Russland: Rubel droht Rückschlag
Die Notenbank senkt den Leitzins - die Währung wertet wegen der globalen Geldpolitik dennoch auf. Das Korrekturpotenzial ist groß.
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von Thomas Strohm, Euro am Sonntag
Angesichts der schwächelnden Konjunktur im ersten Halbjahr und einer rückläufigen Inflationsrate hat die russische Zentralbank den Leitzins von 7,75 auf 7,50 Prozent gesenkt. Mit diesem Zinsschritt hatten Experten vor der Notenbanksitzung am 14. Juni gerechnet, die Entscheidung war in den Wechselkursen bereits berücksichtigt. Der russische Rubel konnte deshalb danach zum Dollar sogar an Wert zulegen - was auch mit den immer weiter um sich greifenden Zinssenkungsfantasien in den USA zu tun hat.
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Plus500: Beachten Sie bitte die Hinweise5 zu dieser Werbung.Zeitweise mussten in der vorigen Woche weniger als 63 Rubel für einen Dollar gezahlt werden. Die meisten Analysten rechnen jedoch damit, dass der Rubel in den nächsten Monaten wieder etwas an Wert einbüßen wird. Bei der Raiffeisen Bank International (RBI) in Wien erwartet man für Ende September einen Kurs von 66 Rubel je Dollar. Bei der Unicredit sieht man den Wechselkurs Ende des dritten Quartals sogar bei 71,30 Rubel. Risikobereite Anleger können mit einem Hebelpapier auf eine solche Entwicklung setzen.
Viel Positives im Kurs enthalten
Die russische Notenbank stellte nach ihrer Entscheidung weitere Zinssenkungen in Aussicht. Bis Mitte 2020 streben die Währungshüter ein Leizinsniveau von sechs bis sieben Prozent an. Davon könnte die schwache Konjunktur profitieren. Ihre Prognose fürs Wirtschaftswachstum 2019 hat die Notenbank von 1,2 bis 1,7 auf 1,0 bis 1,5 Prozent gesenkt. In den ersten Monaten des Jahres sei der Rubel vor allem durch einen Rückgang der Sanktionsrisiken und eine gesteigerte Krisenbeständigkeit der russischen Wirtschaft angetrieben worden, so die RBI-Analysten. Weder sinkende Ölpreise noch enttäuschende BIP-Daten oder globale Handelskonflikte konnten der Währung etwas anhaben. Mittlerweile scheine die von der US-Notenbank geschaffene günstige Gelegenheit für Emerging Markets die treibende Kraft für die russische Währung zu sein.
Auf Gegenbewegung setzen
Viele positive Faktoren seien nun aber eingepreist, negative Entwicklungen könnten die Währung des Landes umso härter treffen, meinen die Experten. Zuletzt bewegte sich das Währungspaar am unteren Rand der in den vergangenen Monaten zu beobachtenden Seitwärts-Range. Auch dies spricht kurzfristig für eine Gegenbewegung.
Darauf können risikobereite Anleger mit einem Knock-out-Zertifikat von Vontobel (ISIN: DE 000 VF6 DJG 6) setzen, das die Wechselkursentwicklung mit einem Hebel von derzeit 7,1 nachzeichnet. Wertet der Rubel wider Erwarten doch weiter auf, gibt es entsprechend hohe Einbußen. Die Barriere von 54,65 Rubel, bei der Totalverlust droht, ist aktuell rund 13 Prozent entfernt.
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