Weidmann: Banken brauchen bei Bitcoin-Engagements viel Eigenkapital
Bundesbank-Präsident Weidmann hat Banken vor Engagements in der Krypto-Währung Bitcoin gewarnt.
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Beim Bargeldsymposium der Bundesbank sagte Weidmann laut vorab verbreitetem Redetext, nennenswerte Investitionen von Banken und Privatanlegern in Bitcoin & Co. würden ein Risiko für die Finanzstabilität darstellen und wären mit viel Eigenkapital zu hinterlegen. Skeptisch äußerte sich Weidmann zur Einführung von digitalem Zentralbankgeld.
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Laut Weidmann könnten potenzielle Finanzstabilitätsrisiken Anlass zu regulatorischen Eingriffen bieten, weshalb die Verwendung von "Krypto-Token" im Finanzsektor im Blick behalten werden müsse. Derzeit seien diese Risiken noch begrenzt.
Das könnte sich laut Weidmann jedoch ändern, wenn Banken verstärkt in Krypto-Token investierten, Anlegern leichtfertig Geld zur Spekulation mit digitalen Token bereitstellten oder Krypto-Börsen Liquiditätslinien einräumten würden. "Deswegen müssten Banken entsprechende Risiken mit hinreichend Eigenkapital unterlegen. Angesichts des hohen Risikogehalts wären das sicher beträchtliche Kapitalanforderungen", sagte Weidmann.
Zur Möglichkeit, ein digitales Zentralbankgeld einzuführen, äußerte sich der Bundesbank-Präsident skeptisch, und zwar aus Gründen der Finanzstabilität. So würde dieses Geld in Konkurrenz zu Bankeinlagen treten, was die Banken dazu zwingen könnte, Zinsaufschläge zu bieten, um eine Umwandlung von Bankeinlagen in digitales Zentralbankgeld zu verhindern. "Im Einlagen-Kreditgeschäft würden die Margen dadurch weiter sinken, was aus Finanzstabilitätssicht problematisch sein kann", kalkulierte Weidmann.
Das größte Risiko aus Finanzstabilitätssicht sei jedoch die Möglichkeit eines digitalen Bank Runs. "Zwar sind auch in der analogen Welt hin und wieder Bank Runs zu beobachten - denken Sie an die britische Bank Northern Rock, vor deren Filialen sich 2007 lange Schlangen bildeten. Die Situation ist aber bei einem digitalen Bank Run etwas anders", sagte Weidmann.
Anleger könnten im Fall eines digitalen Bank Runs ihre Ersparnisse per Mausklick auf das eigene Konto bei der Notenbank überweisen und damit aus dem privaten Finanzsystem fliehen. "Die Schwelle, dies zu tun, ist vermutlich wesentlich niedriger", sagte Weidmann.
DJG/hab/apo
FRANKFURT (Dow Jones)
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