BIZ-Jahresbericht: Bitcoin und Co. funktionieren nicht als Geld
Die Bank für Internationalen Zahlungsausgleich BIZ veröffentlicht nächste Woche ihren Jahresbericht. Ein vorab publiziertes Kapitel widmet sich der Blockchain und kritisiert dabei Kryptowährungen wie Bitcoin und Ethereum.
Werte in diesem Artikel
Die Ökonomen der Forschungsabteilung der Bank für Internationalen Zahlungsausgleich (BIZ) äußern sich vor allem kritisch über Kryptowährungen und erläutern in ihrer Studie, aus welchen Gründen das Kryptogeld zum Scheitern verurteilt ist.
Sie möchten in Kryptowährungen investieren? Unsere Ratgeber erklären, wie es innerhalb von 15 Minuten geht:
» Bitcoin kaufen, Ripple kaufen, IOTA kaufen, Litecoin kaufen, Ethereum kaufen, Monero kaufen.
Kryptowährungen haben keine Chance gegen traditionelles Geld
Laut BIZ gibt es diverse Gründe, die gegen Kryptowährungen sprechen: Große Wertschwankungen, ein gewaltiger Energieverbrauch, sowie die schlechte Skalierbarkeit. "Kryptowährungen skalieren schlecht", so die Studienautoren. Mit Skalierbarkeit meinen sie die Möglichkeit, eine entwickelte Lösung kostengünstig und einfach der breiten Masse anzubieten. Das sei nämlich mit Kryptowährungen nicht möglich. Die BIZ ist sich zudem auch sicher, dass Kryptowährungen gegen die traditionellen Währungen keinerlei Chance haben. Denn im Gegensatz zu Kryptogeld habe das traditionelle Geld in Form von Bankeinlagen und Bargeld positive Netzwerkeffekte. Je mehr Personen es nutzen, umso besser funktioniert es auch.
Engpässe und zu hoher Energieverbrauch
Bei Kryptogeld führen Engpässe außerdem dazu, dass Kosten mit der Anzahl der Transaktionen überproportional steigen. Auf der Bitcoin- und der Ethereum-Blockchain können laut BIZ derzeit drei Transaktionen pro Sekunde durchgeführt werden. Zum Vergleich: auf der Infrastruktur des Kartensystems Visa sind es über 3500 Transaktionen pro Sekunde.
Dieses Problem ist tiefer vernetzt als gedacht. Denn die Anzahl möglicher Transaktionen ist abhängig von der Blockgröße in der Blockchain. Wenn man diese also vergrößere, würde das die gesamte Blockchain rasch anwachsen lassen und so wiederum den Anspruch an die Dezentralität des Systems unterwandern. Wie auch in früheren Studien behandelt, kritisiert die BIZ zudem den hohen Energieverbrauch der Kryptowährungen. Dieser scheint enorm groß zu sein. Laut BIZ, sollen die Kryptowährungen Bitcoin und Ethereum zusammen mittlerweile mehr Elektrizität verbrauchen als die gesamte Schweiz.
Neuere Blockchain-Projekte haben jedoch das Ziel den Energiebedarf zu senken. Sie verwenden dafür neue Anreizmechanismen. Außerdem wird versucht, Transaktionen auch außerhalb des Systems der Blockchain durchzuführen, was wiederum Kosten und Energie sparen soll. Die BIZ-Autoren verweisen zwar auf diese positive Entwicklung, untersuchen jedoch die möglichen Auswirkungen nicht weiter. Diese sind jedoch von Bedeutung, denn es geht um die Sicherheit und Effizienz einer dezentralen Blockchain. Das Fazit der BIZ lautet dennoch: "Das Streben nach dezentralisiertem Vertrauen ist zur ökologischen Katastrophe geworden."
Die Blockchain ist nicht das Problem
Auch wenn sich die BIZ-Ökonomen gegen Kryptowährungen stellen und sie für zu unsicher halten, kritisieren sie jedoch nicht die dahintersteckende Blockchain. Im Gegenteil - Sie betonen die Produktivität der Blockchain-Technologie in gewissen Bereichen, wenn auch verhalten. Die Blockchain sei ein nützliches System, um internationale Transaktionen einfacher und sicherer zu gestalten.
Redaktion finanzen.net
Das könnte Sie auch interessieren: finanzen.net Ratgeber Bitcoin kaufen - So geht's
Weitere News
Bildquellen: Lukasz Stefanski / Shutterstock.com, wael alreweie / Shutterstock.com