Bridgewater-CEO Ray Dalio: Darum kann sich der Bitcoin nicht durchsetzen
Nachdem der Kurs des Bitcoin in letzter Zeit wieder stark anstieg, erklärt Ray Dalio, Gründer des Hedgefonds Bridgewater Associates, wieso er nicht daran glaubt, dass die beliebte Kryptowährung gesellschaftsfähig wird.
Werte in diesem Artikel
• Bitcoin "kein gutes Tauschmittel"
• Gefahr der Regulierung bei steigender Akzeptanz
• Institutionen bevorzugen Gold
Unverständnis gegenüber Bitcoin
Nachdem der Bitcoin-Kurs am 17. November zum ersten Mal seit fast drei Jahren wieder über 17.000 US-Dollar kletterte, äußerte sich Unternehmer und Hedgefonds-Manager Ray Dalio auf seinem Twitter-Profil kritisch zur Kryptowährung. "Meine Probleme damit, dass der Bitcoin eine effektive Währung sein soll, sind einfach", so der Bridgewater Associates-Gründer. "Bitcoin ist kein gutes Tauschmittel, weil man mit einem viel kaufen kann." Dies hänge wohl damit zusammen, dass die Digitalwährung für die meisten Händler zu volatil sei, um tatsächlich mit ihr zu bezahlen, so Dalio.
They are that 1) Bitcoin is not very good as a medium of exchange because you can buy much with it (I presume that’s because it’s too volatile for most merchants to use, but correct me if I’m wrong)... (2/5)
- Ray Dalio (@RayDalio) November 17, 2020
Dalio sieht keine Zukunft für die Kryptowährung
Auch den Nutzen für Anleger kann der Bridgewater-CEO nicht erkennen, wie er weiter ausführt. "[Der Bitcoin] eignet sich nicht sehr gut als Vermögensvorrat, weil seine Volatilität groß ist und wenig mit den Preisen dessen korreliert, was ich kaufen muss. Sein Besitz schützt meine Kaufkraft nicht." Sollte der Bitcoin - entgegen seiner Erwartungen - dennoch gesellschaftsfähig werden, sieht Dalio aber die Zukunft der Kryptowährung bedroht: "Wenn er erfolgreich genug wird, um im Wettbewerb zu bestehen und für Währungen, die von Regierungen kontrolliert werden, bedrohlich wird, werden diese ihn verbieten und es zu gefährlich machen, ihn zu benutzen."
3) if it becomes successful enough to compete and be threatening enough to currencies that governments control, the governments will outlaw it and make it too dangerous to use. (4/5)
- Ray Dalio (@RayDalio) November 17, 2020
Daher sehe er auch keinen Grund, wieso Marktteilnehmer von Gold abweichen und in Kryptowährungen investieren sollten. "Im Gegensatz zu Gold, der drittgrößten Reserve, die Zentralbanken besitzen, kann ich mir nicht vorstellen, dass Zentralbanken, große institutionelle Investoren, Unternehmen oder multinationale Konzerne [Bitcoin] benutzen." p>
Also, unlike gold which is the third highest reserve assets that central banks own, I can’t imagine central banks, big Institutional investors, businesses or multinational companies using it. If I’m wrong about these things I would love to be corrected. Thank you. (5/5)
- Ray Dalio (@RayDalio) November 17, 2020
Dalio erntet Kritik für Bitcoin-Aussagen
"Sollte ich damit falsch liegen, möchte ich gerne korrigiert werden", gibt der Investor jedoch zu verstehen. Während einige Nutzer ihm daraufhin vorwarfen, nicht über genügend Fachwissen zur Kryptowährung zu verfügen und ihren Technologie-Aspekt zu ignorieren, nahmen andere Dalios Einladung allerdings an und versuchten, Aufklärungsarbeit zu leisten.
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Bereits am 11. November traf Dalio gegenüber Julia LaRoche von Yahoo Finance ähnliche Aussagen über den Bitcoin. Barry Silbert, CEO und Gründer der Digital Currency Group, stellte auf seinem Twitter-Profil daraufhin den Kursverlauf des Bridgewater Pure Alpha II Fund und dem Bitcoin gegenüber und vermutete hinter Dalios kritischen Aussagen Neid auf die gute Performance des Krypto-Assets. Während der Fonds des Unternehmers zu diesem Zeitpunkt seit Jahresbeginn mit 18 Prozent in den roten Zahlen stand, schoss der Bitcoin bereits um 115 Prozent nach oben (Stand: 11. November). Mittlerweile beläuft sich das Plus der Kryptowährung seit Januar bereits auf mehr als 165 Prozent.
YTD returns:
- Barry Silbert (@BarrySilbert) November 11, 2020
Bridgewater Pure Alpha II Fund: -18%
Bitcoin: +115%https://t.co/ZReibaV3Ud
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Kritik an Bitcoin - und Bargeld
Bereits in der Vergangenheit sprach sich Dalio mehrmals gegen Bargeld als Anlagegut aus. So vermittle der US-Dollar mit seinem Status als Reservewährung Investoren ein falsches Bild von Sicherheit. Tatsächlich sei der Greenback - spätestens seit Beginn der Corona-Krise - ein riskantes Asset, das durch Maßnahmen der US-Notenbank weiter geschwächt wurde, wie Dalio im Oktober im Gespräch mit "CNBC" erklärte. Bereits im Januar sprach sich der Unternehmer außerdem gegen Kryptowährungen aus und riet stattdessen zu Gold. Dafür nannte er ähnliche Gründe wie kürzlich via Twitter.
Redaktion finanzen.net
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