Krypto-Paradiese

Bitcoin-Mining im Vergleich: In welchen Ländern das Schürfen von Bitcoin besonders profitabel ist - und in welchen nicht

10.01.23 23:47 Uhr

Bitcoin-Mining im Vergleich: Wo lohnt sich das Schürfen von Bitcoin? | finanzen.net

Um neue Bitcoins zu schürfen, müssen rechenintensive Aufgaben gelöst werden, die viel Energie abverlangen. Daher hängt der Gewinn von Mining-Unternehmen stark mit den derzeitigen Strompreisen zusammen. Galt China lange Zeit als profitabler Standort, müssen sich Schürfer aufgrund gesetzlicher Bestimmungen inzwischen andere Niederlassungen suchen.

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93.525,5615 USD -1.519,3803 USD -1,60%

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• Energieintensiver Schürfprozess in der Kritik
• China schiebt Bitcoin-Mining einen Riegel vor
• Profitabilität im Ländervergleich

Nach Regulierung: China fällt als Mining-Standort weg

Das Schürfen von Kryptowährungen steht in letzter Zeit deutlich in der Kritik. So wird beim Miningprozess von Bitcoin & Co. eine erhebliche Menge Energie benötigt, was die Umweltbilanz der Cyberdevisen drückt. Im Juni 2021 äußerte die People's Bank of China Bedenken über die Umweltbelastung durch das Krypto-Urgestein sowie wirtschaftliche Risiken durch dessen spekulativen Charakter und stellte das Schürfen von Kryptowährungen unter Strafe. Für ansässige Mining-Unternehmen bedeutete dies die Suche nach neuen Standorten. Bei der Auswahl von neuen Niederlassungen spielen die Energiepreise eines Landes eine große Rolle, um profitabel agieren zu können. So gelten etwa Kasachstan, aber auch der US-Bundesstaat Texas aufgrund der niedrigen Strompreise dort als beliebte Standorte der Branche.

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Das Rohstoffportal "911 Metallurgist" hat nun ermittelt, in welchen Ländern das Schürfen von Bitcoin besonders günstig - und wo das Mining mit hohen Kosten verbunden ist. So weist die Webseite darauf hin, dass der Strompreis bei den Unternehmen darüber entscheiden könne, ob das Geschäft profitabel ist oder nicht. Dazu wurden die Kosten für das Schürfen eines Bitcoins ermittelt und vom derzeitigen Kurs der Internetwährung abgezogen. Zuletzt kostete der Coin etwa 16.500 US-Dollar. Stand der Daten ist der 30. Dezember 2022.

Bitcoin-Mining nirgendwo so teuer wie in Venezuela

Den letzten Platz der insgesamt 198 untersuchten Länder belegt Venezuela. Damit handelt es sich bei dem südamerikanischen Land um den teuersten Standort für Bitcoin-Mining. Hier betragen die Kosten für das Schürfen eines Bitcoins derzeit etwa 246.500 US-Dollar, wie 911 Metallurgist ermittelt hat. Beim derzeitigen Bitcoin-Kurs bedeutet das einen Verlust von etwa 230.000 US-Dollar. Lange galt der Prozess dort als sehr günstig, nutzten doch viele Einwohner des verschuldeten Landes die niedrigen Energiepreise, um sich mit Bitcoin & Co. etwas Geld dazuzuverdienen, wie "CNBC" 2017 berichtete. Dabei ist das Schürfen von Cyberdevisen dort aber erst seit 2020 offiziell erlaubt. Seitdem benötigen Schürfer eine Lizenz der Regierung, um dem nationalen Mining-Pool beizutreten, so das Kryptoportal "Bitcoin2Go". Womit die hohen Miningkosten zusammenhängen, erklärt 911 Metallurgist nicht. Der Erwerb der Lizenz, eine langsame Internetverbindung und Stromausfälle, von denen "Euronews" berichtete, erhöhen jedoch den Druck auf ortsansässige Marktteilnehmer.

Auf Venezuela folgen auf der Landesliste die Salomonen, Antigua und Barbuda, die Föderierten Staaten von Mikronesien sowie Kiribati. Hier betragen die Verluste pro gemintem Bitcoin zwischen rund 82.000 und etwa 142.500 US-Dollar.

Kuwait lockt Bitcoin-Miner mit günstigen Strompreisen

Am anderen Ende des Rankings ist hingegen Kuwait zu finden. Damit können Miner in dem arabischen Land am Persischen Golf den größten Profit je Bitcoin erzielen. Bei Kosten von etwas weniger als 1.400 US-Dollar je geschürftem Bitcoin bleiben den ansässigen Unternehmen beim derzeitigen Kurs noch rund 15.100 US-Dollar Gewinn. Die niedrigen finanziellen Aufwendungen dürften am umfangreichen Ölvorkommen der Region liegen, von dem auch die Strompreise profitieren. Zwar wird der Bitcoin in Kuwait von der Regierung nicht als Zahlungsmittel angesehen und auch können Finanzinstitute vor Ort keine Transaktionen abwickeln, wie es in einem Bericht der AI- und Blockchain-Konferenz "AIBC" heißt. Das Schürfen der Internetmünzen ist jedoch nicht verboten. Demnach wird für das Einkommen von Einzelpersonen zwar keine Steuer fällig, Unternehmen aus dem Mining-Bereich müssen jedoch 15 Prozent ihrer Einnahmen versteuern.

Die nachfolgenden Top-Länder für Bitcoin-Miner sind laut 911 Metallurgist Algerien, Sudan, Jemen und Äthiopien. Hier sind Profite zwischen ungefähr 9.300 und 12.300 US-Dollar je geschürftem Bitcoin möglich. Kasachstan schafft es mit einem Profit von rund 7.700 US-Dollar übrigens nur auf Platz zehn der Top-Mining-Länder.

Nicht Texas: Louisiana mit US-weit höchstem Mining-Profit

Darüber hinaus hat das Portal seine Berechnungen auch auf die insgesamt 50 Bundesstaaten der USA sowie den Distrikt Washington, D.C., angewendet. Am teuersten kommt das Bitcoin-Mining einem demnach in Hawaii, Alaska, Connecticut, Rhode Island und Massachusetts zu stehen. Hier müssen Schürfer Verluste in Höhe von mehr als 38.000 US-Dollar je Bitcoin hinnehmen. Anders sieht es jedoch in Louisiana, Oklahoma, Idaho, Utah und Wyoming aus. Im US-Spitzenreiterstaat Louisiana können sich Miner über einen Profit in Höhe von rund 1.500 US-Dollar je Bitcoin freuen, so das Portal. Der Bundesstaat Texas, der lange Zeit als neues Krypto-Eldorado galt, belegt übrigens nur den neunten Platz im Ranking. So spürt auch der Südstaat die Folgen der Energiekrise und kann seine Strompreise nicht mehr auf dem einst niedrigen Niveau halten. Derzeit liegen in Texas die Kosten für das Mining und die Erträge in etwa gleichauf.

Redaktion finanzen.net

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