Gesetzesentwurf

Deutschland kann bei der Krypto-Regulierung europaweit führen

28.07.22 23:07 Uhr

Deutschland kann bei der Krypto-Regulierung europaweit führen | finanzen.net

Bereits zum zweiten Mal infolge belegt Deutschland Platz eins im Ranking der krypto-freundlichsten Länder der Welt, das Coincub quartalsweise erstellt.

Werte in diesem Artikel
Devisen

75.859,0306 CHF -522,5486 CHF -0,68%

79.505,8095 EUR -574,6712 EUR -0,72%

66.700,7022 GBP -501,0415 GBP -0,75%

12.749.731,7147 JPY -96.644,3755 JPY -0,75%

86.120,6506 USD -646,9200 USD -0,75%

1.934,8664 CHF 50,2139 CHF 2,66%

2.027,8815 EUR 51,9615 EUR 2,63%

1.701,2734 GBP 43,1257 GBP 2,60%

325.195,6676 JPY 8.221,9127 JPY 2,59%

2.196,6001 USD 55,6818 USD 2,60%

0,1752 CHF -0,0059 CHF -3,24%

0,1540 GBP -0,0053 GBP -3,30%

29,4440 JPY -1,0069 JPY -3,31%

0,1989 USD -0,0068 USD -3,30%

0,0001 CHF -0,0000 CHF -2,18%

0,0001 EUR -0,0000 EUR -2,21%

0,0000 GBP -0,0000 GBP -2,23%

0,0093 JPY -0,0002 JPY -2,25%

0,0001 USD -0,0000 USD -2,23%

0,0094 GBP -0,0002 GBP -1,81%

0,0000 BTC 0,0000 BTC 0,71%

0,0005 ETH -0,0000 ETH -2,59%

0,0000 BTC 0,0000 BTC 0,70%

0,0005 ETH -0,0000 ETH -2,56%

• Deutschland als Krypto-freundlichstes Land
• Entwurf des Bundesfinanzministeriums zur Steuerregelung von Krypto-Assets
• EU: Regulierung statt "Wilder Westen"

Im zweiten Quartal dieses Jahres teilt sich Deutschland die Bestplatzierung mit den USA, die zwar über eine deutlich größere Krypto-Industrie verfügen, aber bislang nur Regulierungsbemühungen auf bundesstaatlicher Ebene verzeichnet haben und auf den Biden-Gesetzentwurf zu Krypto-Regulierung warten.

Wer­bung
Über 500+ Kryptos und 3.000 digitale Assets

Bitpanda ist der BaFin-lizenzierte Krypto-Broker aus Österreich und offizieller Krypto-Partner des FC Bayern München. Erstellen Sie Ihr Konto mit nur wenigen Klicks und profitieren Sie von 0% Ein- und Auszahlungsgebühren.

Entwurf zur Steuerregulierung

Krypto-Anlagen unterliegen nicht der gleichen steuerlichen Meldepflicht wie traditionelle Investitionen, da Kryptowährungen ohne für die Meldung an die Finanzbehörden verantwortliche Finanzinstitute gehandelt werden können.

In Deutschland wurde kürzlich ein vom Bundesfinanzministerium herausgegebener Entwurf zur Steuerregelung von Krypto-Assets in Zusammenarbeit mit den in den Bundesländern zuständigen Behörden vorgelegt und soll Klarheit über die einkommensteuerliche Behandlung von Krypto-Assets schaffen. Nicht nur Investitionen in Kryptowährungen, sondern auch Mining, Staking, Lending, Airdrops und gewerbliches Krypto-Vermögen finden Berücksichtigung in der Steuerregelung. Nachdem sie ein Jahr gehalten werden, bleiben Krypto-Assets, vor allem Bitcoin und Altcoins wie Ethereum, steuerfrei, auch Lending und Staking führen nicht zu einer Fristverlängerung.

Die EU und der "Wilde Westen"

Auf europäischer Ebene soll die EU-Richtlinie MICA (Markets in Crypto-Assets) einen einheitlichen rechtlichen Rahmen für den Handel mit Krypto-Assets bilden. Verantwortliche EU-Abgeordnete erklärten gegenüber Reuters, die Regulierungs-Richtlinie, die Anfang 2023 in Kraft treten soll, sei die erste ihrer Art und würde den "Wilden Westen der Kryptowährungen" beenden.

Oberstes Gebot des Papiers sei der Schutz der Anleger: Anbieter werden in der Richtlinie verpflichtet, die Sicherung ihrer Kryptowährungen durch Einlagen nachzuweisen. Nach der Erfahrung mit dem Sturz des Terra/LUNA-Coin, der die Krypto-Branche mit in die Tiefe riss, legt die EU-Richtlinie besonderes Augenmerk auf die Absicherung von Stablecoins.

Des Weiteren müssen alle Transaktionen über 1.000 Euro künftig von den Krypto-Börsen gemeldet werden, auch wenn diese über sogenannte "Unhosted Wallets" vorgenommen werden, was bereits die Kritik der Krypto-Community auf den Plan rief. Die Kritik daran, dass größere Transaktionen nicht mehr anonym durchgeführt werden können, wurde zur Kenntnis genommen, die Maßnahmen gegen Geldwäsche könnte jedoch trotzdem verpflichtend werden.

Auch Daten zu Energieverbrauch und Umwelteinfluss sollen die Anbieter in Umweltbilanzen offenlegen. Bitcoin und Assets aus dem dezentralen Finanzsystem scheinen hier ausgenommen, da sich kein einzelnes Unternehmen dafür verantwortlich zeigt. Forderungen danach, diese Offenlegungspflicht zum Umwelteinfluss auch auf andere Branchen auszuweiten, wurden bereits im Netz gestellt.

In den Medien wurde die neue EU-Richtlinie als umsichtig und vernünftig gelobt, Kritik gibt es neben der an den Offenlegungspflichten anonymer Transaktionen aber an der strengen Regulierung von Stablecoins.

Internationale Zusammenarbeit in Sachen Krypto-Regulierung

Das britische Finanz- und Wirtschaftsministerium sieht Potenzial in Stablecoins, will diese aber ebenfalls strenger regulieren und die Bank of England mit mehr Befugnissen ausstatten, heißt es in einem Konsultationspapier.

Ähnliche Forderungen an die Regulierung der Krypto-Branche stellte jüngst auch Fed-Vize Lael Brainard auf einer Konferenz der Bank of England in London. Da das Krypto-Ökosystem dem traditionellen Finanzsystem - gewollt oder ungewollt - gleiche, bedürfe es dringend einheitlicher Regelungen zum Schutz der Anleger.

Deutschlands Krypto-Zukunft

"Wir wollen Deutschland zum führenden Standort für Start-ups und Wachstumsunternehmen machen", sagte Bundesfinanzminister Christian Lindner gegenüber der FAZ und bezieht in seine Agenda zur Digitalisierung des Kapitalmarkts die Krypto-Branche mit ein.

Deutschland sei in Sachen Krypto gut aufgestellt, habe die fortschrittlichste Gesetzgebung und die günstigste Steuerregelung für Investoren, attestieren auch Experten in einem Artikel auf BTC-ECHO. Die Position von Deutschland als krypto-freundlichstes Land wäre auch daran erkennbar, dass es das einzige Land mit einer offiziellen Blockchain-Strategie sei.

Redaktion finanzen.net

Bildquellen: Wit Olszewski / Shutterstock.com, Phongphan / Shutterstock.com