Bitcoin eine kleine Nummer. Noch! (Teil 2)
Im Vergleich mit anderen Anlagen ist der Bitcoin immer noch eine kleine Nummer. Langfristig wird sich das ändern. Für dieses Jahr ist noch viel zu erwarten. Für das gesamte Jahrzehnt noch deutlich mehr.
Werte in diesem Artikel
Entwicklung in 2021
Der aktuell laufende Bullrun wird sich in diesem Jahr weiter fortsetzen. Wann genau der Höhepunkt erreicht werden wird, ist natürlich ein bisschen Kaffeesatzleserei. In dem Chart oben mit logarithmischer Skala ist eine Trendlinie eingezeichnet, nach der der Bitcoinpreis im August 2021 ein Niveau um 115.000 Dollar erreichen würde. Vor einem halben Jahr hätte man das noch als Fantasterei abgetan, nach der jüngsten Kursvervierfachung in drei Monaten auf über 40.000 Dollar aber nicht mehr. Der Bitcoinpreis wird immer stärker durch ein Ungleichgewicht aus knappem Angebot und enorm steigender Nachfrage getrieben. Für dieses Ungleichgewicht gibt es nur das Ventil stark steigender Preise. Denn naturgemäß wird es bei höheren Preisen tendenziell auch eine verstärkte Verkaufsneigung geben. Die irren Bitcoin-Rallys mit einer Performance von +9.212% nach dem ersten und +2.910% nach dem zweiten Halving dauerten durchschnittlich 446 Tage. Wiederholt sich die Geschichte, wird der Bitcoin in den nächsten Monaten bis zum August 2021 auf 115.000 Dollar steigen. Allerdings sollte man mit solchen Festlegungen vorsichtig sein. Der Preis muss nicht unbedingt bis auf dieses Niveau steigen, andererseits kann er dieses auch deutlich übersteigen. Auch das Datum kann man nicht so einfach eingrenzen. Unsere Prognose ist, dass der Bitcoinpreis seinen Höchststand bis Ende des Jahres 2021 erreichen wird. Als Höchstpreis haben wir schon lange eine Range zwischen 50.000 und 100.000 Dollar propagiert. Aus heutiger Sicht wird das eher die Obergrenze sein oder sogar noch etwas mehr.
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Plus500: Beachten Sie bitte die Hinweise5 zu dieser Werbung.Bitcoin-Rallys nach den drei bisherigen Halvings (Quelle: Pantera)
Die Effekte der Angebotsreduzierung werden mit jedem Halving kleiner. Ein Blick auf die Tabelle unten zeigt, dass es nach dem 1. Halving eine Angebotsreduzierung bezogen auf die zu diesem Zeitpunkt umlaufenden Bitcoins von 15,3% gab. Beim 2. Halving betrug die Reduzierung 5,1%, beim dritten 2,2%. Die Relation der Reduzierung zwischen 1. und 2. Halving betrug 3,0 und sank beim 2. zum 3. Halving auf 2,3.
Verhältnis der Angebotsreduzierungen nach den Halvings (Quelle: Pantera)Erstaunlicherweise ist das Verhältnis der prozentualen Kursgewinne in der Rally zwischen zwei Halvings in der Größenordnung der Relation der prozentualen Angebotsreduzierungen (vgl. Tabelle unten). Führt man die Analogie nun nach dem 3. Halving vom Mai 2020 fort, kommt man auf einen Zielkurs von 115.212 Dollar. Ein derart abgeleiteter Zielkurs ist natürlich in seiner vermeintlichen Exaktheit etwas lächerlich. Er gibt aber einen Hinweis auf eine plausible Größenordnung.
Verhältnis der Rallys nach den Halvings (Quelle: Pantera)Langfristige Entwicklung
Auf die wirklich lange Sicht sind aber andere Überlegungen wichtiger. Denn das nächste Halving im Jahr 2024 wird seine Schatten vorauswerfen. Mit Blick auf die Verläufe im vergangenen Jahrzehnt ist wahrscheinlich, dass es ab 2022 wieder zu einer großen Korrektur des Bitcoinpreises kommen wird. Es ist aber nicht unwahrscheinlich, dass diese Korrektur prozentual nicht mehr so heftig ausfallen wird wie zwischen den beiden vorherigen Halvings. Denn der Bitcoin ist aus seinem Schattendasein getreten und spricht verstärkt die traditionellen Anleger an, sowohl auf privater wie auf institutioneller Seite. Aber unabhängig von der Korrektur wird der Bitcoin nach dem vierten Halving 2024 mit größter Wahrscheinlichkeit eine weitere Mega-Hausse starten, die den Kurs auf heute noch schwer vorstellbare Höhen führt. Der Zündstoff für diese Hausse liegt bereits parat. Denn Experten erwarten zur Mitte des Jahrzehnts eine deutliche Zunahme der Inflation. Anleger sollten ihre Strategie an diese langfristigen Erwartungen anpassen. Dazu gehören zwischenzeitliche Verkäufe von steuerfreien Positionen und in der Korrektur dann der erneute Aufbau von Positionen, die ebenfalls eine spätere steuerfreie Realisierung der Gewinne zum Ziel haben. Die Steuer-Optimierung ist bei Krypto-Investments für deutsche Anleger ein ganz wichtiger Faktor zur Optimierung des Anlageerfolges.
Fazit
Der Bitcoin war das Top-Investment des vergangenen Jahres und Jahrzehnts. Er bleibt das Top-Investment in diesem Jahr und Jahrzehnt. Er ist eine Once-in-a-Lifetime-Chance. Anleger sollten diese Chance steueroptimiert spielen, bevor die Finanzbehörden auch diese Einnahmequelle anzapfen.
Gerd Weger schreibt seit 35 Jahren für verschiedene Publikationen Artikel zu Aktien und Derivaten. Dabei ging es meist um spekulative Anlagen in Wachstumsaktien und Optionsscheinen. Seit zwei Jahren liegt der Fokus auf dem Markt für Kryptowährungen. Seit April 2018 führt er ein Krypto-Musterdepot bei coin-stars.de und schreibt dazu regelmäßig einen Artikel in „€uro am Sonntag“. Das Musterdepot hat sowohl den Bitcoin wie auch alle Kryptoindizes weit outperformt. Am 1. Juni 2019 ist ein Realdepot auf verschiedene Kryptowährungen gestartet. Dieses wird auf der BISON App geführt. Das Musterdepot wird publizistisch begleitet im Magazin „Börse Online“ und auf boerse-online.de.
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