Britisches Pfund: Rücksetzer erwartet
Dank Euro-Schwäche konnte sich die Währung britische Währung etwas erholen. Doch der Brexit dürfte bald wieder in den Fokus rücken.
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von Julia Groß, Euro am Sonntag
Der Job des Brexit-Ministers ist mit Sicherheit einer der kniffligsten Posten, die die Politik aktuell zu bieten hat. Dominic Raab, der das Amt im Juli vom zurückgetretenen David Davis übernommen hat, kann sich damit trösten, dass die Erwartungen an ihn mittlerweile stark gesunken sind. Während er sich kommende Woche mit EU-Chefunterhändler Michel Barnier trifft, soll die britische Premierministerin Theresa May schon mal einen Termin mit ihren Ministern im September einberufen haben. Thema: Wie der britischen Bevölkerung das Scheitern der Brexit-Verhandlungen am besten beizubringen sei.
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Immer mehr Politiker und Ökonomen ziehen die Möglichkeit eines "harten" Brexits ernsthaft in Erwägung, der britische Handelsminister Liam Fox beziffert die Wahrscheinlichkeit dafür auf 60 Prozent. Auch der Gouverneur der Londoner Notenbank, Mark Carney, sagt: "Ich denke, die Möglichkeit, dass es keinen Vertrag gibt, ist zu diesem Zeitpunkt unangenehm hoch."
Die Unsicherheit belastet die Währung des Vereinten Königreichs seit Monaten. Die Briten wollen unter anderem in einer Freihandelszone für Waren einschließlich Agrarprodukte mit der EU bleiben, aber ihren Bankbereich davon ausnehmen. Brüssel lehnt das als Rosinenpickerei ab. Strittig mit London ist auch die Frage von Grenzkontrollen zwischen Irland und Nordirland, die in Gesprächen in den vergangenen Tagen thematisiert wurde.
Im Sog der Türkei-Krise hat sich das Pfund leicht erholt. Großbritanniens Wirtschaft gilt als weniger eng mit der Türkei verflochten als die Eurozone. Zudem flüchteten in dieser Woche viele Investoren aus dem Euro aufgrund der Bedenken, dass einige europäische Banken durch den Absturz der türkischen Lira in Schwierigkeiten geraten könnten.
Doch Devisenanalysten warnten davor, dass das Pfund die Gewinne zum Euro jederzeit wieder abgeben könnte, sobald sich die Türkei-Problematik beruhigt und der Fokus der Märkte wieder auf dem Brexit liegt. Bis die Umstände für den EU-Austritt geklärt seien, bleibe man pessimistisch für das Pfund, sagte Währungsstratege Jordan Rochester von der japanischen Bank Nomura.
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