Euro am Sonntag-Devisenwette

China: Lektion für Yuan-Bären

08.06.17 17:30 Uhr

China: Lektion für Yuan-Bären | finanzen.net

Chinas Währung hat überraschend heftig zum US-Dollar und Euro aufgewertet. Dahinter wird die Hand der Notenbank vermutet.

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von Andreas Hohenadl, Euro am Sonntag

Devisenspekulanten mussten in der abgelaufenen Woche eine harte Lektion lernen: Wette nicht gegen den Yuan. Denn die chinesische Währung wertete innerhalb kurzer Zeit heftig gegenüber dem US-Dollar auf. Allein am Mittwoch betrug der Anstieg 0,6 Prozent. Der sogenannte Offshore-Yuan, der in Hongkong gehandelt wird und auch ausländischen Investoren zugänglich ist, gewann an diesem Tag sogar 1,1 Prozent. Auch zum Euro legte der Yuan in den letzten zwei Wochen um mehr als zwei Prozent zu.

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Die jüngste Rally, die eine monatelange Ruhephase gegenüber dem Dollar beendet, kommt für viele überraschend. Erst in der Woche zuvor hatte die Ratingagentur Moody’s die Kreditwürdigkeit Chinas um eine Stufe herabgesetzt. Als Gründe wurden das schwächere Wachstum, die steigende Verschuldung und Zweifel an der Reformfähigkeit genannt. Chinas Regierung nannte die Herabstufung "grundlos".

Neue Regeln für Kursfestsetzung

Die Zentralbank des Landes hatte schon zuvor den Kampf gegen Währungsspekulanten aufgenommen, indem sie wiederholt beim täglichen Fixing einen Yuan-Kurs festlegte, der stärker war als erwartet. Zusätzlich kündigte sie am vorvergangenen Freitag an, einen "antizyklischen Faktor" bei der Festsetzung des Yuan-Kurses einzuführen. Damit wolle man vermeiden, dass es am Devisenmarkt zu erratischen Kursausschlägen und zu Herdenverhalten komme. Tatsächlich aber bekommen die Währungshüter mit diesem Eingriffsrecht eine bessere Kontrolle über das Yuan-Fixing, mutmaßen Analysten. Schon bisher darf der Kurs der Währung nur um zwei Prozent nach oben oder nach unten um einen täglich festgelegten Mittelkurs schwanken.

Viele Analysten haben angesichts der Entschlossenheit Chinas, den Yuan-Kurs zu stärken, ihre Prognosen angepasst. Sie erwarten zwar nach wie vor eine weitere Abwertung bis Jahresende, aber in geringerem Ausmaß.

Wem die Spekulation nicht zu heiß ist, der findet im Best-Turbo-Zertifikat der Commerzbank (ISIN: DE 000 CE6 U4P 2) eine Möglichkeit, auf einen schwächeren Offshore-Yuan und einen stärkeren Euro zu setzen. Das endlos laufende Zertifikat hat einen Hebel von 5,2. Die Knock- out- Barriere, bei der Totalverlust droht, liegt bei 6,1286 Yuan und ist damit gut 19 Prozent vom derzeitigen Kurs entfernt.

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