Krypto-Belohnungen

Blockchain gegen den Krieg: DFINITY-Gründer will mit millionenschwerem Krypto-Projekt den Krieg in der Ukraine beenden

23.03.22 22:59 Uhr

Blockchain gegen den Krieg: DFINITY-Gründer will mit millionenschwerem Krypto-Projekt den Krieg in der Ukraine beenden | finanzen.net

DFINITY-Gründer Dominic Williams hat mit seinem Team die Internet Computer-Blockchain ins Leben gerufen, um die Blockchain-Technologie im Hinblick auf Smart Contracts zu verbessern. Diese Architektur könnte dem CEO zufolge nun zur Beendigung des Kriegs zwischen Russland und der Ukraine beitragen.

Werte in diesem Artikel
Devisen

86.327,2875 CHF -1.586,4279 CHF -1,80%

92.674,5463 EUR -1.677,4515 EUR -1,78%

76.871,5287 GBP -1.373,8245 GBP -1,76%

15.109.698,3262 JPY -306.232,5408 JPY -1,99%

96.774,6967 USD -1.013,5813 USD -1,04%

3.077,3642 CHF -2,3910 CHF -0,08%

3.303,6290 EUR -1,6693 EUR -0,05%

2.740,2887 GBP -0,7686 GBP -0,03%

538.625,1040 JPY -1.419,1003 JPY -0,26%

3.449,7897 USD 24,1131 USD 0,70%

0,0000 BTC 0,0000 BTC 1,88%

0,0003 ETH 0,0000 ETH 0,08%

0,0000 BTC 0,0000 BTC 1,80%

0,0003 ETH 0,0000 ETH 0,05%

0,0000 BTC 0,0000 BTC 1,79%

0,0004 ETH 0,0000 ETH 0,03%

0,0000 BTC 0,0000 BTC 10,30%

0,0000 ETH 0,0000 ETH 0,36%

0,0000 BTC 0,0000 BTC 1,01%

0,0003 ETH -0,0000 ETH -0,70%

• Nutzung von Smart Contracts soll durch Internet Computer verbessert werden
• Informationsvideos gegen Krypto-Belohnungen
• Technische Hürden vorhanden

DFINITYs Internet Computer soll unbegrenzte Skalierung von Smart Contracts ermöglichen

Wer­bung
Über 390+ Kryptos und 2.800 digitale Assets

Bitpanda ist der BaFin-lizenzierte Krypto-Broker aus Österreich und offizieller Krypto-Partner des FC Bayern München. Erstellen Sie Ihr Konto mit nur wenigen Klicks und profitieren Sie von 0% Ein- und Auszahlungsgebühren.

Im Oktober 2016 wurde die Krypto-Stiftung DFINITY unter der Leitung von Krypto-Theoretiker und Unternehmer Dominic Williams in Zürich gegründet, um die Verwendung von Smart Contracts auf der Blockchain zu revolutionieren. Dies will der Zusammenschluss von mehr als 200 Experten mittels des Blockchain-Netzwerks "Internet Computer" erreichen. "Unsere Aufgabe ist es, Technologien zu entwickeln, die das Internet Computer-Blockchain-Netzwerk und -Ökosystem der nächsten Generation unterstützen", heißt es dazu auf der Webseite des Projekts. "Neben vielen anderen Neuerungen ist der Internet Computer die erste öffentliche Blockchain, die die Kapazität, die sie Smart Contracts zur Verfügung stellt, unbegrenzt skalieren kann, so dass sie jede erforderliche Datenmenge verarbeiten und verwalten kann. Sie kann Smart Contracts mit einer Effizienz ausführen, die der von herkömmlicher Software nahekommt, und dabei die Kosten niedrig und vorhersehbar halten. Sie beherbergt Smart Contracts, die mit Web-Geschwindigkeit ablaufen und interaktive Web-Inhalte direkt und ohne Vermittler an die Endnutzer weitergeben können, so dass Systeme und Dienste geschaffen werden können, die vollständig über die Blockchain laufen."

Nach der Veröffentlichung der Plattform im Mai 2021 plant das Team um Williams bis zum Ende des ersten Quartals 2022 die Integration von Bitcoin, die Unterstützung für den Konkurrenten Ethereum soll dann bis zum Ende des dritten Quartals mittels des "Vanadium"-Upgrades nachgeliefert werden.

Blockchain soll russische Bevölkerung mit Informationen versorgen

Auch der DFINITY-Gründer zeigte sich über den Einmarsch Russlands in die Ukraine bestürzt. Wie Williams in einem Textbeitrag auf der Online-Publishing-Plattform Medium erklärt, bestehe die Hoffnung, dass die russische Bevölkerung durch westliche Sanktionen gegen das Land Druck auf die Regierung ausübt, da die Bewohner aber durch gezielte Propaganda und Falschinformationen von den tatsächlichen Geschehnissen in der Ukraine abgeschirmt bleiben, reiche dies möglicherweise nicht für einen Aufstand aus. "In einem Umfeld, in dem der Großteil der verfügbaren Informationen sorgfältig vom Staat kontrolliert wird, können die durch die Sanktionen verursachten Härten stattdessen einen patriotischen Kriegsgeist hervorrufen - genau das Gegenteil von dem, was man sich erhofft", so der Unternehmer. Daher unterbreitet er der Öffentlichkeit einen Vorschlag, wie der Krieg in Europa beendet werden könnte - und zwar mittels Blockchain. Der Kernaspekt von Williams‘ Plan ist es, dass Russlands Bevölkerung mit Informationsvideos versorgt wird, die die tatsächlichen Hintergründe zur Invasion in der Ukraine darstellen.

Virtuelle Informationsveranstaltungen

Als technische Grundlage könnte hier DFINITYs "People Parties"-Arichtektur dienen, die virtuelle Zusammenkünfte anonymisieren soll. Smart Contracts identifizieren die Teilnehmer als einzelne Person, um Betrug zu verhindern, kann jeder nur als ein Nutzer registriert werden. Mehrfachanmeldungen sind damit laut Williams nicht möglich. Durch geographische Filterungen könnte außerdem sichergestellt werden, dass nur Menschen aus Russland an den Veranstaltungen teilnehmen. "Wir können People Parties nutzen, um den Russen einen kryptografischen Anreiz zu bieten, sich ein Informationsvideo anzusehen und dafür eine Belohnung zu erhalten", so der Gründer der Stiftung. "Ohne People Parties wäre dies aufgrund des Betrugspotenzials durch Bots und andere Mittel nicht möglich."

Bitcoin und Ether als Belohnung

Teilnehmer dieser People Parties könnten sich dann für eine Belohnung in Bitcoin oder Ethereum qualifizieren. Dazu sei eine Freischalt-PIN notwendig, die sie nach Anschauen des Videos zum Zugang des persönlichen Krypto-Kontos berechtigt. Nachdem eine Person ihre Identität bestätigt hat, erhält sie Zugang zum Video, in dem die PIN dynamisch eingeblendet wird. Damit müssen Teilnehmer den Film bis zum Ende anschauen, um alle Bestandteile des Zugangscodes zu erhalten, so Williams. "Das Streaming-Video wird die Wahrheit über den Krieg in der Ukraine erzählen und die Russen auffordern, Druck auf ihre Regierung auszuüben, damit diese die Feindseligkeiten einstellt." Außerdem soll es möglich sein, das Informationsmaterial nach dem Anschauen ohne Nummerneinblendung herunterzuladen, um es mit anderen zu teilen. Denkbar wäre es außerdem, dass Videos mit Kryptobelohnungen beliebig oft angeschaut werden und jedes Mal neue Coins verdient werden können.

Millionen-Betrag veranschlagt

Besonders junge, gebildete und technikaffine Menschen seien die Zielgruppe von Krypto-Rewards. "Glücklicherweise ist dies auch die Bevölkerungsgruppe, die am ehesten in der Lage ist, politische Veränderungen in Russland herbeizuführen, wodurch sichergestellt wird, dass die ausgezahlten Belohnungen eine Wirkung haben", ist sich der Projektleiter sicher. Unklar sei zwar, wie hoch die Belohnung ausfallen müsse, damit die breite Masse am Informationsprogramm teilnimmt, Williams empfiehlt aber 50 US-Dollar in Bitcoin oder Ethereum je Video, da das Risiko kompensiert werden müsse, dass die russische Regierung auf die Teilnehmer aufmerksam wird. "Wenn es gelingt, 5.000.000 Menschen aus großen Ballungsräumen zu gewinnen (aus technischen Gründen ist die Teilnahme dort einfacher), die dann das Video und die darin enthaltenen Ideen und Informationen weiter verbreiten, muss Kryptowährung im Wert von 250.000.000 US-Dollar ausgezahlt werden."

Technische Herausforderungen vorhanden

Dennoch gebe es auch einige Herausforderungen für das Belohnungsprogramm. So befinde sich das People Party-Framework der Internet Computer-Blockchain noch in der Alpha-Phase und habe mit Verzögerungen zu kämpfen. "Der größte Stolperstein sind die Schwierigkeiten beim Streaming von Videos in Safari auf iOS unter Verwendung des WebRTC-Standards. Es hat sich herausgestellt, dass Apple keine leistungsstarken Webanwendungen in seinem mobilen Browser laufen lassen will […], weil es lieber den App Store nutzt, aus dem es einen Teil der Einnahmen herausholen kann". Um dies zu umgehen bittet Williams die Community um Mithilfe.

Darüber hinaus bestehe auch die Gefahr, dass die russische Regierung die Domänennamen und IP-Adressen des Dienstes blockieren würde, wenn sie von der Aktion Wind bekommt. Um dies zu umgehen, könnten Unterstützer aus westlichen Ländern als Relais fungieren, was zu einer höheren Anzahl an IP-Adressen im System führen würde. Außerdem müssten Einheiten Bitcoin und Ethereum bereitgestellt werden, die als Belohnung für das Anschauen der Videos angeboten werden. Hier könne aber das baldige Upgrade des Internet Computers behilflich sein, das es ermöglichen soll, Bitcoin im Netzwerk direkt an die Bitcoin-Blockchain zu transferieren. Auch könne sich Williams vorstellen, die Arbeit an der Ethereum-Integration zu beschleunigen, da beide Implementierungen abgeschlossen sein müssten, bevor sein Plan in die Tat umgesetzt werden könne.

Russlands Internet-Stopp würde Plan gefährden

Im schlimmsten Fall könnte Russland seiner Bevölkerung den Online-Zugang zwar auch gänzlich verwehren, aber auch dieser Schritt hätte eine Signalwirkung, ist sich Williams sicher. "Das von mir beschriebene System könnte leicht daran gehindert werden, zu funktionieren, wenn Russland seiner Bevölkerung den Zugang zum Internet abschneidet, aber auch das wäre ein Erfolg, da es mehr Russen erfolgreich auf die wahre Natur ihrer Regierung aufmerksam machen würde." Zuletzt häuften sich Medienberichte, denen zufolge Russland prüfe, das Land vom Internet abzutrennen. Laut der spanischen Tageszeitung "El País" verfüge das Land durchaus über die Möglichkeiten, alle Verbindungen zu kappen und stattdessen sein eigenes Netzwerk "RuNet" einzubinden, das bereits seit 2019 rechtlich legitimiert ist und mehrfach getestet wurde.

Darüber hinaus dränge die Zeit, da sich die Situation in der Ukraine schnell verschlechtere, wie der Krypto-Theoretiker betont. Dennoch hält der DFINITY-Gründer ein Belohnungsprogramm für das Konsumieren von Informationsmaterial zum Krieg in der Ukraine für einen "wichtigen Beitrag zur Beendigung dieser Katastrophe und zur Erreichung von Veränderungen".

Seit Kriegsbeginn genießen Kryptowährungen eine besondere Rolle in der Ukraine und Russland. Nicht nur erhielt das angegriffene Land bereits Krypto-Spenden im Millionenwert, auch befürchten westliche Politiker, dass die Sanktionen gegen Russland mit den Internetwährungen umgangen werden könnten. Mit Coinbase reagierte bereits der erste Anbieter einer Krypto-Börse auf Zuwiderhandlungen von russischer Seite und sperrte 25.000 Adressen, die mit illegalen Aktivitäten in Verbindung stehen sollen.

Redaktion finanzen.net

Bildquellen: Alexander Yakimov / Shutterstock, xbrchx / Shutterstock.com