Experte: Noch droht kein "Dot.com-Blasen-Szenario" bei Kryptowährungen
Beim Thema Cybergeld scheiden sich die Geister. Auf dem Weltwirtschaftsforum in Davos ist nun der Wagnis-Kapitalgeber Richard Muirhead Warnungen entgegengetreten, die Entwicklung bei Bitcoin und Co. ähnele derer der Dot.com-Blase zum Ende des letzten Jahrtausends.
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Während einerseits die Fangemeinde für Digitalgeld wächst, nimmt andererseits auch die Zahl derer zu, die vor einem Kollaps der Branche warnen. So hat beispielsweise Howard Marks, Co-Chairman von Oaktree Capital, die Begeisterung für Kryptowährungen mit der Tulpen-Manie von 1637, der Südseeblase von 1720 oder der Internetblase von 1999 verglichen. "Meiner Meinung nach sind Digitalwährungen nur eine gegenstandslose Modeerscheinung, oder vielleicht sogar ein Schneeball-System", warnte Marks, der als Value-Investor großes Ansehen genießt, bereits im Juli 2017.
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Marktkapitalisierung nicht vergleichbar
Dem Vergleich mit der Dot.com-Blase hat nun jedoch Richard Muirhead am Rande der 48. Jahrestagung des Weltwirtschaftsforums widersprochen. Der Partner bei Fabric Ventures wies im US-Sender "CNBC" darauf hin, dass die Marktkapitalisierung von Kryptowährungen trotz der Kursexplosion im Jahr 2017 noch weit vom Niveau der Internetblase in den 1990er-Jahren entfernt liegt.
Diese Marktkapitalisierung - der Wert sämtlicher existierender Kryptowährungs-Münzen - beläuft sich laut dem Online-Portal "Coinmarketcap.com" derzeit auf knapp unter 530 Milliarden US-Dollar. Angeführt wird die Liste von Bitcoin und Ethereum, die zusammen auf über 280 Milliarden US-Dollar kommen. Nach Daten dieser Internetseite überstieg das Marktvolumen sämtlicher Cyberwährungen im Dezember 2017 erstmals die Grenze von einer halben Billion US-Dollar.
Dagegen hätten Internet-Unternehmen in Zeiten der berühmten Dot.com-Blase eine Marktkapitalisierung von mehreren Billionen US-Dollar erreicht. In diesem Gebiet bewegen sich Internetwährungen allerdings noch nicht, so Muirhead.
Der Wagnis-Kapitalgeber räumte zwar ein, dass die Kryptowährungskurse womöglich übertrieben spekulativ seien. Jedoch wies Richard Muirhead auch darauf hin, dass derzeit an vielen interessanten Anwendungen gearbeitet werde. Deshalb empfahl er, geduldig zu sein.
Redaktion finanzen.net
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