Chinesischer Yuan: Leidtragende des Zollstreits
Chinesischer Yuan: Der Handelskonflikt mit den USA setzt Chinas Währung unter Druck. Die Notenbank in Peking sorgt für eine Verschnaufpause.
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von Christoph Platt, Euro am Sonntag
Der Handelsstreit zwischen China und den USA spitzt sich zu. Gespräche brachten zuletzt keinen nennenswerten Fortschritt. Stattdessen sind am 23. August auf beiden Seiten weitere Sonderzölle in Höhe von jeweils 16 Milliarden Dollar in Kraft getreten. Damit summieren sich die unmittelbar gegeneinander gerichteten Zölle nun auf jeweils rund 50 Milliarden Dollar.
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Plus500: Beachten Sie bitte die Hinweise5 zu dieser Werbung.Auf die chinesische Wirtschaft haben sich die Maßnahmen bislang kaum ausgewirkt. Deutlich Federn lassen musste jedoch die Landeswährung Renminbi, deren Einheit Yuan genannt wird. Sie gab gegenüber dem US-Dollar binnen vier Monaten um mehr als zehn Prozent nach. Noch im April wurden für einen Dollar weniger als 6,30 Yuan gezahlt, Mitte August erreichte der Wechselkurs beinahe 6,95 Yuan. In den vergangenen zwei Wochen erholte sich die Währung jedoch etwas. Aktuell gibt es für einen Dollar 6,83 Yuan. Auch gegenüber dem Euro schwächelte der Renminbi, jedoch weniger stark.
Inwieweit Regierung und Notenbank in Peking die Abwertung unterstützt haben, ist unklar. Fest steht, dass die Devisenschwäche China zupasskommt, weil dadurch die Belastungen durch die US-Strafzölle kompensiert werden könnten. Exporteure können ihre Waren preiswerter verkaufen und sich so Wettbewerbsvorteile verschaffen. Mitte August hatte China gleichwohl genug von der Renminbi-Schwäche.
"Dass die Notierungen danach wieder beigedreht haben, war kein Zufall, da hatten Chinas Währungshüter ihre stabilisierenden Finger im Spiel", sagt Dorothea Huttanus, Analystin bei der DZ Bank. Unter anderem hat die Notenbank Wetten auf fallende Kurse verteuert und den im Januar ausgesetzten "antizyklischen Faktor" bei der Berechnung des täglichen Referenzkurses für den Yuan zum Dollar wieder einbezogen. Das ermöglichte ihr, den Yuan zu festigen. So will China vermeiden, dass eine fortgesetzte Renminbi-Schwäche Investoren vertreibt und Washington darin eine Provokation im Handelsstreit sieht.
Belastungen dauern an
Trotz der Interventionen dürfte der Abwertungsdruck auf den Renminbi aufgrund der fundamentalen Belastungen bestehen bleiben. "Chinas Konjunkturausblick bleibt angeschlagen, der US-Dollar lässt global weiter seine Muskeln spielen, und die Eskalationsspirale aus Zöllen und Vergeltungszöllen zwischen den USA und China dreht sich weiter", sagt Huttanus. Die Analystin sieht einen Wechselkurs von 7,00 Yuan je US-Dollar in greifbarer Nähe.
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