Analyst: Deshalb wird Bitcoin zunehmend eine Alternative zu Gold
Für viele Bitcoin-Fans ist die weltweit beliebteste Kryptowährung in Krisenzeiten ein guter Goldersatz. Auch für Bloomberg-Stratege Mike McGlone ist der Bitcoin inzwischen kein Risiko-Asset mehr, sondern wird zunehmend zu einem sicheren Wertspeicher wie beispielsweise Gold.
Werte in diesem Artikel
• Unsicheres Marktumfeld durch Corona und Rettungspakete
• Bloomberg-Stratege: Bitcoin erreicht Goldstandard
• Bitcoin-Angebot ist knapp
Die Corona-Pandemie hat die internationalen Märkte erschüttert. Zum Schutz vor einer weiteren Ausbreitung des Virus wurden das öffentliche Leben und das Wirtschaftsgeschehen stark eingeschränkt. Um die wirtschaftlichen Folgen zumindest abzufedern haben Regierungen und Notenbanken noch nie dagewesene Hilfsprogramme aufgelegt. So haben die Währungshüter ihre Geldschleusen geöffnet und die Märkte praktisch mit Liquidität geflutet. Doch bei zahlreichen Anlegern wächst deshalb die Sorge vor einem Anstieg der Inflation und damit einem Wertverlust ihres Vermögens.
Der Bitcoin hingegen wurde als dezentrales, staatlich unabhängiges und nicht-inflationäres Zahlungsmittel entworfen. Damit wird er zunehmend interessanter für Anleger, die dabei sind ihr Vertrauen in das staatliche Finanzsystem zu verlieren.
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Nicht-inflationärer Bitcoin
Auch Mike McGlone, Analyst bei Bloomberg Intelligence, sieht in seiner Angebotsstruktur einen großen Vorteil des Bitcoin - selbst gegenüber Gold, das gemeinhin als sicherer Hafen in Krisenzeiten gilt.
Bitcoins werden nämlich durch rechenintensive Prozesse erzeugt, im Rahmen derer neue Datenblöcke geschaffen werden, die für die Aufzeichnung von Bitcoin-Transaktionen benötigt werden. Im Gegenzug für das Bereitstellen ihrer Rechenleistung erhalten die sogenannten "Miner" für jeden erzeugten Block eine bestimmte Menge an ebenfalls neu generierten Bitcoins.
Das bedeutet, das Angebot von Bitcoin kann nicht so einfach ausgeweitet werden, wie es die Notenbanken derzeit mit Fiatgeld machen. Mike McGlone weist in seinem Blogbeitrag ferner darauf hin, dass selbst bei Gold die Fördermenge bei einem hohen Preisniveau hochgeschraubt werden kann, selbst wenn das Edelmetall insgesamt ein knappes Gut ist. Deshalb sei der Bitcoin als Wertspeicher besonders interessant.
Jedoch räumte McGlone auch ein, dass es selbst bei Bitcoin zu Angebotsschwankungen kommen kann, nämlich dann wenn Mining-Unternehmen ihre Bitcoins horten, um sie zu einem späteren Zeitpunkt auf den Markt zu werfen. Doch solche temporären Ereignisse änderten dennoch nichts an der wertfördernden Angebotsstruktur von Bitcoin, so das Urteil des Bloomberg-Strategen. Deshalb habe die Cyberwährung seiner Meinung nach inzwischen Goldstandard erreicht und werde diesen auch behalten.
Halving bremst Bitcoin-Angebot
Dem Inflations-Schutz kommt beim Bitcoin eine hohe Bedeutung zu. Um nämlich einen inflationsbedingten Wertverlust zu verhindern, hat Bitcoin-Erfinder Satoshi Nakamoto bei der Programmierung der digitalen Währung festgelegt, dass sich die Menge der täglich ausgeschütteten Coins immer dann halbiert, wenn von den Minern rund 210.000 Blöcke gelöst wurden. Dieses sogenannte Halvening bedeutet, dass die Anzahl der umlaufenden Bitcoins mit immer geringerer Geschwindigkeit wächst.
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Das Angebot wird also zunehmend verknappt, bis die festgelegte Obergrenze von 21 Millionen Coins erreicht wird. Etwa alle vier Jahr steht dieses sogenannte Bitcoin-Halving an, bei der die Belohnung der Miner halbiert wird - und am 12. Mai ist es voraussichtlich wieder soweit.
Redaktion finanzen.net
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