Krypto-Kolumne Gerd Weger

Bitcoin eine kleine Nummer. Noch! (Teil 2)

19.01.21 12:35 Uhr

Bitcoin eine kleine Nummer. Noch! (Teil 2) | finanzen.net

Im Vergleich mit anderen Anlagen ist der Bitcoin immer noch eine kleine Nummer. Langfristig wird sich das ändern. Für dieses Jahr ist noch viel zu erwarten. Für das gesamte Jahrzehnt noch deutlich mehr.

Werte in diesem Artikel
Devisen

96.635,4969 CHF 3.912,0760 CHF 4,22%

102.316,2076 EUR 3.670,2051 EUR 3,72%

86.527,5771 GBP 3.237,9966 GBP 3,89%

16.562.373,3359 JPY 715.536,7808 JPY 4,52%

106.400,2758 USD 5.033,0706 USD 4,97%

404,3660 CHF 12,8855 CHF 3,29%

428,1366 EUR 11,6509 EUR 2,80%

362,0700 GBP 10,4194 GBP 2,96%

69.304,3537 JPY 2.398,6368 JPY 3,59%

445,2262 USD 17,2515 USD 4,03%

48,5096 CHF 1,7881 CHF 3,83%

51,3612 EUR 1,6554 EUR 3,33%

43,4356 GBP 1,4676 GBP 3,50%

8.314,0689 JPY 329,1532 JPY 4,12%

53,4114 USD 2,3344 USD 4,57%

10,5921 USD -0,1263 USD -1,18%

16,0996 CHF -0,0133 CHF -0,08%

14,1249 EUR -0,0015 EUR -0,01%

12,3499 GBP -0,0530 GBP -0,43%

1.833,7203 JPY -3,6182 JPY -0,20%

16,2341 USD 0,0000 USD 0,00%

0,0025 BCH -0,0001 BCH -3,19%

0,0206 BSV -0,0008 BSV -3,69%

0,0000 BTC -0,0000 BTC -4,01%

Entwicklung in 2021

Der aktuell laufende Bullrun wird sich in diesem Jahr weiter fortsetzen. Wann genau der Höhepunkt erreicht werden wird, ist natürlich ein bisschen Kaffeesatzleserei. In dem Chart oben mit logarithmischer Skala ist eine Trendlinie eingezeichnet, nach der der Bitcoinpreis im August 2021 ein Niveau um 115.000 Dollar erreichen würde. Vor einem halben Jahr hätte man das noch als Fantasterei abgetan, nach der jüngsten Kursvervierfachung in drei Monaten auf über 40.000 Dollar aber nicht mehr. Der Bitcoinpreis wird immer stärker durch ein Ungleichgewicht aus knappem Angebot und enorm steigender Nachfrage getrieben. Für dieses Ungleichgewicht gibt es nur das Ventil stark steigender Preise. Denn naturgemäß wird es bei höheren Preisen tendenziell auch eine verstärkte Verkaufsneigung geben. Die irren Bitcoin-Rallys mit einer Performance von +9.212% nach dem ersten und +2.910% nach dem zweiten Halving dauerten durchschnittlich 446 Tage. Wiederholt sich die Geschichte, wird der Bitcoin in den nächsten Monaten bis zum August 2021 auf 115.000 Dollar steigen. Allerdings sollte man mit solchen Festlegungen vorsichtig sein. Der Preis muss nicht unbedingt bis auf dieses Niveau steigen, andererseits kann er dieses auch deutlich übersteigen. Auch das Datum kann man nicht so einfach eingrenzen. Unsere Prognose ist, dass der Bitcoinpreis seinen Höchststand bis Ende des Jahres 2021 erreichen wird. Als Höchstpreis haben wir schon lange eine Range zwischen 50.000 und 100.000 Dollar propagiert. Aus heutiger Sicht wird das eher die Obergrenze sein oder sogar noch etwas mehr.

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Bitcoin-Rallys nach den drei bisherigen Halvings (Quelle: Pantera)

Die Effekte der Angebotsreduzierung werden mit jedem Halving kleiner. Ein Blick auf die Tabelle unten zeigt, dass es nach dem 1. Halving eine Angebotsreduzierung bezogen auf die zu diesem Zeitpunkt umlaufenden Bitcoins von 15,3% gab. Beim 2. Halving betrug die Reduzierung 5,1%, beim dritten 2,2%. Die Relation der Reduzierung zwischen 1. und 2. Halving betrug 3,0 und sank beim 2. zum 3. Halving auf 2,3.

Verhältnis der Angebotsreduzierungen nach den Halvings (Quelle: Pantera)

Erstaunlicherweise ist das Verhältnis der prozentualen Kursgewinne in der Rally zwischen zwei Halvings in der Größenordnung der Relation der prozentualen Angebotsreduzierungen (vgl. Tabelle unten). Führt man die Analogie nun nach dem 3. Halving vom Mai 2020 fort, kommt man auf einen Zielkurs von 115.212 Dollar. Ein derart abgeleiteter Zielkurs ist natürlich in seiner vermeintlichen Exaktheit etwas lächerlich. Er gibt aber einen Hinweis auf eine plausible Größenordnung.

Verhältnis der Rallys nach den Halvings (Quelle: Pantera)

Langfristige Entwicklung

Auf die wirklich lange Sicht sind aber andere Überlegungen wichtiger. Denn das nächste Halving im Jahr 2024 wird seine Schatten vorauswerfen. Mit Blick auf die Verläufe im vergangenen Jahrzehnt ist wahrscheinlich, dass es ab 2022 wieder zu einer großen Korrektur des Bitcoinpreises kommen wird. Es ist aber nicht unwahrscheinlich, dass diese Korrektur prozentual nicht mehr so heftig ausfallen wird wie zwischen den beiden vorherigen Halvings. Denn der Bitcoin ist aus seinem Schattendasein getreten und spricht verstärkt die traditionellen Anleger an, sowohl auf privater wie auf institutioneller Seite. Aber unabhängig von der Korrektur wird der Bitcoin nach dem vierten Halving 2024 mit größter Wahrscheinlichkeit eine weitere Mega-Hausse starten, die den Kurs auf heute noch schwer vorstellbare Höhen führt. Der Zündstoff für diese Hausse liegt bereits parat. Denn Experten erwarten zur Mitte des Jahrzehnts eine deutliche Zunahme der Inflation. Anleger sollten ihre Strategie an diese langfristigen Erwartungen anpassen. Dazu gehören zwischenzeitliche Verkäufe von steuerfreien Positionen und in der Korrektur dann der erneute Aufbau von Positionen, die ebenfalls eine spätere steuerfreie Realisierung der Gewinne zum Ziel haben. Die Steuer-Optimierung ist bei Krypto-Investments für deutsche Anleger ein ganz wichtiger Faktor zur Optimierung des Anlageerfolges.

Fazit

Der Bitcoin war das Top-Investment des vergangenen Jahres und Jahrzehnts. Er bleibt das Top-Investment in diesem Jahr und Jahrzehnt. Er ist eine Once-in-a-Lifetime-Chance. Anleger sollten diese Chance steueroptimiert spielen, bevor die Finanzbehörden auch diese Einnahmequelle anzapfen.

Gerd Weger schreibt seit 35 Jahren für verschiedene Publikationen Artikel zu Aktien und Derivaten. Dabei ging es meist um spekulative Anlagen in Wachstumsaktien und Optionsscheinen. Seit zwei Jahren liegt der Fokus auf dem Markt für Kryptowährungen. Seit April 2018 führt er ein Krypto-Musterdepot bei coin-stars.de und schreibt dazu regelmäßig einen Artikel in „€uro am Sonntag“. Das Musterdepot hat sowohl den Bitcoin wie auch alle Kryptoindizes weit outperformt. Am 1. Juni 2019 ist ein Realdepot auf verschiedene Kryptowährungen gestartet. Dieses wird auf der BISON App geführt. Das Musterdepot wird publizistisch begleitet im Magazin „Börse Online“ und auf boerse-online.de.

Der obige Text spiegelt die Meinung des jeweiligen Kolumnisten wider. Die finanzen.net GmbH übernimmt für dessen Richtigkeit keine Verantwortung und schließt jegliche Regressansprüche aus.

Bildquellen: Pantera, Pantera, Pantera