Gold bevorzugt

Bitcoin-Kritiker Peter Schiff: Wer auf Bitcoin setzt, setzt aufs falsche Pferd

25.09.24 22:19 Uhr

Gold schlägt Bitcoin: Das düstere Fazit von Peter Schiff zu Bitcoin-ETFs | finanzen.net

Der bekannte Bitcoin-Kritiker Peter Schiff hat Anleger davor gewarnt, in Bitcoin-ETFs zu investieren. Seiner Meinung nach seien ETFs auf ein anderes Anlagegut ein deutlich besseres Investment als die Kryptowährung.

Werte in diesem Artikel
ETFs

245,50 USD -2,34 USD -0,01%

Rohstoffe

2.645,90 USD -0,17 USD -0,01%

Devisen

99.820,6865 EUR -1.230,9626 EUR -1,22%

104.836,7034 USD -1.213,8506 USD -1,14%

0,0000 BTC 0,0000 BTC 1,19%

0,0000 BTC 0,0000 BTC 1,15%

• Peter Schiff: Die meisten Käufer von Bitcoin-ETFs haben bislang Verluste gemacht
• Performance von Gold-ETFs besser als die von Bitcoin-ETFs
Geldpolitik zu locker: Gold wird Bullenmarkt laut Schiff auch im kommenden Jahr fortsetzen

Die Kryptowährung Bitcoin wird häufig als "digitales Gold" bezeichnet und einige Krypto-Enthusiasten glauben sogar daran, dass die Digitalwährung das gelbe Edelmetall eines Tages in Sachen Marktkapitalisierung überholen werde. Über solche Aussagen kann Marktexperte Peter Schiff jedoch nur lachen. Der US-Ökonom, der als Krypto-Skeptiker bekannt ist, bezeichnete solche Aussagen kürzlich in einem YouTube-Video als momentan "noch weiter hergeholt als vor sechs Monaten" und verwies dabei auf die aktuelle Stärke von Gold.

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Schiff: Bitcoin ist "Narrengold" und verliert an Schwung

Anfang September sagte Schiff in einem Video auf seinem YouTube-Kanal, dass sich die Dynamik verändert habe und es nun nicht mehr so sei, dass Bitcoin gegenüber Gold gewinne. "Während Gold weiterhin neue Rekordhöhen erreicht, steht das Narrengold, auch bekannt als Bitcoin, weiterhin unter Druck", so Schiff mit Verweis auf die 6-Monats-Performance von Bitcoin, die zum Zeitpunkt des Videos negativ war. Zwar gab er gleichzeitig auch zu, dass der Bitcoin mit Blick auf die Performance seit Jahresbeginn deutlich im Plus liege, diese Gewinne seien jedoch vor allem im Januar und Februar aufgrund des Hypes um den Start der Bitcoin-ETFs entstanden. "Wenn Sie also nicht Anfang Januar [Bitcoin] gekauft haben, haben Sie keinen Gewinn gemacht. Tatsächlich verliert die überwiegende Mehrheit der Leute Geld, die dieses Jahr Bitcoin, entweder direkt oder über einen ETF, gekauft haben", so Schiff im YouTube-Video. Andererseits verliere kaum jemand Geld, der dieses Jahr Gold gekauft habe, ergänzte der Marktexperte.

Bitcoin-ETFs bleiben bei Performance hinter Gold-ETFs zurück

Auf der Kurznachrichtenplattform X legte Schiff dann wenig später noch einmal nach. Dort machte der Marktexperte deutlich, dass Anleger, die auf Bitcoin-ETFs gesetzt haben, seiner Meinung nach einen schwerwiegenden Fehler begangen haben. "Seit ihrer Einführung im Januar dieses Jahres sind die neuen Bitcoin-ETFs trotz massiver Zuflüsse um weniger als 17 Prozent gestiegen. Im Gegensatz dazu ist [...] der größte Gold-ETF trotz massiver Abflüsse um mehr als 24 Prozent gestiegen. Es ist klar, dass ETF-Anleger trotz des ganzen Hypes auf das falsche Pferd gesetzt haben", schrieb der Krypto-Skeptiker.

Das Ziel von ETFs ist es, die Performance eines Basiswertes - in diesem Fall Bitcoin und Gold - möglichst genau nachzubilden. Zu- und Abflüsse in die Indexfonds haben dabei keinen direkten Einfluss auf deren Entwicklung, geben jedoch einen Hinweis auf die Beliebtheit des ETFs. So verzeichneten die Bitcoin-ETFs nach ihrer lang erwarteten Markteinführung vor allem zu Beginn des Jahres eine extrem starke Nachfrage. Da die ETFs physisch mit der Cyberdevise hinterlegt sind, trieb dies auch den Bitcoin nach oben: Die Kryptowährung erreichte Mitte März ein neues Allzeithoch, ist von diesem aktuell jedoch wieder deutlich entfernt. Der Goldpreis steigt hingegen seit Jahresbeginn kontinuierlich an und erreichte zuletzt am 24. September ein neues Allzeithoch. Für Schiff ist daher klar: Ein Investment in einen Gold-ETF lohnt sich viel mehr als eines in einen Bitcoin-ETF.

Peter Schiff warnt: Anleger sollten Gold-Rally nicht ignorieren

Dass Investoren trotz der Performance-Unterschiede lieber auf Bitcoin als auf Gold setzen und die Rekordrally beim Goldpreis womöglich gar nicht bemerken oder bewusst ignorieren, bereitet dem Experten allerdings auch noch aus anderen Gründen Kopfzerbrechen. "Gold hat gerade einen neuen Rekordwert erreicht, aber nur wenige Anleger bemerken es oder interessieren sich dafür. Da sich so viel Aufmerksamkeit auf Bitcoin konzentriert, verpassen Anleger nicht nur die Gewinne von Gold, sondern auch die Bedeutung des Anstiegs", so Schiff in dieser Woche in einem X-Beitrag. Dabei sei die Rekordfahrt von Gold seiner Meinung nach ein Zeichen dafür, dass die Geldpolitik zu locker und die Inflation alles andere als besiegt sei.

Erst in der vergangenen Woche hat die US-Notenbank Federal Reserve ihre Geldpolitik gelockert und zum ersten Mal seit 2020 wieder eine Zinssenkung vorgenommen. Damit reagierte die Fed auf den seit Monaten nachlassenden Inflationsdruck in den USA und folgte anderen Notenbanken weltweit, die die Leitzinsen bereits zuvor gesenkt hatten.

Für Peter Schiff ist die Geldpolitik jedoch offenbar zu locker und der Kampf gegen die Inflation keineswegs gewonnen. "Der Goldpreis steigt nicht nur aufgrund der Inflation, die die Fed in der Vergangenheit verursacht hat, sondern auch in Erwartung einer noch viel höheren Inflation, die die Fed in naher Zukunft verursachen wird", schrieb er auf X weiter. Gold sei somit auf dem Weg, das beste Jahr seit 1979 zu verbuchen - und nächstes Jahr werde es noch weiter aufwärts gehen. "Nächstes Jahr wird die Fed die Zinsen senken und die Inflation außer Kontrolle geraten lassen. 2024 ist also erst der Anfang des Bullenmarkts für Gold", ist sich Peter Schiff sicher.

Redaktion finanzen.net

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