gigant trennt sich von 80 Prozent seiner Bitcoin-Bestände | finanzen.net

Es sind derzeit schwere Zeiten für die Krypto-Gemeinde. Mit Core Scientific sah sich nun ein führender Krypto-Miner gezwungen, sich von einem großen Teil seiner Bitcoin-Bestände zu trennen, um seinen Geschäftsbetrieb weiter finanzieren zu können.

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• Heraufziehender Kryptowinter
• Viele Miner geraten in Schwierigkeiten
• Core Scientific verkauft Teil seines Bitcoin-Bestands

Nachdem im November 2021 noch Rekordstände erzielt wurden, sind die Kurse zahlreicher Kryptowährungen im laufenden Jahr regelrecht eingebrochen. Der Bitcoin, die weltweit beliebteste Cyberdevise, fiel beispielsweise im Juni erstmals seit 2020 wieder unter die Marke von 20.000 US-Dollar und büßte damit mehr als zwei Drittel seines Wertes ein. Viele Marktteilnehmer sprechen bereits von einem drohenden Krypto-Winter, in dem die Preise kontinuierlich weiter abstürzen und sich auf Jahre hinaus nicht gänzlich davon erholen könnten. Ein solcher Winter setzte letztmals 2017/18 ein. Damals brach beispielsweise der Bitcoin um 80 Prozent ein und benötigte Jahre, um die alten Hochs wieder zu erreichen, weil viele Investoren das Interesse an digitalen Vermögenswerten verloren.

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Mining-Branche leidet

Unter dieser Entwicklung leidet auch die Mining-Industrie, denn bei zahlreichen dieser Unternehmen übersteigen die operativen Kosten inzwischen die Mining Umsätze. Dazu muss man wissen, dass neue Bitcoins durch die Lösung kryptographischer Aufgaben "geschürft" werden, mittels derer wiederum die Datenblöcke in der Blockchain erzeugt werden. Inzwischen sind diese Rechenaufgaben jedoch so komplex geworden, dass dazu riesige, teure Serverfarmen benötigt werden. Aufgrund des Kursverfalls am Kryptomarkt haben nun aber einige Miner Schwierigkeiten dabei, ihre Schulden, die sie beim Kauf ihrer Rechner gemacht haben, zu begleichen.

Core Scientific veräußert Bitcoin

Einer dieser Miner, die in Schwierigkeiten geraten sind, scheint Core Scientific zu sein, der mit 180.000 Servern zu den größten der Branche gehört. Eigentlich behalten viele Mining-Unternehmen oft ihre geschürften Coins, entweder um Investoren anzulocken, die indirekt in Bitcoin investieren wollen, oder weil sie sich langfristig eine Kurssteigerung des Bitcoin und somit eine Stärkung der eigenen Bilanz erhoffen.

Trotzdem vermeldete Core Scientific kürzlich, dass man im Juni insgesamt 7.202 Bitcoin zu einem Kurs von etwa 23.000 US-Dollar verkauft und dabei rund 167 Millionen US-Dollar eingenommen habe. Damit befanden sich zum Monatsende nur noch 1.959 Bitcoin in Besitz des Miners. Unternehmensangaben zufolge sind die zugeflossenen Geldmittel überwiegend zur Schuldentilgung sowie zur Erweiterung der Datenspeicherkapazitäten bestimmt. Darüber hinaus kündigte Core Scientific an, dass auch weiterhin selbstgeschürfte Bitcoin verkauft werden sollen, um die operativen Ausgaben zu decken, weiteres Wachstum zu finanzieren, Schulden zu begleichen und die nötige Liquidität aufrecht zu erhalten.

"Unsere Branche wird enorm belastet durch die schwachen Kapitalmärkte, steigende Zinsraten und die historisch hohe Inflation", erklärte CEO Mike Levitt. Und tatsächlich ist Core Scientific nicht der einzige große Miner, der sich teilweise von seinem Bitcoin-Bestand trennen musste. Wie "Bloomberg" nämlich berichtet, haben auch Bitfarms Ltd und Riot Blockchain Inc. einen Teil ihrer geschürften Coins verkauft.

Redaktion finanzen.net

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Bildquellen: Tomas Daliman / Shutterstock.com, ImageFlow / Shutterstock.com

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