Kenia

Erneuerbare Energien in Afrika: Energiewende durch Krypto-Mining?

03.11.22 22:14 Uhr

Erneuerbare Energien in Afrika: Energiewende durch Krypto-Mining? | finanzen.net

Der Bitcoin steht immer wieder wegen seiner Energieeffizienz und der Belastung für die Umwelt in der Kritik. Jedoch kann das Bitcoin-Mining auch dazu genutzt werden, Klimaschäden zu reduzieren, wie ein Beispiel aus Kenia veranschaulicht.

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• US-amerikanisches Forscherteam vergleicht Klimaschäden durch Bitcoin-Mining mit solchen durch die Gewinnung und Raffinierung von Rohöl
• Unternehmen aus Kenia nutzt überschüssige, grüne Energie für das Bitcoin-Mining
• Bitcoin-Mining könnte eine Energiewende in Afrika in Gang setzen

Bitcoin oft wegen Energieeffizienz in Kritik

Immer wieder stehen Kryptowährungen und allen voran der Bitcoin wegen ihrer Energieeffizienz in Kritik. Forscher der University of New Mexico in Albuquerque untersuchten zuletzt, wie groß die durch Bitcoin verursachten Klimaschäden tatsächlich sein sollen. Das Ergebnis zeigt, dass die Auswirkungen des Minings der "digitalen Goldes" auf den Klimawandel eher mit den Auswirkungen der Gewinnung und Raffinierung von Rohöl vergleichbar als mit dem Abbau von tatsächlichem Gold. Laut den Forschern betrug der Energieverbrauch für das Bitcoin-Mining allein im Jahr 2020 ganze 75,4 Terawattstunden Strom, ein höherer Stromverbrauch als ihn Länder wie zum Beispiel Österreich (69,9 TWh) oder Portugal (48,4 TWh) haben. Das genaue Ausmaß der Klimaschäden, die durch den Bitcoin entstehen, sei jedoch unklar. Einen Hinweis darauf, dass das Mining der Kryptowährung mit der Zeit nachhaltiger werde, gebe es laut den Forschern nicht.

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"Weltweit werden für das Mining bzw. die Produktion von Bitcoin enorme Mengen an Strom verbraucht, der meist aus fossilen Brennstoffen wie Kohle und Erdgas stammt. Dies verursacht enorme Mengen an Luftverschmutzung und Kohlenstoffemissionen, was sich negativ auf unser globales Klima und unsere Gesundheit auswirkt. Wir haben mehrere Fälle zwischen 2016 und 2021 gefunden, in denen Bitcoin dem Klima mehr schadet, als ein einzelner Bitcoin tatsächlich wert ist. Anders ausgedrückt: Das Bitcoin-Mining verursacht in einigen Fällen Klimaschäden, die den Wert einer Münze übersteigen. Dies ist aus Sicht der Nachhaltigkeit äußerst beunruhigend", erklärt der Leiter des Forschungsteams Benjamin Jones.

Kenia: Bitcoin-Mining für mehr Energieeffizienz

Was einige Kritiker jedoch nicht beachten, ist, dass das Bitcoin-Mining sogar genutzt werden kann, um Klimaschäden zu reduzieren, wie BTC-ECHO erklärt. Ein aktuelles Beispiel dafür ist ein in Kenia ansässiges Mining-Unternehmen, das es sich zur Aufgabe gemacht hat, verschwendete Energie-Ressourcen für das Schürfen von Bitcoin zu nutzen. In vielen Dörfern Kenias wird Energie durch Mini-Wasserwerke erzeugt. Diese generieren jedoch deutlich mehr Strom, als die einzelnen Dörfer derzeit verbrauchen. Das Unternehmen Gridless nutzt ebendiese "gestrandete" Energie, die ansonsten verloren gehen würde, für das Schürfen von Bitcoin. Die daraus erhaltene Kryptowährung wird anschließend verkauft, um die Betriebskosten zu verringern. Die Energiekosten der Dorfbewohner sollen dadurch sogar bis zu 90 Prozent gesenkt werden können.

Erneuerbare Energie in Afrika

Das Potenzial der erneuerbaren Energien bleibt in Afrika wegen der damit einhergehenden Kosten häufig ungenutzt. Außerdem liegt der Bedarf der einzelnen Kommunen oder Städte meist unter dem Output der jeweiligen Energiequelle. Mit dem Bitcoin-Mining könnte dieses Problem jedoch gelöst werden, wie BTC-ECHO weiter erklärt. Dies würde nicht nur den weiteren Ausbau solcher erneuerbaren Energiequellen in entlegenen Regionen fördern, sondern könnte auch dazu führen, dass Unternehmen aufgrund der verringerten Kosten der überschüssigen Energie zunehmend bereit sind zu investieren. Außerdem würde dies auch zur Dezentralisierung des Bitcoin-Minings beitragen. "Bei einer Afrika-weiten Adaption könnte der Kontinent zu einem wichtigen Träger des Mining-Sektors werden. Die weltweite Repräsentation der Bitcoin-Schürfung wäre gestärkt."

E. Schmal / Redaktion finanzen.net

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