Türkei überraschend Top-Anlaufstelle für Krypto-Investoren
Eine vom niederländischen Bankinstitut ING in Auftrag gegebene Studie ergab, dass die Türkei die Top-Adresse für Investoren ist, die auf digitale Währungen setzen. Zwingen die steigende Inflation und der fortschreitende Wertverfall der türkischen Lira das Land zur Flucht in Krypto-Währungen?
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Zwischen dem 26. März und 6. April 2018 führte das französische Marktforschungsinstitut Ipsos eine Stichprobenumfrage zum Thema "Den Kryptowährungs-Code knacken - Bitcoin-Buy-In in Europa, den USA und Australien" durch. Insgesamt 14.828 Teilnehmer aus 15 Ländern nahmen an der Befragung teil. Unter diesen 15 befand sich neben Italien, den Niederlanden, Großbritannien und Polen auch Deutschland. Das Ergebnis der Umfrage überrascht: In der Türkei ist der Anteil der Menschen mit Besitz von digitalen Währungen am Höchsten. Während in Europa nur 9 Prozent der befragten Personen Kryptowährungen besitzen, gaben in der Türkei 18 Prozent der Teilnehmer einen Besitz von mindestens einer digitalen Währung an. Die USA lagen mit nur 8 Prozent weit abgeschlagen dahinter. Etwa 53 Prozent der befragten Türken waren sich sicher, dass Kryptowährungen in Zukunft die beliebteste Zahlungsmethode für Online-Transaktionen sein werden. 51 Prozent sind sogar der Meinung, dass der Wert von digitalen Währungen in den nächsten 12 Monaten steigen wird - 35 Prozent der befragten Europäer teilen diese Einschätzung. Unter denjenigen Teilnehmern, die noch keine Kryptowährungen besitzen, gaben 45 Prozent der Türken an, dass sie sich vorstellen können, bald in Bitcoin & Co. zu investieren. Nur ein Viertel der befragten Europäer sieht sich als potenziellen Krypto-Investor.
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Gründe für die steigende Beliebtheit
Erklärungen für die überraschenden Ergebnisse können in der wirtschaftlichen und politischen Entwicklung der Türkei gefunden werden. Das Land muss sich mit grundlegenden wirtschaftlichen und politischen Problemen befassen. Interne Repressionen, Wertverfall der türkischen Lira und steigende Inflation bieten einen fruchtbaren Boden für digitale Währungen. Der Internationale Währungsfonds (IWF) sieht als größtes Problem die zu schnell wachsende Wirtschaft. Diese treibe die Inflation in die Höhe und stelle Unternehmen vor große Probleme. Als kurzfristige Lösung könnte eine neue staatliche Kryptowährung "Turkcoin" Abhilfe schaffen. Nach eigenen Angaben arbeiten die türkischen Behörden seit Februar 2018 an solch einer Währung. Dass ein solches Unterfangen erfolgreich sein kann, zeigt Venezuelas "Petro" auf. Durch die an den Ölpreis gekoppelte digitale Währung konnte der hochverschuldete Staat am ersten Tag 735 Millionen US-Dollar einnehmen. Experten halten staatliche Kryptowährungen jedoch nur für eine kurzfristige Finanzspritze, welche nicht das grundsätzliche Problem lösen könne.
Redaktion finanzen.net
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