Krypto-Hype

Nach großem Erfolg: Zweiter NFT-Drop der Golden State Warriors floppt

31.05.22 23:47 Uhr

Nach großem Erfolg: Zweiter NFT-Drop der Golden State Warriors floppt | finanzen.net

Die Golden State Warriors waren letztes Jahr das erste US-amerikanische Profi-Sportteam, das eine NFT-Kollektion auf den Markt brachte. Der Schritt in die Krypto-Welt war für den Club ein voller Erfolg, sodass im April 2022 der zweite Drop folgte. Anders als bei der ersten Veröffentlichung, war die Nachfrage nach der zweiten Kollektion jedoch deutlich niedriger.

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• Zweite NFT-Kollektion sollte nach Erfolg des ersten Drops neue Rekorde brechen
• Gebote für seltenstes NFT der Kollektion erreichen nicht einmal den Sofortkaufpreis
• Misserfolg könnte Ende des NFT-Hypes andeuten

Erste NFT-Kollektion der Golden State Warriors wurde zum Erfolg

Bereits im April 2021 entschieden sich die Golden State Warriors dazu, eine NFT-Kollektion auf den Markt zu bringen. Wie die Website SFGATE berichtet, veröffentlichte das Team eine Reihe von digitalen Artikeln, die berühmte Perioden innerhalb der Geschichte des Franchises feierten. So wurden unter anderem Tickets, Meisterschaftsringe und Banner aus verschiedenen Epochen in Form von NFTs an Fans verkauft.
Der Drop kam zu einem günstigen Zeitpunkt. Der Hype um Kryptos nahm weiter Fahrt auf und die Kryptowährung Ethereum war auf dem Weg zu einem Allzeithoch. Das bedeutendste Stück der Kollektion war laut SFGATE ein "1-of-1 World Championship Ring NFT, der alle sechs Franchise-Titel in einem einzigen Design kombinierte." Das begehrte Objekt sei nach Angaben der Website für 285,1111 ETH verkauft worden, was zum damaligen Zeitpunkt 967.727,78 US-Dollar entsprochen habe. Auch die NFTs der restlichen Kollektion sollen sich prächtig entwickelt haben. Selbst der spätere Kursverlust von Ethereum und auch das Aufkommen betrügerischer Vorkommnisse auf Krypto-Märkten sowie regulatorische Einschränkungen von Seiten Chinas hätten dem Hype laut SFGATE keinen Abbruch getan. Unter anderem deswegen war wohl der Enthusiasmus für die Veröffentlichung einer zweiten Kollektion bei den Golden State Warriors besonders hoch.

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Zweiter NFT-Drop der Golden State Warriors entpuppt sich als Reinfall

Zahlreiche erfolgreiche Beispiele haben viele Marktteilnehmer glauben lassen, dass eine NFT-Kollektion ein sicherer Kassenschlager sei. "Im Allgemeinen sind Krypto und NFTs ein Schema, um schnell reich zu werden, und das sage ich nicht einmal abwertend. Die Menschen haben in einigen Fällen astronomische Gewinne gesehen", sagte Jacob Silverman, der ein Buch über Kryptowährungen und Betrug schreibt, gegenüber SFGATE. "Der Reiz für Verkäufer und für Unternehmen oder für ein Sportteam besteht darin, dass dies eine einfache Einnahmequelle zu sein scheint." Nach dem ersten Erfolg war es für die Golden State Warriors wahrscheinlich eine sichere Sache, die eigenen Umsätze durch einen zweiten NFT-Drop erneut in die Höhe schnellen zu lassen.

So folgte nun ein Jahr nach der ersten Kollektion im April 2022 die zweite Sammlung. Sie fokussierte sich laut SFGATE mit ihren Verkaufsgegenständen auf die kommende Saison. Fans sollten über die Käufe "für jede Runde, in der das Team Fortschritte macht, zusätzliche Dienstprogramme und Vorteile" erhalten. Hierzu zählen unter anderem signierte Trikots und begehrte Sitzplätze. Die 2.999 geprägten NFTs hatten jeweils einen ursprünglichen Startwert von 499,99 US-Dollar und konnten auch ohne Ethereum erworben werden. Eine Ausnahme bildete der "Gold Bar All-Access Pass"-NFT, welcher nur mittels Ethereum-Gebot gekauft werden konnte und neben dem einzigartigen NFT noch zwei Tickets für jedes Warriors-Playoff-Spiel sowie einen echten Goldbarren umfasst. Die Begeisterung für das Angebot hielt sich bei den Fans aber offenbar in Grenzen: Das Höchstgebot bei der nun geschlossenen Auktion belief sich auf zehn Ethereum, welche zum Zeitpunkt des Gebots auf 30.287,70 US-Dollar geschätzt wurden. Dieser Betrag ist weit vom letzten Verkaufsrekord des "1-of-1 World Championship Ring NFT" entfernt. Nicht einmal der Sofortkaufpreis von 25 Ethereum, den die Warriors festgelegt hatten, wurde damit erreicht. Mit einem Kauf zu diesem Gebot und Ethereum-Kurs sollte der Erwerber nach Schätzungen von SFGATE sogar fast die Hälfte des Preises mit dem Wert des mitgelieferten Goldbarren wiedergutmachen. Auch bei den restlichen NFTs soll es denkbar schlecht laufen. Bereits einen Monat nach dem erstmaligen Verkauf sollen viele nur für einen geringeren Wert wieder weiterverkauft werden können.

Ist der NFT-Hype vorbei?

Angepriesen haben die Golden State Warriors ihre NFT-Kollektion laut SFGATE mit der Ankündigung, dass es sich um ein "Kronjuwel" handle, welches "unbezahlbare Dienstprogramme und einmalige Vorteile" enthalte. Aufgrund der hohen Nachfrage habe man deshalb mit Geboten gerechnet, die "mit Sicherheit Rekorde brechen" würden. Diese Rekorde blieben nun vollkommen aus. Zur Überraschung vieler floppte die Kollektion gänzlich, sodass die Frage aufkommt, ob der NFT-Hype möglicherweise vorbei sein könnte. Die Golden State Warriors bezeichnen ihren Drop selbst als "zweitgrößten Umsatzrückgang in der Geschichte des nordamerikanischen Mannschaftssports".

"Ein Großteil des irrationalen Enthusiasmus hat die Branche verlassen", sagte auch Silverman gegenüber SFGATE. "Ich denke, immer mehr Unternehmen werden sehen, dass NFT-Projekte anfangs für Aufregung sorgen oder erste Gelder einsammeln, dann aber beim nächsten Mal, wenn sie versuchen zu ihren Kunden oder Fans zurückzukehren, um ihnen wieder etwas zu verkaufen, mit einem weit geringeren Interesse weitergehen. Ich denke, das ist es, was mit den Warriors passiert". Die Warriors hätten zwar versucht, ihren NFT-Drop mit großen Anreizen wie Fan-Erlebnissen und zusätzlichen Vergünstigungen attraktiver zu machen, aber die Realität sei, dass der größte Teil des Nutzens, wie bei jedem anderen NFT, in Spekulation liege. "Grundsätzlich ist der gesamte Raum ein selbst zusammengestelltes Schneeballsystem mit einem realen Wert von 0 US-Dollar", führte Silverman gegenüber SFGATE weiter aus. Deshalb glaube er nicht an eine erneute Erholung des NFT-Marktes.

Nicolas Flohr / Redaktion finanzen.net

Bildquellen: Sergei Elagin / Shutterstock.com