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Norwegische Krone: Kleiner, sicherer Hafen

07.04.18 16:00 Uhr

Norwegische Krone: Kleiner, sicherer Hafen | finanzen.net

Eine Zinserhöhung und steigende Volatilität an den Märkten könnten die Nachfrage nach der norwegischen Währung beleben.

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von Astrid Zehbe, €uro am Sonntag

Vor knapp fünf Jahren richtete Trond Giske warnende Worte an internationale Anleger: Die norwegische Krone sei keinesfalls ein Hafen für ausländische Investoren. Dass die Worte ausgerechnet von ihm kamen, war wenig überraschend. Giske ist norwegischer Handelsminister und hat als solcher wenig Interesse an einer Währung, die durch Kapitalzuflüsse nervöser Anleger immer teurer wird. Denn das belastet die Exportwirtschaft seines Landes.

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Tatsächlich hat die norwegische Krone seit Anfang 2013 etwa 30 Prozent zum Euro verloren: Rund 7,50 Kronen mussten damals für einen Euro gezahlt werden, heute sind es circa 9,70 Kronen. Ursache für den Kursverfall war vor allem die lockere Geldpolitik der norwegischen Notenbank sowie die Schwäche am Ölmarkt.

Stärke dank Notenbank
Seit Jahresbeginn zeigt sich die Krone jedoch wieder von ihrer stärkeren Seite. Gegenüber dem Euro hat die norwegische Währung zugelegt - ein Trend, der anhalten könnte. Die Notenbank senkte Anfang März ihr Inflationsziel von 2,5 auf zwei Prozent. Das gibt den Währungshütern Spielraum für Zinserhöhungen - zumal die Teuerung im Land zuletzt ohnehin anzog.

Mitte März stellte die Notenbank tatsächlich eine Zinserhöhung bereits für den Sommer in Aussicht. Ursprünglich rechneten Analysten mit Straffungsschritten frühestens Ende 2018. Die Hoffnung auf eine baldige Zinserhöhung dürfte der norwegischen Krone weiteren Auftrieb geben. Als sicherer Hafen ist die Währung zwar nur eingeschränkt geeignet. Der Finanzmarkt des Landes ist zu klein und seine Liquidität zu gering, als dass die Krone eine ähnliche Bedeutung erlangen könnte wie US-Dollar, japanischer Yen oder Schweizer Franken. Für Anleger, die einen sicheren Baustein für ihr Portfolio suchen, eignen sich Kronen-­Investments dennoch.

Anleihe oder Hebelpapier
Wer sein Depot gegen eine steigende Volatilität absichern will, kann auf norwegische Staatsanleihen setzen. Die Papiere besitzen das Spitzenrating "AAA" und sind im Vergleich zu anderen europäischen Anleihen mit ähnlich guter Bonität besser verzinst. Ein bis 2023 laufender Bond in norwegischen Kronen (ISIN: NO0010646813) bietet eine Rendite von derzeit rund 1,5 Prozent.

Mutigere Anleger können mit einem endlos laufenden Knock-out-Zertifikat (ISIN: DE000DG4S8B2) der DZ Bank auf einen nachgebenden Euro und eine stärkere Krone setzen. Von der Knock-out-Schwelle bei 10,67 Kronen je Euro, deren Berühren den Totalverlust bedeutet, ist das Währungspaar aktuell rund zehn Prozent entfernt. Der Hebel beträgt damit rund 8,9.



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Bildquellen: Vladimir Wrangel / Shutterstock.com, Ragnar Singsaas/Getty Images