Geldsegen durch Mega-Hype: Die beiden Gründer von OpenSea sind erste NFT-Milliardäre
Die beiden Gründer von OpenSea, dem weltweit größten Marktplatz für NFTs, gelten seit Anfang 2022 offiziell als die ersten NFT-Milliardäre. Devin Finzer und Alex Attalah profitierten dabei von der enorm gestiegenen Nachfrage nach NFTs - es gibt aber auch laute Kritik an den Non-Fungible Token.
Werte in diesem Artikel
• Gründer Finzer und Atallah hoben 2017 das New Yorker Startup OpenSea aus der Taufe
• OpenSea als größter NFT-Marktplatz mit einem Wert von 13,3 Milliarden Dollar beziffert
• Regelmäßige Skandale rund um NFTs sorgen für Kritik
OpenSea ist der mit Abstand größte NFT-Marktplatz der Welt; im September 2021 setzte die Plattform 2,75 Milliarden US-Dollar um. Das Angebot auf OpenSea umfasst derzeit über 30 Millionen Non-Fungible Tokens (NFTs) - also digitale, unteilbare Güter, die in einer Blockchain (meist auf der Ethereum-Blockchain) gespeichert sind und nur mit Krypto-Währungen gekauft werden können. Die beiden Gründer Devin Finzer und Alex Atallah dürften sich ganz besonders über den Boom von OpenSea freuen: Sie sind dank des NFT-Booms in die Liga der Milliardäre aufgestiegen.
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OpenSea hat rasantes Wachstum hinter sich
Als Finzer und Attalah das New Yorker Startup OpenSea 2017 gründeten, waren höchstens versierte Krypto-Enthusiasten mit NFTs vertraut. Das damals noch relativ geringe Interesse spiegelte sich auch in den - aus heutiger Sicht - eher ernüchternden ersten Unternehmenszahlen von OpenSea wider: Noch im März 2020 setzte das Unternehmen pro Monat lediglich eine Summe von 28.000 US-Dollar um (bei 1,1 Millionen monatlichen Transaktionen). Im Zuge des NFT-Booms 2021 verzeichnete OpenSea dann ein rasantes Wachstum, die Kennziffern explodierten nahezu. Im Juli 2021 wurden 3,3 Milliarden Verkäufe auf OpenSea gezählt, der Umsatz schnellte auf 82,5 Millionen US-Dollar hoch. Konkret verdient OpenSea dabei an der Gebühr von 2,5 Prozent, die bei jeder Transaktion von NFTs anfallen - entweder für den Käufer (bei Festpreisen) oder für den Verkäufer (bei Versteigerungen). Im Januar 2022 schoss OpenSea dann den Vogel ab: In einer weiteren Finanzierungsrunde konnte OpenSea 300 Millionen US-Dollar einsammeln, wobei der Wert des Unternehmens auf 13,3 Milliarden US-Dollar beziffert wurde - OpenSea ist damit zum Beispiel mehr als doppelt so viel wert wie der DAX-Titel HelloFresh.
Startup-Gründer Finzer und Attalah steigen in Club der Milliardäre auf
Finzer und Attalah sind durch den Boom ihrer Plattform zu Milliardären geworden. Die beiden Amerikaner weisen einige Ähnlichkeiten auf: Beide studierten in Kalifornien, sind Informatiker und befinden sich in ihren jungen Dreißigern. Beide waren begeistert von CryptoKitties, den beliebten NFTs von Kätzchen, die Millionen von Fans sammeln und tauschen. Dabei kam in ihnen die Idee, den Verkauf von NFTs auf einer großen Plattform zu zentralisieren - das Startup OpenSea war geboren, welches sie in New York gründeten und in den vergangenen Monaten enorm vergrößerten. Derzeit halten Finzer und Attalah jeweils 18,5 Prozent an OpenSea, was laut Forbes ein Vermögen von jeweils 2,2 Milliarden US-Dollar für die beiden Gründer ergibt.
Konkurrenz von OpenSea wächst
Auch wenn OpenSea momentan mit deutlichem Abstand die größte Plattform für den Verkauf von NFTs ist: Die Konkurrenz wächst. Im äußerst kompetitiven und innovativen NFT-Markt können sich Marktanteile binnen weniger Tagen vollkommen verschieben; ständige Innovationen sind notwendig, um langfristig zu bestehen. So verkündete der Krypto-Gigant Coinbase im Oktober 2021, ebenfalls die Eröffnung einer Plattform zum Austausch von NFTs zu planen. Gerüchten zufolge zieht auch der US-amerikanische Neobroker Robinhood in Erwägung, mittels eines Krypto-Wallets den Kauf von NFTs anzubieten. Zusätzlich buhlen bereits existierende NFT-Marktplätze wie Rarible, Axie Marketplace oder Nifty Gateway um die Gunst der NFT-Käufer. Um die Marktdominanz von OpenSea zu bewahren, können sich Finzer und Attalah somit keineswegs auf ihren Lorbeeren ausruhen, sondern müssen weiterhin das Wachstum von OpenSea ankurbeln.
Kritik an hoher Energie und Kriminalitätsrate
Bei ihrem weiteren Wachstumskurs dürften die CEOs von OpenSea aber immer wieder mit erheblichem Gegenwind rechnen. Der NFT-Enthusiasmus wird nämlich nicht von allen geteilt. Ganz im Gegenteil, die Kritik an NFTs ist unüberhörbar und nimmt parallel zum Wachstum des Trends immer weiter zu. Einerseits wird in Zeiten der menschengemachten Klimaerwärmung der enorme Bedarf an Energie kritisiert, der für die Erstellung von NFTs benötigt wird. Andererseits ist Kriminalität ein zunehmendes Problem beim Austausch von NFTs. So gab OpenSea kürzlich zu, dass sage und schreibe 80 Prozent der mit dem gängigen Free-Minting Tool hergestellten NFTs auf OpenSea in betrügerischer Intention erzeugt worden sind. Außerdem klauten Hacker vor wenigen Wochen NFTs im Wert von 1,7 Millionen US-Dollar auf der OpenSea-Plattform.
Nicht zuletzt wegen der sich häufenden negativen Nachrichten bleibt abzuwarten, ob NFTs den Sprung schaffen von kurzzeitigen, volatilen Hype-Projekten zu weitverbreiteten und allgemein akzeptierten Vermögenswerten, mit denen man langfristig Geld verdienen kann. Sollte Letzteres eintreffen, dann ist OpenSea gewiss ein Unternehmen, das noch deutlich größer werden könnte - und Finzer und Attalah dürften dann in den Listen der vermögendsten Personen weiter nach oben klettern.
Redaktion finanzen.net
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