Südafrikanischer Rand: Rückschlag nach Rally
Gestiegene Rohstoffpreise sind der Grund für die Rand-Stärke. Die Wirtschaft schwächelt weiter - bei der Währung droht nun eine Korrektur.
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von Thomas Strohm, Euro am Sonntag
Gute Nachrichten zur Konjunktur oder aus der Politik hat es in den vergangenen Monaten kaum gegeben, der Südafrikanische Rand (ZAR) legte dennoch kräftig zu. Anfang 2016 mussten fast 16,90 Rand für einen Dollar gezahlt werden, Anfang 2017 waren es gut 13,70 - und in den vergangenen Tagen zeitweise sogar weniger als 13 Rand. Die Rally dürfte sich nun aber dem Ende zuneigen.
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Plus500: Beachten Sie bitte die Hinweise5 zu dieser Werbung."Getragen wurde die Erholung des Rand durch eine Erholung der Rohstoffpreise", erläutert Martin Güth, Devisenanalyst bei der Landesbank Baden-Württemberg (LBBW). Für die Wirtschaft des Schwellenlands ist vor allem die Förderung von Platin, Gold und Kohle wichtig. Die Preise der beiden Edelmetalle legten über weite Strecken des vergangenen Jahres zu. Und der Kohlepreis machte mit dem Wahlsieg von Donald Trump in den USA einen Sprung nach oben, weil der Präsident wohl eher auf fossile Energieträger setzt.
Abwertungsrisiko steigt
In den vergangenen Wochen tendierten die Preise der für Südafrika wichtigen Rohstoffe aus verschiedenen Gründen jedoch eher nach unten. "Damit ist ein gewichtiges Argument für die Rand-Stärke nicht mehr gültig", meint Güth. Der Rand könne sich wegen der derzeit allgemein guten Stimmung an den Kapitalmärkten zwar noch behaupten, das Risiko eines Rückschlags für die Währung habe aber zugenommen.
BIP-Zahlen enttäuschen
Die Mitte der Woche veröffentlichten Zahlen fürs vierte Quartal stützen die skeptische Sicht: Südafrikas BIP schrumpfte um 0,3 Prozent gegenüber dem Vorquartal, vor allem der Bergbau zeigte sich schwach. Die Zahlen fielen schlechter aus als erwartet, fürs Gesamtjahr 2016 bleibt damit ein dürftiges Wirtschaftswachstum von 0,3 Prozent.
Auch fürs laufende Jahr rechnen Beobachter nur mit einer leichten Steigerung, je nach Prognose auf etwas über oder etwas unter ein Prozent. Weil die Bevölkerung stärker wächst, wird das BIP pro Kopf abermals sinken, sagt Nomura-Analyst Peter Attard Montalto.
Da der Dollar mit den 2017 anstehenden Erhöhungen des US-Leitzinses einigen Rückenwind bekommt, rechnen etliche Währungsexperten mit einem zum Dollar abwertenden Rand. Mutige Anleger können auf eine schwächere südafrikanische Währung mit einem Zertifikat der Commerzbank setzen (ISIN: DE 000 CE8 5VA 0).
Das Papier zeichnet die Wechselkursentwicklung mit Hebel 5,1 nach. Gewinnt der Rand doch, gibt es entsprechend hohe Einbußen. Die Barriere, bei der Totalverlust droht, ist 19 Prozent entfernt.
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