Hier stimmt was nicht! Schwarz und Rot gewinnt
Wer beim Roulette auf Rot und Schwarz gleichzeitig setzt, gewinnt nichts. Mit einer Wahrscheinlichkeit von 1 zu 37 verliert er sogar seinen kompletten Einsatz - und zwar dann, wenn die Null fällt.
Werte in diesem Artikel
von Jörg Lang, Euro am Sonntag
An der Börse hingegen kann der gleichzeitige Einsatz auf Schwarz und Rot Gewinne bringen. Beispiel gefällig? Dass sich der Wechselkurs zwischen Euro und Dollar in einer engen Bandbreite bewegte, bezeichneten wir in Ausgabe 30 als Ruhe vor dem Sturm. Nur die Richtung, wohin der Wind wehen würde, war nicht klar. Weil die Volatilität niedrig war, setzten wir auf einen Straddle, also den Kauf einer Call- und einer Put-Option. Nun gewann der Dollar an Wert, die Volatilität ist gestiegen. Dadurch haben sich die Aufgelder erhöht.
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Plus500: Beachten Sie bitte die Hinweise5 zu dieser Werbung.Zusammen mit dem Hebeleffekt sorgte das dafür, dass das Optionsscheinpaar (ISIN: DE 000 CC1 F8E 5/DE 000 CZ9 0YF 8) in der Summe um 38 Prozent zugelegt hat. Wer der Empfehlung gefolgt ist, sollte nun Gewinne mitnehmen.
Auch beim Wechselkurs Euro zu Franken könnte die Straddle-Strategie aufgehen. Seit die Schweizer Nationalbank den Anstieg des Franken gegenüber dem Euro im Herbst 2011 mit einer Mindestgrenze bei 1,20 Franken pro Euro stoppte, tut sich in diesem Währungspaar wenig. Ob es in einem Jahr noch auf diesem Niveau notiert, ist aber fraglich. Dagegen spricht die Kaufkraft des Franken. Die Preise liegen um das 1,5-Fache über dem, was wir gewohnt sind, und entsprechen dem alten Wechselkursverhältnis vor der Finanzkrise. Zudem wertet der Euro derzeit ab.
Diese Schwäche vollzieht der Franken eins zu eins nach. Das hat dafür gesorgt, dass die Schweizer Wirtschaft wettbewerbsfähiger wird und sich besser entwickelt als die Eurozone. Die Zinsen sind zu niedrig, die Immobilienpreise explodieren. Die Nationalbank ist noch nicht auf die Bremse getreten. Aber kurzfristiges, von Geschäftsbanken geliehenes Geld wird bei der Nationalbank - anders als bei der EZB - nicht mit einem Strafzins belegt. Das macht den Franken attraktiv.
Es gibt also auf der einen Seite die Kaufkraft, die für einen schwächeren Franken spricht, und auf der anderen Seite die vergleichsweise stabilere Schweizer Wirtschaft, zu niedrige Zinsen und ein stabileres politisches System. Wer nun glaubt, dass dieses unter hoher Spannung stehende Patt in eine Richtung ausbrechen kann, setzt einen Straddle ein. Durch den Kauf eines Calls (DE 000 VZ5 M60 3) und eines Puts (DE 000 VZ5 M61 1) werden beide Richtungen abgedeckt.
Weil auch die Schwankungsbreite zunehmen muss, wenn sich der Wechselkurs in eine Richtung aufmacht, verliert die falsche Seite durch den Aufbau von Aufgeld weniger, als die richtige gewinnt. In der Simulation auf ein halbes Jahr brächte allein die Ausweitung der Volatilität in jedem Szenario einen Gewinn von 20 Prozent.
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