Jackson Hole im Blick

Bitcoin vor Powell-Rede nahe entscheidendem Widerstand - Analysten befürchten erneuten Kursrutsch

23.08.24 13:38 Uhr

Vor Powell-Rede: Bitcoin vor entscheidendem Widerstand - Folgt ein neues Rekordhoch oder der Crash? | finanzen.net

Vor der mit Spannung erwarteten Rede von US-Notenbankchef Jerome Powell auf dem Notenbanktreffen im amerikanischen Jackson Hole zeigt sich der Bitcoin nervös.

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Der Kurs der ältesten und bekanntesten Kryptowährung stieg am Freitag auf der Handelsplattform Bitfinex zeitweise um rund ein Prozent auf etwa 61.300 US-Dollar. Bei "CoinMarketCap" liegt das Tageshoch der Cyberdevise gar bei gut 61.400 US-Dollar. Zuletzt geriet der Bitcoinkurs jedoch wieder unter Druck und wies bei "CoinMarketCap" ein Minus von 0,7 Prozent auf 60.795 US-Dollar aus.

Am Markt wird erwartet, dass Fed-Chef Jerome Powell in seiner heutigen Rede den Beginn des Zinssenkungszyklus bei der nächsten Notenbanksitzung Mitte September signalisiert. Für als riskant geltende Investments wie Kryptowährungen wäre das eine gute Nachrichten, weil dadurch die Attraktivität von festverzinslichen Anlagen sinkt.

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Bitcoin an wichtigem Widerstand: Folgt ein neues Allzeithoch oder ein Kursrutsch?

Aus charttechnischer Sicht ist der Kurs des Bitcoin zuletzt mehrfach an dem wichtigen Widerstand abgeprallt, den auf mittlere Sicht die 50-Tage-Durchschnittslinie bildet. Analysten der Kryptobörse Kraken glauben laut "Cointelegraph", dass sich der Bitcoin nachhaltig über der Marke von 62.000 US-Dollar etablieren muss, um einen weiteren Kursrutsch zu vermeiden. Momentan bewegt sich die größte Kryptowährung jedoch noch unter dieser Schwelle. Sollte sich das nicht ändern, dürfte der Bitcoin laut den Experten bis auf 49.000 US-Dollar nach unten rauschen. Die momentane Preisbewegung der Digitalwährung deute dabei "eher auf ein Korrekturmuster als auf eine starke bullische Trendwende" hin, zitiert das Krypto-Portal aus der Kraken-Analyse. Sollte es dem Bitcoin nicht gelingen, den Widerstand bei 62.000 US-Dollar zu überwinden, könnte das eine "tiefere Korrektur" einläuten.

Zu einem ähnlichen Schluss kommt auch der Krypto-Trader Profit Blue - er sieht aber auch eine Chance für ein frisches Allzeithoch. "Wenn Bitcoin von hier aus die 62.000-Dollar-Marke überschreitet, wird er wahrscheinlich ein neues Allzeithoch anpeilen. Wenn nicht, fällt er wieder unter 50.000 Dollar", schrieb er auf der Kurznachrichtenplattform X.

Momentan ist der Bitcoin noch rund 17 Prozent von seinem Rekordhoch vom März bei knapp 74.000 Dollar entfernt, obwohl bereits seit Wochen über anstehende Zinssenkungen in den USA spekuliert wird. Indes sind auch die als sehr zinssensibel geltenden US-Technologieaktien noch deutlich von ihren historischen Höchstständen entfernt, wie ein Blick auf den Techwerte-Index NASDAQ 100 zeigt. Dem breit gefassten US-Index S&P 500 hingegen fehlen nur noch rund 2 Prozent für das Erreichen einer Bestmarke.

"Die Anleger legen ihre Eier nicht mehr nur in das Nest der Technologieaktien, sondern streuen", schrieb Analyst Jochen Stanzl vom Handelshaus CMC Markets. Technologietitel und spekulative Kryptos litten entsprechend.

Analyst skeptisch bei Krypto-Versprechen der US-Politiker

Auch die vage Hoffnung auf ein künftig besseres regulatorisches Umfeld scheint dem Bitcoin derzeit kaum zu helfen. Der Krypto-freundliche Republikaner Robert F. Kennedy, Neffe des legendären Ex-Präsidenten John F. Kennedy, könnte zwar an diesem Freitag aus dem Rennen um die Präsidentschaftswahl ausscheiden und Donald Trump unterstützen, der seinerseits ankündigte, über ein eigenes Unternehmen Kryptos unterstützen zu wollen, fuhr Stanzl fort. Diese Absicht aber habe wohl mehr mit Wahlkampf und dem Versuch zu tun, Aufmerksamkeit zu gewinnen.

Und was aus dem Vorhaben Trumps wird, steht laut Stanzl in den Sternen. Zudem sei die demokratische Präsidentschaftskandidatin Kamala Harris nach den Aussagen eines führenden Demokraten eine stärkere Unterstützerin der Krypto-Industrie als der amtierende Präsident Joe Biden.

Redaktion finanzen.net / dpa-AFX

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