Krypto-Airdrops: So kommt man kostenlos an Digitalwährungen - und das gibt es zu beachten
Seit kurzem werden in der Kryptoszene immer häufiger Airdrops angekündigt. Im Rahmen der Aktionen werden unbekannte Kryptowährungen verschenkt, um sich im Markt etablieren zu können und bei Nachkäufern auf Interesse zu stoßen. Anleger sollten die Angebote jedoch genau unter die Lupe nehmen.
Werte in diesem Artikel
• Airdrops locken mit kostenlosen Coins
• Qualifikation durch bestimmte Kriterien
• Warnung vor möglichem Betrug
Kostenlose Kryptowährungen durch Airdrops erhalten
Es klingt fast zu schön um wahr zu sein: Krypto-Fans erhalten kostenlose Coins, ohne dafür viel tun zu müssen. Möglich wird dies durch sogenannte Airdrops. Darunter versteht man laut "CoinDesk", dass die Entwickler neuer Blockchain-Projekte Einheiten ihrer Kryptowährungen an Benutzer senden, die häufig auf entsprechenden Plattformen zu finden sind - und das ohne einen Gegenwert von diesen erhalten zu haben. Airdrops sind stattdessen als Marketingmaßnahme zu verstehen, die dem oftmals noch nicht etablierten Coin neue Nutzer und damit auch eine Etablierung im umkämpften Kryptomarkt liefern soll. Anleger, die in den Genuss der Gratis-Coins kommen, haben in der Regel auch ein großes Interesse daran, dass sich die neue Kryptowährung durchsetzt und im Preis steigt - und könnten dann für diese werben. Nach Angaben des Portals sei dies vergleichbar mit Aktionsgutscheinen, die im Postfach landen und zum Kauf bewegen sollen. "Airdrops können als Kundenakquisitionskosten betrachtet werden", bestätigt auch Alex Gedevani vom Analyseunternehmen Delphi Digital gegenüber dem Tech-Blog "CNET".
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So können die Coins eingelöst werden
Oftmals werden die kostenlosen Token an die Wallets von Krypto-Nutzern gesendet, ohne dass diese dafür etwas tun mussten. So berichtet CoinDesk etwa von Aktionen, im Rahmen derer alle Nutzer einer Wallet in den Genuss des Airdrops kamen, die mindestens 0,01 Ether beinhalteten. Manchmal müssen vor der Inanspruchnahme der Münzen aber auch kleinere Aufgaben erledigt werden, so CoinDesk weiter. Dazu kann etwa zählen, dem Account des Entwicklers auf sozialen Netzwerken zu folgen, einen Eintrag dort zu teilen, eine Transaktion auf einer bestimmten Plattform zu tätigen oder dort einen Account zu erstellen.
NFT-Transaktionen qualifizieren für OpenDAO-Token
Gegen Ende des Jahres 2021 machte etwa das Krypto-Projekt OpenDAO mit einem Airdrop von sich reden, wie CNET schreibt. So sollen alle Nutzer, die zuvor über die NFT-Plattform OpenSea Sammelobjekte gekauft oder veräußert haben, zu Weihnachten Tokens der Kryptowährung einlösen, die unter der Ticker SOS läuft. Wie viele Tokens Teilnehmer der Aktion erhielten, hing stark davon ab, wie viel Geld sie bereits auf dem Marktplatz gelassen haben. Im Fall eines Nutzers, mit dem CNET gesprochen hat, betrug der Wert bei Einlösung 2.000 US-Dollar. Andere Krypto-Fans berichten von einem SOS-Paket über 140.000 US-Dollar. Mittlerweile kamen die Coins bei mehr als 300.000 Wallets an. Auch der NFT-Plattform-Betreiber Looks Rare lancierte kürzlich eine ähnliche Airdop-Aktion.
Warnung vor Nachkauf
Der Erhalt kostenloser Coins kann aber auch an andere Bedingungen geknüpft sein. So wurden laut CoinDesk kürzlich auch Einheiten des Tokens GAS verschenkt. Als Anspielung auf die Einheit für den Rechenaufwand auf der Ethereum-Blockchain, die auch als "Gas" bezeichnet wird, erhielten Nutzer, die mindestens 1.559 US-Dollar an solchen Transaktionsgebühren bezahlt haben, den Airdrop. Nach Angaben des Portals sollen mehr als 57.000 Adressen die Coins und damit auch Stimmrechte beim Netzwerk Gas DAO erhalten haben, das sich als "Stimme der aktiven Nutzer" des Ethereum-Netzwerks definiert.
Zwar mögen Aktionen dieser Art zum Kauf weiterer Coins zum Einstiegskurs verleiten, "CNBC" warnt jedoch vor überschnellen Transaktionen. So sind die Kurse von OpenDAO und GAS DAO nach einem steilen Anstieg, der durch die Gratis-Aktionen ausgelöst wurde, wieder abgefallen. Im schlimmsten Fall können die digitalen Währungen wertlos werden. Daher rät der TV-Sender Empfängern von Airdrops, zunächst abzuwarten. "Während einige die Veröffentlichung der Token mit Begeisterung aufnahmen, äußerten andere ihre Besorgnis und sagten, dass es den Projekten hinter den Token an Produktentwicklung und Nutzen fehle und sie Sicherheitsrisiken hätten", erklärt Taylor Locke von CNBC. "Das ist nicht ungewöhnlich."
So qualifiziert man sich für Airdrops
Und auch wenn man bei diesen Aktionen bisher nicht in Frage kam, kann man sich dennoch für zukünftige Airdrops qualifizieren. Zwar unterscheiden sich die Anforderungen, um an kostenlose Coins zu kommen, laut CoinDesk sind diese jedoch in der Regel auf den Projektseiten einfach zu finden. Manche Anbieter teilen die Anforderungen aber erst mit Beginn der Aktion mit und zahlen die Coins dann nur Nutzern aus, die diese bereits zuvor erfüllten. Das Portal rät jedoch dazu, nach speziellen Übersichtsseiten für Airdops zu suchen, in sozialen Netzwerken den Hashtag "#airdrop" zu verfolgen oder in speziellen Krypto-Foren mitzulesen. Auch könne es sich lohnen, bei unterschiedlichen Handelsplattformen für Kryptowährungen angemeldet zu sein, um sich für möglichst viele solcher Angebote zu qualifizieren. So fassen Handelsanbieter wie CoinMarketCap auf ihrem Internetauftritt aktuelle und kommende Airdrop-Aktionen übersichtlich zusammen. Auch auf den Plattformen Coinbase und Binance finden immer wieder Gratis-Events statt.
Essenziell sei es aber in allen Fällen, eine Wallet mit Guthaben zu besitzen.
Mögliche Betrugsrisiken bei Gratis-Aktionen
Dennoch sollten sich Krypto-Fans nicht bedenkenlos von den kostenlosen Angeboten locken lassen. Zwar gebe es zahlreiche seriöse Anbieter, die von den Nutzern keine Transaktion verlangen, um Coins einzulösen, so CoinDesk, trotzdem gibt es auch in diesem Bereich schwarze Schafe. Konkret werden hier Pump-and-Dump-Schemata genannt, bei denen die Entwickler den Coin an Kryptobörsen platzieren und nach einer starken Kursentwicklung dann einen Großteil der eigenen Bestände verkauft, um den Preis fallen zu lassen. Mit kostenlosen Angeboten können die Macher hinter den Kryptowährungen aber auch an die Wallet-Daten der Nutzer kommen wollen. Nachdem der Nutzer die Währung auf seine Wallet übertragen hat, kann der Angreifer den Besitzer der virtuellen Geldbörse de-anonymisieren, warnt das Portal. "Wenn Token durch einen Airdrop, den Sie nicht initiiert haben, in Ihrer Brieftasche landen, warten Sie am besten ab, bevor Sie etwas unternehmen. Manche Airdrops fordern Sie auf, eine Website zu besuchen, um die Token zu verkaufen oder zu tauschen, aber es besteht die Möglichkeit, dass es sich dabei um einen Phishing-Versuch handelt, um auf Ihre Brieftasche und Ihr Geld zuzugreifen", heißt es auch von Seiten CNBCs. "Hinterfragen Sie immer jede Form von kostenlosem Geld, das Sie in Form von Kryptowährungen erhalten", erklärt Gedevani gegenüber CNET. "Airdrops, die von öffentlich zugänglichen Teams kommen, können leicht als legitim identifiziert werden, aber es gab in der Vergangenheit eine Handvoll Fälle mit böswilligen Absichten, meist von unbekannten Quellen, die zum Verlust von Benutzergeldern geführt haben."
Darüber hinaus ist aber auch bei seriösen Angeboten Vorsicht gefragt: Zwar werden die Münzen ohne Gegenzahlung gesendet, je nach Wohnort und gesetzlicher Regelung dort können laut CoinDesk jedoch trotzdem Steuern auf die Gratis-Coins anfallen - auch wenn man den Airdrop gar nicht erst wollte.
Redaktion finanzen.net
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