Carsten Maschmeyer hält NFTs für "reine Zockerei" - Kryptoinvestments kommen etwas besser weg
Kryptowährungen und NFTs haben unter vielen Investoren einen Hype ausgelöst. Der deutsche Finanzinvestor Carsten Maschmeyer beurteilt diese Art der Geldanlage aber durchaus kritisch.
Werte in diesem Artikel
• Carsten Maschmeyer betont Inflationsschutz durch Kryptos
• Dennoch starkes Risiko für Investoren
• NFTs technisch interessant aber "reine Zockerei"
Im Interview mit Techbook hat der bekannte Startup-Investor Carsten Maschmeyer Stellung zu Kryptowährungen und Co. genommen. Sein Urteil fällt dabei durchwachsen aus.
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Kryptowährungen mit Vor- und Nachteilen
Kryptowährungen wie Bitcoin, Ethereum & Co. bescheinigt Maschmeyer gutes Investitionspotenzial. Der Finanzexperte verweist auf die mögliche hohe Rendite, die Kryptoinvestoren mit einem Engagement in digitalen Devisen einfahren können. "Weil sie so stark schwanken und riskant sind, haben sie das Potenzial für hohe Gewinne", so Maschmeyer im Interview. Darüber hinaus unterstützt der Investor auch die Einschätzung vieler anderer Experten, dass Kryptowährungen Geldentwertung vorbeugen können, dies sei "ein dicker Pluspunkt". Vermögen könne in Krisenzeiten durch solche Cyberdevisen, ähnlich wie durch Gold, abgesichert werden, verweist Maschmeyer auf einen ähnlichen Status, den das Edelmetall bei hohen Inflationsraten einnimmt.
Zeitgleich warnt er aber auch vor den Risiken, die insbesondere die starken Schwankungen am Kryptomarkt für Investoren mit sich bringen. Anleger könnten "durch das heftige Auf und Ab der Kurse auch viel Geld verlieren", betont Maschmeyer.
Und auch die Tatsache, dass Kryptowährungen in der kriminellen Szene einen hohen Stellenwert besitzen, lässt den Investor zur Vorsicht mahnen, ebenso wie die Nutzung von digitalen Devisen durch Russland, mit denen das Land die nach dem Start des Angriffskrieges auf die Ukraine verhängten internationalen Sanktionen umgehen und den Russischen Rubel stützen will.
Investoren sollten sich zudem darüber im Klaren sein, dass die Klimabilanz von Krypto "eine absolute Katastrophe" sei, ein Aspekt, der häufig nicht hoch genug bewertet werde. Außerdem sieht Maschmeyer bei Kryptoinvestments zusätzlich das Risiko regulatorischer Einschränkungen, die schlussendlich dafür sorgen könnten, dass Kryptowährungen nur noch eingeschränkt oder gar nicht mehr gehandelt werden könnten. All das mache Kryptos zu einer riskanten Anlage, fasst Maschmeyer zusammen, der vor diesem Hintergrund dazu rät, Kryptoinvestments als Depotbeimischung zu verwenden. "Und ich rate auch dringend davon ab, den eigenen Vermögensaufbau oder -erhalt hauptsächlich mit Krypto zu betreiben" so Maschmeyer gegenüber Techbook weiter.
NFTs keine seriöse Anlage
Während er im Interview Bitcoin & Co. einen gewissen Wert als Investment zubilligt, auch wenn ihnen der intrinsische Wert fehle, sieht dies bei Non-fungible Token unterdessen ganz anders aus. Zwar betont Maschmeyer, dass er NFTs als Technologie "extrem spannend" finde. "Als Investment sind sie reine Zockerei", betont er. Tatsächlich erinnere ihn der Hype um die NFT-Assets "mehr an die niederländische Tulpenmanie oder die Dotcomblase als an eine seriöse Anlage." Für ihn sei es "verrückt", dass Anleger für animierte Katzen-GIFs oder digitale Gemälde viel Geld ausgeben.
"Ich rechne damit, dass diese NFT-Blase bald platzt, spätestens dann, wenn die weltweite Liquidität und Investitionslaune mal etwas zurückgeht. Aktuell ist der Markt ja ohnehin in nur wenigen Wochen bereits zur Hälfte eingebrochen. Bis auf wenige NFTs werden alle ihren Wert fast oder vollständig verlieren, übrig bleiben werden nach meiner Überzeugung nur die Werke von ganz bekannten Künstlern. Wenn sich das so entwickelt, wäre das aber auch nicht weiter tragisch, denn der Grundgedanke von NFTs war ja nicht, ein Zockerinstrument zu schaffen", so Maschmeyer im Techbook-Interview weiter.
Tatsächlich sollten Anleger sich über ein Investment in diesem Bereich zunächst gründlich informieren und dann "maximal zehn Prozent für solche Investments reservieren", dies aber "als Spielgeld" sehen.
Redaktion finanzen.net
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