Schwedische Krone: Schwäche trotz Boom
Der lange Abwertungstrend der skandinavischen Devise zum Euro könnte bald zu Ende gehen - eine Chance für Anleger.
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von Emmeran Eder, Euro am Sonntag
Seit Ende 2009 war die schwedische Krone (SEK) gegenüber dem Euro nicht mehr so wenig wert wie aktuell. 10,53 Kronen erhalten Anleger für einen Euro. Das liegt auch daran, dass der Leitzins in Schweden seit Februar 2016 mit minus 0,5 Prozent negativ ist.
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Plus500: Beachten Sie bitte die Hinweise5 zu dieser Werbung.Das macht zum einen Anlagen in der Landeswährung unattraktiv. Zum anderen hat die Geldpolitik der nationalen Notenbank, der Riksbank, zu sehr niedrigen Baudarlehenszinsen geführt. Das wiederum ließ die Immobilienpreise kräftig klettern, noch stärker als in vielen anderen Ländern Europas. Auch deshalb, weil ein Mietwohnungsmarkt in Schweden so gut wie nicht existiert.
Angst vor Immobilienblase
Die Angst vor dem Platzen einer Immobilienblase mit den dann weitreichenden Folgen für die Wirtschaft des Landes hat viele ausländische Investoren abgeschreckt, Kapital in Schweden zu investieren. Doch seit Herbst 2017 sind die Häuserpreise leicht rückläufig, was diese Furcht dämpft.
Obwohl der wichtige Immobiliensektor Ermüdungsanzeichen zeigt, läuft die Wirtschaft weiter rund. Das Bruttoinlandsprodukt soll 2018 nach Schätzungen der Riksbank um 2,9 Prozent zulegen. Der wegen der schwachen Krone gut laufende Export ist ein Grund dafür. Dabei hilft, dass die Konjunktur beim wichtigsten Abnehmer schwedischer Produkte, Deutschland, nach wie vor brummt. Zudem läuft der Konsum gut, da die Arbeitslosenquote auf dem niedrigsten Stand seit zehn Jahren ist und die Einkommen zulegen.
Das hat jedoch auch seine Schattenseiten. Die Preissteigerungsrate zieht an und dürfte nach Prognose der Sydbank 2018 mit plus 1,9 Prozent nahe an das Inflationsziel der Nationalbank von zwei Prozent herankommen. Jedoch hält die Riksbank die Preissteigerungsrate für stabil und signalisierte daher, erst gegen Jahresende die Leitzinsen anzuheben.
Ob sie das so lange durchhalten kann, ist aber nach Ansicht einiger Analysten fraglich, da der angespannte Arbeitsmarkt und der anziehende Ölpreis den Währungshütern die Suppe versalzen können. Zudem stehen diese in der Kritik, da der Wert der Krone im Boom ein so niedriges Niveau hat wie sonst nur in Krisenzeiten. "Kommt eine Rezession, kann die Krone kaum noch abgewertet werden, um die Wirtschaft zu stützen", bemängelt Lars-Göran Orrevall, Chef der Vermögensverwaltung Skandia.
Die Sydbank rechnet daher auf Sicht von sechs Monaten mit einer zum Euro aufwertenden schwedischen Krone. Mit dem Mini-Short-Zertifikat der DZ Bank (ISIN: DE 000 DGZ 7DC 3) setzen Anleger darauf. Das Papier hat einen Hebel von 9,0. Die Knock-out-Barriere liegt 10,4 Prozent entfernt bei 11,62 Kronen.
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