Deutschland kann bei der Krypto-Regulierung europaweit führen
Bereits zum zweiten Mal infolge belegt Deutschland Platz eins im Ranking der krypto-freundlichsten Länder der Welt, das Coincub quartalsweise erstellt.
Werte in diesem Artikel
• Deutschland als Krypto-freundlichstes Land
• Entwurf des Bundesfinanzministeriums zur Steuerregelung von Krypto-Assets
• EU: Regulierung statt "Wilder Westen"
Im zweiten Quartal dieses Jahres teilt sich Deutschland die Bestplatzierung mit den USA, die zwar über eine deutlich größere Krypto-Industrie verfügen, aber bislang nur Regulierungsbemühungen auf bundesstaatlicher Ebene verzeichnet haben und auf den Biden-Gesetzentwurf zu Krypto-Regulierung warten.
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Entwurf zur Steuerregulierung
Krypto-Anlagen unterliegen nicht der gleichen steuerlichen Meldepflicht wie traditionelle Investitionen, da Kryptowährungen ohne für die Meldung an die Finanzbehörden verantwortliche Finanzinstitute gehandelt werden können.
In Deutschland wurde kürzlich ein vom Bundesfinanzministerium herausgegebener Entwurf zur Steuerregelung von Krypto-Assets in Zusammenarbeit mit den in den Bundesländern zuständigen Behörden vorgelegt und soll Klarheit über die einkommensteuerliche Behandlung von Krypto-Assets schaffen. Nicht nur Investitionen in Kryptowährungen, sondern auch Mining, Staking, Lending, Airdrops und gewerbliches Krypto-Vermögen finden Berücksichtigung in der Steuerregelung. Nachdem sie ein Jahr gehalten werden, bleiben Krypto-Assets, vor allem Bitcoin und Altcoins wie Ethereum, steuerfrei, auch Lending und Staking führen nicht zu einer Fristverlängerung.
Die EU und der "Wilde Westen"
Auf europäischer Ebene soll die EU-Richtlinie MICA (Markets in Crypto-Assets) einen einheitlichen rechtlichen Rahmen für den Handel mit Krypto-Assets bilden. Verantwortliche EU-Abgeordnete erklärten gegenüber Reuters, die Regulierungs-Richtlinie, die Anfang 2023 in Kraft treten soll, sei die erste ihrer Art und würde den "Wilden Westen der Kryptowährungen" beenden.
Oberstes Gebot des Papiers sei der Schutz der Anleger: Anbieter werden in der Richtlinie verpflichtet, die Sicherung ihrer Kryptowährungen durch Einlagen nachzuweisen. Nach der Erfahrung mit dem Sturz des Terra/LUNA-Coin, der die Krypto-Branche mit in die Tiefe riss, legt die EU-Richtlinie besonderes Augenmerk auf die Absicherung von Stablecoins.
Des Weiteren müssen alle Transaktionen über 1.000 Euro künftig von den Krypto-Börsen gemeldet werden, auch wenn diese über sogenannte "Unhosted Wallets" vorgenommen werden, was bereits die Kritik der Krypto-Community auf den Plan rief. Die Kritik daran, dass größere Transaktionen nicht mehr anonym durchgeführt werden können, wurde zur Kenntnis genommen, die Maßnahmen gegen Geldwäsche könnte jedoch trotzdem verpflichtend werden.
Auch Daten zu Energieverbrauch und Umwelteinfluss sollen die Anbieter in Umweltbilanzen offenlegen. Bitcoin und Assets aus dem dezentralen Finanzsystem scheinen hier ausgenommen, da sich kein einzelnes Unternehmen dafür verantwortlich zeigt. Forderungen danach, diese Offenlegungspflicht zum Umwelteinfluss auch auf andere Branchen auszuweiten, wurden bereits im Netz gestellt.
In den Medien wurde die neue EU-Richtlinie als umsichtig und vernünftig gelobt, Kritik gibt es neben der an den Offenlegungspflichten anonymer Transaktionen aber an der strengen Regulierung von Stablecoins.
Internationale Zusammenarbeit in Sachen Krypto-Regulierung
Das britische Finanz- und Wirtschaftsministerium sieht Potenzial in Stablecoins, will diese aber ebenfalls strenger regulieren und die Bank of England mit mehr Befugnissen ausstatten, heißt es in einem Konsultationspapier.
Ähnliche Forderungen an die Regulierung der Krypto-Branche stellte jüngst auch Fed-Vize Lael Brainard auf einer Konferenz der Bank of England in London. Da das Krypto-Ökosystem dem traditionellen Finanzsystem - gewollt oder ungewollt - gleiche, bedürfe es dringend einheitlicher Regelungen zum Schutz der Anleger.
Deutschlands Krypto-Zukunft
"Wir wollen Deutschland zum führenden Standort für Start-ups und Wachstumsunternehmen machen", sagte Bundesfinanzminister Christian Lindner gegenüber der FAZ und bezieht in seine Agenda zur Digitalisierung des Kapitalmarkts die Krypto-Branche mit ein.
Deutschland sei in Sachen Krypto gut aufgestellt, habe die fortschrittlichste Gesetzgebung und die günstigste Steuerregelung für Investoren, attestieren auch Experten in einem Artikel auf BTC-ECHO. Die Position von Deutschland als krypto-freundlichstes Land wäre auch daran erkennbar, dass es das einzige Land mit einer offiziellen Blockchain-Strategie sei.
Redaktion finanzen.net
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