Euro am Sonntag-Devisenwette

Yen: Währung des Schwächelns

25.09.17 17:30 Uhr

Yen: Währung des Schwächelns | finanzen.net

Die Bank of Japan hält an ihrer sehr lockeren Geldpolitik fest, während die Fed die Zügel etwas anzieht. Der Yen dürfte zum Dollar weiter abwerten.

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von Thomas Strohm, Euro am Sonntag

Der Yen schwächelt weiter. Sowohl zum Euro als auch zum Dollar hat die japanische Währung vergangene Woche verloren. Das lag an Spekulationen um vorgezogene Wahlen und der auseinanderdriftenden Geldpolitik der Notenbanken in Japan sowie den USA und der ­Eurozone. Vor allem zum Dollar sehen Analysten noch Abwertungspotenzial.

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Die Bank of Japan (BoJ) hat am Donnerstag keine Änderungen bei der sehr lockeren Geldpolitik vorgenommen, mit der Konjunktur und Inflation im Land des Lächelns angekurbelt werden sollen. Die Entscheidung fiel mit einer Gegenstimme - ein Mitglied sprach sich für ein expansiveres Vorgehen aus, weil die gegenwärtige Geldpolitik nicht ausreiche, um die Inflationsmarke von zwei Prozent im Haushaltsjahr 2019 zu erreichen.

Anhaltende Nullzinspolitik

Einen Tag zuvor hat die US-Notenbank bei ihrer Geldpolitik die Zügel etwas stärker angezogen. Nach mehreren Zinsschritten fängt sie im Oktober an, ihre durch Anleihekäufe in den vergangenen Jahren aufgeblähte Bilanzsumme langsam zu reduzieren. Zudem wurde für Dezember eine weitere Zinserhöhung in den USA signalisiert. "Das bedeutet ja nicht, dass sie auch hierzulande steigen müssen", sagte Japans Notenbankchef Haruhiko Kuroda zu den Beschlüssen der Fed. Auch die EZB dürfte sich in diesem Jahr noch etwas weniger expansiv zeigen und eine Drosselung ihrer monatlichen Anleihekäufe ab 2018 beschließen.

Gestiegene Popularität

Der Yen verlor schon zu Wochen­beginn nach Spekulationen, Premier Shinzo Abe könnte für den 22. Oktober vorgezogene Parlamentswahlen anstreben. Regulärer Termin wäre im Herbst 2018. Abe will offenbar die Gunst der Stunde nutzen, nachdem sich seine im Zuge von Skandalen gesunkenen Umfragewerte dank der Korea-Krise wieder erholt haben, in der er sich als starke Führungspersönlichkeit zeigen konnte.

Nach einem Sieg hätte Abe auch freie Hand, einen Notenbankchef zu wählen, der deren extrem expansive Geldpolitik fortsetzt, wenn im April 2018 die Amtszeit von Kuroda abläuft. Abe setzt bei der Wirtschaftspolitik auf seine "Abenomics" - die ultralockere Geldpolitik ist dabei eine wesentliche Säule.

Anleger, die auf einen zum Dollar schwächeren Yen setzen wollen, können zu einem Zertifikat von Vontobel (ISIN: DE 000 VT2 FQP 0) greifen, das die Wechselkursentwicklung mit Hebel 3,1 abbildet. Sollte der Yen aufwerten, gibt es entsprechend hohe Einbußen. Die Barriere, bei der Totalverlust droht, ist aktuell 31 Prozent entfernt.

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